2011/04/21

An meine Leser !

Auch das Bloggen macht hin und wieder Pause. Bis Anfang Mai werde ich, wenn überhaupt, nur gelegentlich Zugang zum Internet haben. Ich werde deshalb in den nächsten eineinhalb Wochen eine schöpferische Pause einlegen. Bleibt mir nur noch, allen meinen Lesern ein Frohes Osterfest zu wünschen!

2011/04/20

Gefühlte Unsicherheit

Schönheit, so sagt man, liege im Auge des Betrachters. Insofern ist jeder seiner Ästhetik Schmied.
Aber gilt das auch für andere Dinge? Zum Beispiel für Gewalt? Könnte es sein, dass Gewalt lediglich ein Problem des (vermeintlichen!) Opfers ist? Frei nach der Devise: Der oder die bildet sich das nur ein....

Nun mag es vereinzelte Fälle von Verfolgungswahn geben. Die fallen aber statistisch nicht ins Gewicht und werden deshalb hier nicht weiter betrachtet. Was uns allerdings interessiert, sind jene Häufungspunkte der Kriminalität, die jeder in seinem näheren oder weiteren Umfeld kennt. Bestimmte Gegenden sollte man eben meiden. Merkwürdigerweise hängen die meisten, wenn nicht gar alle dieser besonderen Gegenden mit einer bestimmten Klientel ihrer Bewohner zusammen, was allerdings - politisch korrekt - selten thematisiert wird. Schließlich will man die Unruhestifter nicht noch zusätzlich aufreizen.

Und so verwundert es nicht, wenn die politische Korrektheit in solchen Fällen quasi das Pferd von hinten aufzäumt. Nur um jene nicht beim Namen nennen zu müssen, deren Namen niemand nennen darf, ohne sich dem Vorwurf des Rassismus (darunter geht´s nicht!) auszusetzen.

Eine besondere Perle der politkorrekten Weltverdrehung ist Belgien. Wenn es dort gewisse Gegenden gibt, in die man sich als friedliebender Weltbürger besser nicht hinein wagt, dann beklagen die Medien nicht die dort vorherrschende Kriminalität, sondern sie sprechen wolkig unbestimmt von einer Lage der Unsicherheit (insécurité).

Ich muss immer schmunzeln, wenn ich solche Formulierungen sehe. Da ist also von einem "Gefühl der Unsicherheit" (sentiment d´insécurité) die Rede, das Menschen befällt, wenn sie sich bestimmten "Jugendlichen" gegenüber sehen. Da sagt ein belgischer Kriminologe doch allen Ernstes, dass es sich bei herumstreunenden Jugendlichen, die auch mal gerne verbal aggressiv und gewalttätig werden, "nicht um ein konkretes Problem" handele, sondern vielmehr um eine "gefühlte Unsicherheit" der Betroffenen. Mit anderen Worten: Die Gewalt liegt nicht bei den Gewalttätern, sondern im Auge des Betrachters!

Es ist diese spezifisch belgische Diktion der politischen Korrektheit, die die Dinge nicht nur nicht beim Namen nennt, sondern ihnen einen gewissen semantischen Spin verleiht, der sie wesentlich harmloser aussehen lässt, als sie sind. Ja richtig, man muss schon verdammt aufpassen, was man sagt. Denn der MRAX, also die Bewegung (Mouvement) gegen den Rassismus, den Antisemitismus und die Xenophobie ist schnell mit juristischen Schritten zur Stelle.

Wenn aber das Problem einzig und allein auf Seiten der Betroffenen (also der Opfer) liegt, warum plant dann die Polizei eine Aktion Null-Toleranz, um gewisse Umtriebe zu stoppen? Die haben wohl nichts Besseres zu tun! Sieht so aus, denn nach Ansicht der "Experten" ist die angekündigte Null-Toleranz-Strategie der Polizei schlicht und einfach "kontraproduktiv"! Denn so würde die Polizei erst recht noch Öl ins Feuer gießen.

Political correctness at its best!





Übrigens: Welcher Art die besagten "Jugendlichen" sind, dürfte wohl Lesern dieses Blogs ohnehin klar sein.

