2011/03/20

Wer nicht für uns ist, ist gegen uns....

Kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor? Ja richtig, das war doch ein Wahlspruch jener, die es geschafft haben, ein tausendjähriges Reich im Zeitraum von gut 12 Jahren ab zu brennen. Und zwar mit Folgen, die jedes Atomunglück der Geschichte nahezu bedeutungslos erscheinen lassen. Doch diese Zeiten sind lange vorbei. Die Zeiten wohl, aber die Gesinnung nicht. Auch wenn sie heute eher ein politisch-korrektes und ökologisches Mäntelchen trägt.

Gideon Böss bringt es auf den Punkt: Wer sich nicht der herrschenden Anti-Atomhysterie unterwirft, der betreibt die Sache der Bösen. Und damit sind alle Argumente, so richtig und sachlich fundiert sie sein mögen, einfach überflüssig, weil sie es einfach nicht schaffen, den Raum jenseits des Trommelfells zu durchdringen, wo vielleicht eine gewisse Aussicht bestünde, sie könnten einer ernsthaften Erwägung unterzogen werden.

Nun könnte man einwenden, die Kernkraft sei nun mal eine gefährliche Technologie. Zugegeben, sie erfordert eine Sicherheitstechnologie, die bedeutend aufwendiger ist als jene von Solarzellen. Und in der Tat: Fukushima hat uns gezeigt, dass der Aufwand zur Bändigung dieser Technologie sehr hoch sein kann. Wie hoch, ist eine Frage, die sich erst jetzt im Nachhinein klären lässt, wenn alle Aspekte dieses Vorfalls eingehend durchleuchtet und entsprechende Konsequenzen gezogen werden.

Aber, und jetzt kommt die gute Nachricht: Fukushima hat uns gezeigt, dass die Atomtechnologie selbst unter widrigsten Umständen beherrschbar ist. Quasi im Minutentakt werden die Nachrichten besser, und alle Schwarzmaler, Risikoforscher und was sonst noch an Weltuntergangspropheten die Medien bevölkerte, müssten jetzt endlich Farbe bekennen und (öffentlich!) verlautbaren, dass wir heute von dem viel beschworenen Super-GAU weiter denn je entfernt sind. Wer outet sich als erster?

Die zweite gute Nachricht: Fukushima war ein echter Härtetest, ein Worst-case-Szenario. Man ist sozusagen mit einem blauen Auge davongekommen. Aber - man glaubt es kaum - aus diesen Vorkommnissen kann man lernen und damit Sicherheits- und Handlungsstrategien für zukünftige Krisenfälle entwickeln. Aber es sieht so aus, als wäre die Lernbereitschaft schon längst nicht mehr in Deutschland zu Hause (Stichwort: PISA!). Insofern werfen die Ereignisse in Japan weniger ein Schlaglicht auf die Sicherheit deutscher Atommeiler, als vielmehr auf die geistige Verfasstheit einer Nation, die einst als Vorreiter technologischer Neuerungen galt.

Es mag durchaus geboten sein, sich mittel- bis langfristig anderen Energiequellen zuzuwenden. Aber jede Panik und jedes Hauruck-Abschaltprogramm ist einzig und allein dem Populismus geschuldet und hat nichts, aber auch gar nichts mit rationalem Denken zu tun.

Und was die Solarzellen betrifft: sie sind noch weit davon entfernt, es an Wirtschaftlichkeit und Effizienz mit der Kernkraft aufnehmen zu können.

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