Während Nordafrika langsam aber sicher umgekrempelt wird, alte Diktatoren verschwinden und potenzielle neue bereits in Warteposition sind, ist die Lage in Saudi-Arabien weitgehend ruhig. Noch. Aber es wäre wohl naiv anzunehmen, das saudische Königshaus säße fest im Sattel. Denn schon gibt es erst Anzeichen aufkeimenden Aufruhrs. Und wenn die Lage erst einmal jenen Grad von Unruhe erreicht hat, wie wir es derzeit täglich in Libyen beobachten können, dann dürfen wir uns über Ölpreise jenseits von 200 USD pro Barrel freuen. Ganz zu schweigen von den ökonomischen Konsequenzen, die sich daraus ergeben und die nicht nur den Westen in seinen Grundfesten erschüttern werden.
Saudi-Arabien mit seinem Ölreichtum steht wohl schon lange auf der Wunschliste der Islamisten. Und es ist gerade dieser Punkt, der einem zu denken geben sollte. Das Land, das eifrig dabei ist, Moscheebauten in ganz Europa zu finanzieren, und sich auch nicht scheut, moslemischen Vereinigungen zweifelhaften Charakters den einen oder anderen Euro zuzustecken, kann mit Recht als eines der konservativsten islamischen Regimes weltweit bezeichnet werden.
Nun läge es nahe anzunehmen, dass die Menschen dort endlich etwas mehr Liberalität im westlichen Sinn erwarten. Doch dafür gibt es kaum irgend welche Anzeichen. Vielmehr ist zu erwarten, dass sich Saudi-Arabien von einem Fast-Gottesstaat in einen tatsächlichen Gottesstaat verwandelt. Und in der Tat, das saudische Königshaus ist aus der Sicht der Islamisten nicht viel besser als eine Bande von Verrätern an der islamischen Sache und muss deshalb beseitigt werden.
Hier ist nicht der Ort, sich die Konsequenzen einer solchen Entwicklung im Detail auszumalen. Eine gehörige Portion Antisemitismus, den die Kinder in allen arabischen Staaten schon mit der Muttermilch aufsaugen, gehört auf jeden Fall dazu. Ferner der Hass auf alles Westliche. Das gibt einen schönen Treibsatz, der die Welt gehörig in Aufruhr versetzen kann. Es wird noch sehr spannend werden.
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