2011/04/19

Zitat der Woche

Wenn der Aufstieg des Westens mit politischer Freiheit, rationalem Denken, freier Rede und Universitäten, die für Forschungsfreiheit standen, verknüpft war, kann der Niedergang des Westens mit dem Niedergang derselben Faktoren verknüpft werden.    (Fjordman) 


Das Zitat findet sich in einem überaus lesenswerten Artikel hier

2011/04/18

Was hilft gegen den Rechtsruck?

Jetzt auch noch Finnland ! Nirgends ist man mehr sicher vor diesen Rechtspopulisten, Rechtsradikalen und überhaupt Rechtsaußen! Das Ende naht! Und alles nur wegen der Rechten!

Aber immerhin: Man weiß, woran es liegt. SpiegelOnline hat es (wieder einmal) klar offen gelegt: Junge, männliche Wähler mit einfachem Bildungsniveau und geringem Einkommen! Dummies also! Na klar, wer sonst würde schon für eine Partei wählen, die sich weigert, für jene Staaten mit ein paar lächerlichen Milliardenbeträgen gerade zu stehen, die einfach gern ein paar Stündchen mehr in der mediterranen Sonne verbringen möchten anstatt immer nur zu malochen. Man gönnt sich ja sonst nichts! Neid ist es, sonst nichts! Warum sind die Finnen auch so blöd und halten (zusammen mit Luxemburg) als einzige Euro-Länder 2009 ihre Staatsfinanzen so weit in Ordnung, dass sie die Maastricht-Kriterien erfüllen? Die hätten ja auch ein paar Schulden mehr machen können! Und kein Menschen hätte es ihnen vorgeworfen. Im Gegenteil !

Jetzt haben wir den Salat, oder besser gesagt: die Rechten! Und Finnland ist nicht das einzige Land. Halb Europa ist schon kontaminiert mit diesem Virus! Halb Europa also, wo junge, männliche Dummies die Politik versauen.

Doch was ist zu tun? Wie kann man dieses Problem in den Griff kriegen? Ein Vorschlag: Keine männlichen Nachkommen mehr! Aber diese Maßnahme greift wohl auch erst in einigen Jahren. Inzwischen kann man nur hoffen, dass die Dummies klüger werden und endlich links wählen. Aber, mal ehrlich, was kann man von ungebildeten Männern schon erwarten? Genau! Nichts!

Deshalb hier ein anderer Vorschlag, der mit sofortiger Wirkung die gewünschten Resultate liefert. Man lässt einfach keine rechten Parteien mehr zu! Ganz einfach, nicht wahr! Man muss es nur wollen! Dann geht es schon. Dann haben die Dummies auch keine Chance mehr, irgend welche unerwünschten Stimmen abzugeben. Und die Demokratie kehrt endlich dorthin zurück, wo sie hin gehört: nach links!

Links zwo drei vier! Links zwo drei vier! Klingt gut, nicht wahr?

Prognostische Meisterleistung

Prognosen sind für unser Leben von enormer Bedeutung. Sie stellen eine entscheidende Grundlage dar für unsere Planungen und Entscheidungen. Oder würde irgend jemand ein Haus bauen, wenn er wüsste, dass er schon bald seinen Job verlieren und dann den Rest seines Lebens arbeitslos sein würde? Schwerlich.

Im Allgemeinen gilt: Je langfristiger eine Prognose ist, umso schwieriger wird es, ihr punktgenaues Eintreffen zu erleben. Das fängt schon beim Wetterbericht an und setzt sich bis zur Lebensversicherung fort, die auch oft nicht das liefert, was man bei der Unterschrift erwartet hätte.

Aber seien wir ehrlich: Wer von uns weiß wirklich, wie die Welt in 30 Jahren aussehen wird? Selbst Experten liegen hier regelmäßig meilenweit daneben. Hat irgend jemand anno 2010 die gegenwärtigen arabischen Unruhen vorhergesagt? Andererseits wurden von offiziellen Stellen häufig Prognosen zu Epi- oder Pandemien (SARS, Vogelgrippe, Schweinegrippe etc.) abgegeben, die sich (zum Glück) nicht bewahrheitet haben.

