2012/05/31

Pause Österreich!

Unlängst in einem BILLA-Markt irgendwo in Österreich. Es ist Samstag, kurz vor Mittag. Von drei Kassen sind nur zwei besetzt, an denen sich die Kunden stauen. Keiner meckert.

Als ich endlich nach etwa 15 Minuten Wartezeit in Rufweite der Kassierin bin, frage ich, ob es nicht möglich wäre, die dritte Kasse zu öffnen. Unwirsch schallt es mir entgegen: "Geht nicht. Die Kollegin hat gerade Pause!". Auf die langen Schlangen hinweisend frage ich, ob es nicht möglich sei die Pausenzeiten flexibel zu gestalten. Jetzt sei eben ein ziemlicher Andrang, und die Kollegin könne ja ihre Pause verschieben. Die Kassierin bleibt hart, an der Pause der Kollegin wird nicht gerüttelt. Ich frage, ob dieses Verhalten kundenfreundlich sei. Da dreht sich eine ältere Dame, die gerade an der Kasse fertig wurde, um und ergreift entschlossen die Partei der Pausierer. Auch eine andere, ebenfalls ältere Kundin stimmt in dieses Lied ein.

Unterstützung für meine Position gab es nicht. Offenbar hatte keiner der Wartenden das Bedürfnis, die Zeit des Schlangestehens mittels einer flexiblen Pausenregelung abkürzen zu wollen. Nun gut, vox populi, vox dei!

Offenbar ist in Österreich die Einstellung: Wenn eine Mitarbeiterin gerade Pause macht, dann warten wir doch gerne! durchaus mehrheitsfähig. Gut zu wissen.

2012/05/21

Diskussionskultur

Ich werde den Verdacht nicht los, dass es bei der gegenwärtigen Kampagne gegen Thilo Sarrazin wieder einmal darum geht, Sachargumente außen vor zu lassen, während man ad personam argumentiert. Es wird erst gar nicht der Versuch unternommen, sich mit den Inhalten des Finanzexperten auseinanderzusetzen. Vielmehr geht es in erster Linie bereits im Vorfeld seiner Buchveröffentlichung darum, dem Mann ans Bein zu pinkeln, und zwar so, dass es sich jeder Politiker verkneift, sich dessen wie auch immer begründeten Positionen zu eigen zu machen. Mit einem Schmuddelkind solidarisiert man sich nicht, nicht einmal teilweise, auch dann nicht, wenn es im Recht ist.

Natürlich darf dabei der Hinweis auf sein Erfolgsbuch Deutschland schafft sich ab nicht fehlen. Und auch hier kommen die Beckmessereien nicht zu kurz. Da wird ungeniert von "zweifelhaften Statistiken" fabuliert, die Sarrazin verwendet haben soll. Allerdings bleibt man uns die Detailinformation schuldig, was denn nun konkret an diesen Statistiken "zweifelhaft" war. Leider war es uns nicht vergönnt, die Widerlegung auch nur einer dieser Statistiken mitzuerleben. Aber das ist auch nicht das Ziel. Im Vordergrund steht die Absicht, Sarrazins Ruf anzuschwärzen, und dazu eignen sich solche Infamitäten wie die von den zweifelhaften Statistiken ausgezeichnet.

Man kann, nein man muss sich wirklich fragen, wie weit es mit der Diskussionskultur gekommen ist. Klar, Untergriffe gegenüber dem Widersacher hat es zu allen Zeiten gegeben. Aber keine Zeit war so wohlinformiert, so wohlgebildet wie unsere, um eine sachliche Debatte führen zu können. Umso trauriger ist es, wenn die Rationalität zugunsten einer unterschwelligen Hetze unterdrückt wird.

