2011/03/27

In der Strahlungszone - ein Grundkurs

Die Lage um Fukushima wird immer dramatischer! - So hieß es kürzlich auf gmx.at. Siehe hier:


Da ist von einer millionenfach erhöhten Strahlung die Rede. Wirklich beeindruckend! Der Super-GAU geht also weiter. Vor allem der in den Köpfen. 

Hier ein paar physikalische Grundlagen zu Strahlungsvorgängen. Betrachten wir eine Lichtquelle (auch das ist elektromagnetische Strahlung, man glaubt es kaum!), z. B. eine Taschenlampe. Wie weit können Sie in der Dunkelheit mit der Taschenlampe sehen? 10 m? 20 m? Es dürfte einleuchtend sein, dass es mit zunehmender Entfernung schwieriger wird, Objekte mit der Taschenlampe zu erkennen. Ein Objekt in, sagen wir, 500 m Entfernung werden Sie kaum identifizieren können? So weit, so klar. 

Aber woran liegt das? Der Grund für dieses Phänomen, das jedem Menschen auch ohne naturwissenschaftliche Grundausbildung sofort verständlich ist, liegt darin, dass sich das Licht der Taschenlampe - vereinfacht gesprochen - wie eine Kugelwelle ausbreitet. Dies hat zur Folge, dass die Lichtstärke mit der doppelten Entfernung auf ein Viertel ihres ursprünglichen Wertes abfällt. Also stellen Sie sich vor, Sie messen die Lichtstärke in 10 m Entfernung und finden einen Wert x, dann fällt die Lichtstärke in 20 m Entfernung auf x/4 ab, ist also nur noch ein Viertel so groß wie in 10 m. In 100 m Entfernung beträgt die Lichtstärke nur noch ein Tausendstel (1/1000) des ursprünglichen Wertes x, und so weiter. Genau aus diesem Grund ist es uns schlechterdings unmöglich, Objekte in großer Entfernung mit der Taschenlampe zu erkennen. Wenn wir das trotzdem tun wollen, müssen wir eine stärkere Lichtquelle verwenden, z. B. einen Flakscheinwerfer. 

Stellen wir uns nun zur Abwechslung vor, Sie näherten sich unserer Taschenlampe auf sehr geringe Entfernung an. Angenommen, Sie platzieren sie direkt vor ihrem Auge im Abstand von z.B. 1 mm (Millimeter!). Würden Sie dann die Taschenlampe einschalten? Wahrscheinlich doch eher nicht, wenn Sie keinen Augenschaden riskieren wollen. Der physikalische Grund dafür ist der gleiche wie in dem obigen Beispiel, nur dass es diesmal umgekehrt läuft. Wenn ich den Abstand zur Lichtquelle um die Hälfte verkürze, steigt die Lichtstärke auf das Doppelte an. Die Strahlung wird also intensiver! Auch das kann Otto Normalverbraucher leicht einsehen. 

Doch zurück zu Fukushima und seiner "millionenfach erhöhten Radioaktivität". Radioaktive Strahlung gehorcht den selben Gesetzen wie das uns umgebende Licht. Wenn ich also näher an einer Strahlungsquelle dran bin, setze ich mich einer höheren Strahlung aus. Nehmen wir an, wir hätten irgendwo ein Gramm (1 g) einer radioaktiven Substanz gefunden. Wir stellen unseren Geigerzähler in einer Entfernung von einem Meter (1 m) auf und messen eine Aktivität X. Nun gehen wir näher an die Substanz heran und messen erneut in einer Entfernung von einem Millimeter (1 mm). Und schon haben wir eine millionenfach erhöhte Radioaktivität, also 1000 000 mal X. So einfach ist das.  

Noch Fragen? 


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