Eine seriöse Prognose beinhaltet zwei Faktoren, die untrennbar miteinander verbunden sind: Zeitpunkt und Größe eines zu erwartenden Ereignisses. Klassisches Beispiel: Am Beginn eines Jahres werden Vorhersagen über den Stand des Aktienindex DAX am Ende desselben Jahres abgegeben. Hier sind beide Faktoren gegeben: einerseits der Zeitpunkt, auf den sich die Prognose bezieht, und andererseits der Wert, den der DAX zu diesem Zeitpunkt haben soll. Solche Prognosen nenne ich seriös, auch wenn sie sich letztlich als falsch herausstellen sollten. Seriös bedeutet also, dass die Vorhersage einem echten Test unterzogen werden kann. Zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft kann ich also feststellen, ob die Prognose zutreffend war oder nicht. Alles andere ist Larifari.

Erinnern Sie sich noch an all die "Experten", von denen es heißt, sie hätten die Wirtschaftskrise des Jahres 2008 vorhergesehen? Natürlich war es im Vorfeld vielen klar, dass das US Finanzsystem eines Tages abstürzen würde. Dieses Bauchgefühl hatten wohl die meisten. Was aber zählt sind Fakten. Und genau daran hapert es. Keiner dieser Experten konnte den Zeitpunkt oder das genaue Ausmaß der Wirtschaftskrise vorhersagen! Dass es zu einem Crash kommen würde, war allen klar. Aber die Frage ist: wann? Dass die Wirtschaft abstürzen würde, war vorhersehbar. Aber die Frage ist: um wie viel?

Natürlich ist es schwierig, wenn nicht gar unmöglich, diese Parameter in einem hochgradig komplexen Umfeld in den Griff zu bekommen. Keine Frage. Selbst die Vorhersage von relativ einfachen Dingen wie dem Wirtschaftswachstum in Zeiten einer ruhigen Konjunkturentwicklung ist notorisch unzuverlässig. Um wie viel schwieriger ist es dann, Turbulenzen im Vorfeld erfolgreich zu erfassen.

Prognosen sind aber leider nicht nur der Ausfluss rein objektiver Analysen aufgrund der bestehenden Datenlage. Oft, um nicht zu sagen: allzu oft, fließen auch andere Interessen ein, weil man sich von der Prognose einen Lenkungseffekt erwartet. Ich habe den begründeten Verdacht, dass vor allem Prognosen politischer Instanzen unter diese Kategorie fallen. Motto: Es ist ja nur gut gemeint! So werden etwa häufig die wirtschaftlichen Aussichten von den Regierungen etwas rosiger gemalt als von unabhängigen Instituten, weil man auf einen psychologischen Bonus hofft. Aber auch das Umgekehrte ist denkbar, wie man an den Klimahorrorszenarien erkennen kann, die regelmäßig aus Politikermund zu vernehmen sind. Hier wird eine Lage bewusst negativ überzeichnet, um die Leute auf Linie zu bringen. Oder glaubt man wirklich, dass auch nur irgend einer der jetzt Lebenden weiß, wie die Welt in 100 Jahren beschaffen sein wird? Wer so etwas behauptet ist eher ein Scharlatan als ein Wissenschaftler.

Ein wunderschönes Beispiel für eine Prognose, die ganz offensichtlich von Interessen geleitet war, ist folgende:  2005 prognostizierten die Vereinten Nationen einen gewaltigen Flüchtlingsstrom, der bis 2010 auf 50 Millionen Menschen anschwellen sollte. Der Grund: die Klimaerwärmung! Tatsächlich erweist sich jetzt, nach Ablauf der Vorhersageperiode, dass nichts von dem eingetroffen ist. Die Klimaflüchtlinge warten wohl immer noch auf eine entsprechende Wetteränderung! Vielleicht liegt es ja auch nur an der äußerst geringen Sonnenaktivität der letzten Jahre, die mit dem ungewöhnlich langen Sonnenfleckenminimum zusammenhängt, das wir gerade durchlaufen haben. Aber wer hätte das bei den Vereinten Nationen schon vorhersehen können?