Es geht gar nicht darum, ob Sarrazin nun recht hat oder nicht. Das ließe sich mit einem sachbezogenen Diskurs schon einigermaßen erhellen. Aber von seinen Gegnern wird jeder Versuch unternommen, die Debatte auf "ihre", also von vornherein unsachliche Weise auszutragen. Das ist das eigentlich Bedenkliche.

2012/05/15

Aus der Serie "Soziale Gerechtigkeit ist"

Ich denke, diese Serie wird noch lange weitergehen.

Diesmal heißt es: Soziale Gerechtigkeit ist, wenn Messerstecher schon mal einen Hartz-IV-Vorschuss kriegen:

http://www.bild.de/news/inland/islamismus/islamist-kriegt-hartz-4-24149376.bild.html

Ein herzliches Dankeschön an die Vertreter der Menschlichkeitsindustrie. Sie meinen es nur gut!

2012/05/12

Sonderbehandlung für muslimische Kinder

Die schwedische Gemeinde Jönköping hat schon seit 1994 ein spezielles Abkommen mit muslimischen Gruppierungen über Sonderrechte für deren Kinder, schreibt The Local. Es sind die üblichen Dinge wie Regeln für den Fastenmonat Ramadan, spezielle Duschregeln für Mädchen nach dem Sportunterricht (sie dürfen ausnahmsweise in der Unterwäsche duschen), das Recht, sich von Schulveranstaltungen auszuklinken, wenn diese eine Übernachtung beinhalten, etc.

Das alles sind unverzichtbare Meilensteine für eine erfolgreiche Integration von Kindesbeinen an, wie man sich denken kann. Oder besser gesagt: wie man zu denken hat, wenn es nach dem Willen der politkorrekten Menschlichkeitsindustrie geht.

2012/05/08

So motiviert man Investoren

Der Chef der linken Syriza-Partei, Alexis Tsipras, will, sollte er griechischer Regierungschef werden,
"Wir wollen eine Regierung der linken Kräfte bilden, um den Folgen des Schuldenschnitts zu entgehen, der uns in den Bankrott führt", sagte Tsipras. Alle Verträge, die Griechenland mit den Geldgebern geschlossen habe, seien nach dem Ergebnis der Parlamentswahl null und nichtig.
In letzter Zeit schienen ohnehin nicht viele Investoren Lust auf griechischen Schuldentitel zu haben, insbesondere nach der jüngst erzielten "Übereinkunft" mit privaten Gläubigern. Nach einem (möglichen) Amtsantritt Tsipras dürfte das Investorenvertrauen die Talsohle erreichen.

Bin schon gespannt wie´s weitergeht.

2012/05/06

Soziale Gerechtigkeit ist

... wenn auch Hartz-IV-Empfänger sich einen 7-er BMW leisten können.
Mehr dazu  hier.

Was sagen eigentlich die nimmermüden Vertreter der Menschlichkeitsindustrie dazu?

2012/05/02

Die Angst der Woche - Chlorpyrifos

Eigentlich dauert es noch ein Weilchen - bis zur Sauregurkenzeit. Gleichwohl kann man vor tatsächlichen oder vermeintlichen Gefahren nicht früh genug warnen. Der Spiegel kommt dieser medialen Verpflichtung geflissentlich nach.

Da haben also Forscher der angesehenen Columbia University in New York herausgefunden, dass das Pestizid Chlorpyrifos bleibende Schäden am Gehirn von Ungeborenen hinterlässt. Bislang, so heißt es auf SpiegelOnline, habe es lediglich Hinweise darauf gegeben, dass diese Substanz schädlich sein könnte. Aber erst jetzt sei der Nachweis gelungen.

Was wurde also herausgefunden? Eine Gruppe von 40 (!) Kindern, deren Mütter stark mit dem Pestizid belastet waren, wurde eingehend untersucht. 20 dieser Kinder waren einer Dosis von 4,39 Pikogramm (pg) Chlorpyrifos pro Gramm Blutserum ausgesetzt. Die übrigen 20 Kinder waren mit deutlich geringeren Werten belastet.