Bei all der Häme, die einem jetzt unter den Nägeln brennt, sollten wir aber für diese Prognose dankbar sein. Denn sie lieferte uns klare Kriterien zur Verifikation bzw. Falsifikation, und zwar innerhalb eines Zeitraums, der leicht zu überblicken ist. Und so war es möglich, dieses Horrorszenario dorthin zu befördern, wo es hingehört: auf den Müllhaufen der Prognostik!

2011/04/17

Tierliebe auf Kosten der Anderen

Tierschützer sind oft eifrig damit beschäftigt, bestimmte Tierarten (vor allem Raubtiere wie Bären, Wölfe etc.) bei uns wieder heimisch werden zu lassen, nachdem sie vor langer Zeit in unseren Gefilden ausgerottet wurden. Nun hat sich während der Abwesenheit dieser Räuber ein neues Gleichgewicht in unserer Fauna eingestellt. Weidende Schafe mussten beispielsweise nicht mehr damit rechnen, von hungrigen Wölfen attackiert zu werden. Doch mit der Neuansiedlung der alten Räuber verändert sich dieses Gleichgewicht erneut. Der "Problembär", der vor einigen Jahren in Bayern und Österreich herum zog, lieferte dafür ein sehr gutes Beispiel. Schließlich wurde er erlegt, was den Aufschrei nicht nur der aktiven Tierschützer nach sich zog.

Nun ist es mir persönlich relativ egal, ob sich in unseren unberührten Gefilden das eine oder andere Raubtier herum treibt. Die Wahrscheinlichkeit, dass mich eines angreift, ist ziemlich klein. Andererseits aber ist die Wahrscheinlichkeit, dass es irgend jemanden erwischt, nicht mehr ganz so klein. Das heißt, es kann als sehr wahrscheinlich gelten, dass Menschen (oder ihre tierischen Begleiter) zu Opfern von Raubtieren werden. So wie es sich kürzlich in Schweden zugetragen hat. Dann ist natürlich Schluss mit lustig.

Und dann ist auch der Moment gekommen, wo alle jene, die sich so sehnsüchtig nach wilden Raubtieren in unserer Heimat sehnen, Farbe bekennen müssten. Ich schlage vor, dass jeder, der für die Wiedereinführung von Wölfen, Bären etc. ist, eine bestimmte Summe in einen Fond einzahlen soll, aus dem jene Schäden beglichen werden, die von diesen Tieren verursacht werden (Verursacherprinzip). Wie kommt der Bauer dazu, mit ansehen zu müssen, wie seine Schafe von einem Bären gerissen werden und sich gleichzeitig Tierschützer für den weiteren Zuzug von tierischen Mihigrus einsetzen, ohne für deren Folgen aufkommen zu müssen? Es kann nicht sein, dass die Allgemeinheit, also auch jene, die gegen ein derartiges Vorgehen sind, die Haftung für solche Schadensfälle übernimmt! Es wäre nur fair (eine Frage der Gerechtigkeit, würden manche Politiker sagen), wenn jene, die die Suppe eingebrockt haben, sie auch wieder auslöffeln!

2011/04/14

Warum Obama den Friedensnobelpreis zu Recht bekam

Deswegen: Der Mann KANN ganz einfach keinen Krieg führen!
Siehe hier.

Moderne Menschenjagd

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich kenne Herrn Großmann nicht persönlich und bin auch nicht für das von ihm geleitete Unternehmen, die RWE, tätig. Gleichzeitig ist es mir aus persönlicher Sicht ziemlich gleichgültig, wer an der Spitze welches Industriegiganten sitzt. Es beeinflusst mein Leben nicht im Geringsten.

Trotzdem ist dieser Blogeintrag jenem Jürgen Großmann gewidmet, der sich in Zeiten des meinungsmäßigen Uniformismus einen unerhörten Luxus leistet: eine eigene Meinung.

Was ist geschehen? Nun der besagte Manager ist seit Jahrzehnten ein bekennender Verfechter alternativer Energien und als solcher natürlich ein aufrechter Kämpfer gegen Atomkraftwerke. Er würde die bestehenden Meiler lieber heute als morgen vom Netz nehmen und durch klimafreundliche Windparks oder riesige Solaranlagen ersetzen. Diese zugegeben absolut unkonventionelle und keinesfalls mehrheitsfähige Meinung äußert er bedenkenlos in der Öffentlichkeit, und daher ist es nicht verwunderlich, wenn er sich mächtige Feinde schafft.

Und der mächtigste Gegner, mit dem man sich in unseren Tagen anlegen kann, ist die gefürchtete Atomlobby, die überall dort, wo sie eine ungenutzte Wiese sieht, sofort ein neues Kernkraftwerk errichten möchte. Der Einfluss dieser Lobby reicht nicht nur bis in die Spitzen der Politik, nein, auch die Medien sind lange schon gleichgeschaltet und singen Lobeshymnen auf jedes gespaltene Atom.

Waren bislang seine abweichenden Äußerungen noch mit Belustigung oder Achselzucken zur Kenntnis genommen worden, so scheint er es diesmal eindeutig zu weit getrieben zu haben. Schließlich kann David nicht dauernd gegen Goliath gewinnen. Die Medien jedenfalls beginnen bereits ihr Publikum auf den bevorstehenden Abgang des Außenseiters vorzubereiten. Mehr dazu hier.

2011/04/13

Die Angst vor dem Schutz

Die Angst ist ein Meister aus Deutschland. Nicht nur seit Fukushima, Tschernobyl und anderen Schreckensorten. Es ist längst nicht nur die Atomangst, die die Deutschen umtreibt. Eine zunehmend populärer werdende Phobie ist die Impfangst. Dahinter steckt die Vermutung, man könnte durch eine Impfung ein größeres Risiko eingehen als durch die Verhinderung einer Infektionskrankheit. 

Masern waren in dieser Hinsicht in den letzten Jahren sehr beliebt - bei Impfverweigerern. Und die Folgen sind unübersehbar. Die Masern kommen langsam, aber gewaltig! Es mag völlig zwecklos sein, die Impfmuffel zu bekehren. Deshalb sei hier die Sache aus der Perspektive eines Masernvirus dargestellt: Es freut sich über jedes Opfer, das keine ausreichende Vorbeugung unternommen hat! Mit jeder erfolgreichen Infektion ist die Basis für die Weiterverbreitung des Virus sichergestellt. 

Hier ein Zitat, das die Sache treffend charakterisiert: 
...manche Sekten, ja ganze Völker verwünschen ihre Geburt und preisen ihren Tod: es gibt welche, bei denen die Sonne verabscheut und die Finsternis angebetet wird. Wir sind nur erfinderisch, wo es gilt, uns herunterzureißen; darauf stellt sich unsere Denkkraft am liebsten ein; wenn sie irregeht, ist sie ein gefährliches Werkzeug!   (Michel de Montaigne, Essais) 

Michel de Montaigne hatte die seltene Gabe, die Abgründe der menschlichen Seele auszuleuchten. Und da sich letztere seit undenklichen Zeiten nicht verändert hat, sind viele seiner Aussagen heute so gültig wie zur Zeit ihrer Entstehung ( um 1580).

2011/04/11

We have nothing to apologize for....

Hat man das schon von einem Politiker gehört?

Klartext von Pat Condell.

Bananen gefällig?

Sie essen gerne Bananen? - Tun Sie´s nicht!
Sie machen in Kürze eine Flugreise? - Tun Sie´s nicht!!
Sie wollen im Sommer in die Berge fahren? - Um Gottes Willen, tun Sie´s nicht!!!

Warum? Werden Sie fragen. Was ist so schrecklich an diesen Dingen?
Nun, alle diese Dinge (und noch etliche mehr, die man hier aus Platzgründen einfach nicht aufzählen kann) erhöhen Ihre Strahlenbelastung!! Und Sie wollen doch noch ein paar Jahre länger leben! Nicht wahr?

Deshalb: Keine Bananen! Keine dienstlichen (und schon gar keine privaten!) Flugreisen! Und keinen Fuß in die Berge!