Wie viel ist ein Pikogramm? Sehr wenig, sogar sehr sehr wenig. Genau genommen: ein Millionstel von einem Millionstel Gramm. Also zum Mitschreiben: Sie haben ein Gramm einer Substanz. Davon nehmen Sie den Millionsten Teil, dann haben Sie ein Mikrogramm. Wenn Sie von diesem Mikrogramm nochmals den Millionsten Teil nehmen, landen Sie beim Pikogramm. Das ist in etwa die gegenwärtige Grenze der chemischen Nachweisbarkeit einer Substanz.

Nun hätten die Nachforschungen ergeben, dass Gehirnregionen, die für Aufmerksamkeit, Emotionen, Impulskontrolle und soziale Beziehungen zuständig seien, "signifikante Anomalien" aufwiesen. Das alles sind Parameter, die sich bekanntlich immer mit enormer Präzision messen lassen. Kann sich in Zukunft jeder Schüler, der im Unterricht wenig aufmerksam ist, auf Chlorpyrifos herausreden? Oder Leute, die Schwierigkeiten mit ihrer Impulskontrolle haben, beispielsweise Amokläufer?

Inwiefern sich die gemessenen "Anomalien" tatsächlich auf diese Parameter auswirken, bleibt indes im Dunkeln. Dazu kommt noch die Größe der Gruppe, die alles andere als vertrauenerweckend ist. Dass sich daraus irgendwelche klaren statistischen Rückschlüsse ziehen lassen, möchte ich stark bezweifeln. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch eine weitere Aussage des Spiegel-Artikels: Da heißt es, die gemessenen Werte der untersuchten Gruppe seinen "eher noch unterdurchschnittlich". Proben einer Blutbank aus Cincinnati hätten einen Durchschnitt von 9,9 pg pro Gramm Serum ergeben, also mehr als das Doppelte. Warum die Forscher aus New York die Fälle aus Cincinnati keiner gründlicheren Analyse unterzogen haben, bleibt deren Geheimnis. Schließlich sollte dort noch um einiges mehr seiner Entdeckung harren.

Obwohl also die Datenbasis dünn, um nicht zu sagen: sehr dünn, ist, wird gleichwohl ein gewaltiges Bedrohungsszenario aufgebaut. So sagt Virginia Rauh, eine der Autorinnen der Studie, die Ergebnisse seien "besorgniserregend". Wenn das schon besorgniserregend ist, was war dann die EHEC-Geschichte vom letzten Jahr, die sich bekanntlich im Milieu der Bio-Landwirtschaft zugetragen hat und mehr als 50 Todesopfer forderte? Das Pestizid sei in der Landwirtschaft noch weit verbreitet, und es könne in die Nahrungskette gelangen. Deshalb habe das Ganze "große Bedeutung für die öffentliche Gesundheit".

Die öffentliche Gesundheit ist also in Gefahr wegen eines Pestizids namens Chlorpyrifos. Die Menschen werden immer älter, die Gesundheit in den jeweiligen Alterskohorten ist heute deutlich besser als vor 50 Jahren. Aber es gibt ja noch Chlorpyrifos.

Es ist die alte Pestizidleier, die hier abgespult wird. Übrigens, jedes Obst und Gemüse steckt voller Pestizide natürlichen Ursprungs, mit denen sich die Pflanzen vor ihren Feinden schützen. Mit unserer Nahrung nehmen wir ein Vielfaches (etwa 10000 mal mehr) an natürlichen Pestiziden als an künstlichen auf, sie können im Einzelfall auch eine deutlich stärkere Giftwirkung haben als die industriell gefertigten. Mehr dazu hier.

Ein völlig giftfreies Leben ist praktisch so gut wie unmöglich. Aber unser Körper ist auch darauf eingerichtet, schädliche Substanzen dingfest und nötigenfalls unschädlich zu machen.