Ohne ins Detail zu gehen, hier nur die wesentlichsten Fakten. Bananen enthalten radioaktives Kalium 40, ein Gamma- und Beta-Strahler der übelsten Sorte! Sie haben sich ohnehin schon gewundert, warum Sie nach dem Verzehr von Bananen immer so ein Völlegefühl im Magen haben. Na bitte, das ist die Lösung! Also, von wegen Bananendiät! - Alles nur von der Atomlobby gesteuert!

Was Flugreisen betrifft, so lauern hier gleich zwei Todesgefahren auf Sie! Es beginnt schon vor dem Einsteigen, dem sogenannten Boarding. Ihr Handgepäck wird auf unerlaubte Gegenstände gescannt und zwar mit - Sie ahnten es schon - Röntgenstrahlen. Gerade letzte Woche konnten Sie Ihren Zahnarzt nur mit Mühe davon abbringen, ein Zahnröntgen durchzuführen. Und jetzt bewegen Sie sich ohne Bleischürze neben einem Röntgengerät? Sind Sie lebensmüde! Dann während des Fluges geht es weiter. Wegen der großen Höhe bekommen Sie ein Vielfaches der kosmischen Strahlung ab, die Sie auf Meereshöhe zu erwarten haben. Ich habe mir sagen lassen, dass Bleischürzen diese Strahlung deutlich abschwächen können. Deshalb wäre es doch nahe liegend, jedem Flugpassagier eine formschöne Bleischürze zur Verfügung zu stellen. Man könnte sie unter dem Sitz verstauen, also dort, wo sich die Schwimmweste befindet, die man ohnehin nie braucht. Also Schwimmwesten raus und Bleischürzen rein!

Auch den Urlaub in den Bergen sollten Sie sich abschminken. Nicht wegen der paar Hanseln, die dort jedes Jahr durch Bergunfälle ums Leben kommen. Nein, sondern wegen der Strahlung. Durch die größere Meereshöhe sind Sie quasi automatisch einer deutlich höheren Strahlendosis ausgesetzt. Jetzt wissen Sie auch, warum die Älpler immer so einen zurückgebliebenen Eindruck machen! Und sterben tun Sie auch früher! Warum? Genau! Jetzt wissen wir´s!

Langsam werde ich hungrig. Gleich gibt´s Abendessen. Und zum Nachtisch - Bananen!

2011/04/08

Wind statt Atom - alternativlos

Statt detaillierter Rechnungen und langatmiger Argumente, hier einfach nur zwei Bilder, die für sich sprechen: Bild 1, Bild 2.

Die Alternative zu Atom und Kohle. Einfach alternativlos!

Gewaltsame Physik

Nach oben hin, so scheint es, sind der menschlichen Intelligenz strikte Grenzen auferlegt. Nach unten hin sind die Grenzen allerdings offen. Auch wenn man sich nach einer wochenlangen Atomhysterie in den Medien schon an einiges gewöhnt hat (oder eher: gewöhnen hat müssen), gibt es doch immer wieder Augenblicke, die einem wissenschaftlich denkenden Menschen den Atem rauben.

So schreibt das österreichische Qualitätsmedium Die Presse in seiner Onlineausgabe, Physiker hätten eine neue NATURGEWALT entdeckt. Sorry, aber wenn man so etwas liest, kommt einem wirklich (zumal als gelerntem Physiker) das Erbrechen! Die Presse bezieht sich dabei auf einen Artikel der New York Times, in dem korrekterweise von "a new force of nature" die Rede ist. Ja, und "force of nature" heißt eben übersetzt nichts anderes als "Naturkraft". Um genau zu sein, sprechen die Physiker von Grundkräften in der Natur, von denen man bislang vier kennt, und auf die sich alle physikalischen Phänomene zurückführen lassen.Dies sollte einem naturwissenschaftlich gebildeten Medienmenschen (Stichwort: Wissenschaftsredaktion) eigentlich bekannt sein.  Aber wahrscheinlich klingen Grundkräfte für die Presse-Redakteure einfach zu harmlos. Da müssen schon NaturGEWALTEN her, um mit dem "Super-GAU" in Japan mithalten zu können.

Zwei dieser vier Grundkräfte sind uns aus dem Alltagsleben hinreichend bekannt: Gravitation und Elektromagnetismus. Die beiden übrigen Grundkräfte, nämlich die sogenannte starke und schwache Wechselwirkung, treten nur im subatomaren Bereich auf und sind dort unter anderem für radioaktive Prozesse (aber nicht nur!) verantwortlich. Ja, und schon sind wir wieder gefährlich nahe an Fukushima herangekommen! Vorsicht Strahlung! Geigerzähler und Jodtabletten nicht vergessen!

Übrigens: richtige Naturgewalten findet man z. B. hier.

2011/04/07

Rad statt Atom - Ab in die Tretmühle

Atomkraft will keiner mehr. Alternativen wie Windräder, neue Speicherkraftwerke, reflektierende Solarparks stoßen ebenfalls auf regionalen Widerstand. Woher aber soll die Energie kommen? Hier ein Vorschlag.

Gehen wir wieder zurück auf unser bewährtes Beispiel Neckarwestheim 1, das jährlich etwa 5,6 TWh Strom produzierte. Nun lässt sich Strom, wie alle Radfahrer wissen, auch mit dem Fahrraddynamo herstellen. Das kann mitunter ganz schön anstrengend sein. Wir unterstellen für unser Beispiel, dass unsere Räder die gesamte Energie der tretenden Beine in Strom umwandeln, was sicherlich zu optimistisch ist. Aber es geht hier nur darum, die Größenordnung zu veranschaulichen. Nehmen wir aus Gerechtigkeitsgründen (!) an, dass nur den Grünwählern aus Baden-Württemberg die Ehre zuteil werde, für den Ersatz des obigen Kraftwerks zu strampeln (war doch ihr Wunsch, oder?). Das sind immerhin etwa 1,2 Millionen Menschen. Der Energieverbrauch beim Radfahren ergibt sich für eine Person mit 75 kg zu ca. 760 kcal (bei einer Geschwindigkeit von 25 km/h, also bitte nicht trödeln!), das entspricht etwa 0,9 kWh.

Wie lange müssten nun sämtliche Grünwähler aus BW strampeln, um ein einziges, relativ kleines AKW zu ersetzen? Antwort: 5200 Stunden, das entspricht 216 Tagen, also etwa zwei Dritteln eines Jahres. Das restliche Drittel können sie dann ausschlafen!

Wie heißt es so schön: Ohne Schweiß kein Preis! Und irgendwoher muss die Energie ja schließlich kommen!

2011/04/06

Solar statt Atom - einige Zahlen

Neckarwestheim 1 war seit Dezember 1976 am Netz. Inzwischen wurde es wegen eines Tsunamis in Japan vom Netz genommen und wird höchstwahrscheinlich nie wieder dorthin zurückkommen. In einer Laufzeit von 33 Jahren hat dieses Kernkraftwerk, das eines der kleineren in Deutschland ist, ca. 185 TWh (Terawattstunden) Strom produziert, das sind im Mittel 5,6 TWh pro Jahr.

Diese Energie muss nun aus anderen Quellen kommen, sofern man nicht davon ausgeht, dass der Stromverbrauch entsprechend zurückgeht. Natürlich sind mehrere Optionen denkbar: Stromimporte, Kohlekraftwerke, alternative Energien wie z. B. Solarzellen etc.

Sehen wir uns an, was zu tun wäre, wollte man den Produktionsausfall durch die Abschaltung von Neckarwestheim 1 mit Solarstrom ersetzen. In Baden-Württemberg, dem Heimatland unseres Atommeilers, lieferte die Sonne zwischen 1995 und 2004 eine durchschnittliche jährliche Energiemenge von ca. 1100 kWh pro m2. Bei einem zugrunde gelegten Wirkungsgrad von Solarzellen von 20% lässt sich daraus leicht die Fläche berechnen, die man bräuchte, um dieselbe Strommenge zu erzeugen, die Neckarwestheim 1 pro ins Netz einspeiste. Eine kurze Rechnung ergibt eine Gesamtfläche von 25,5 km2.

Und das ist, wie gesagt, eine der kleineren Anlagen. Zum Vergleich: Neckarwestheim 2 bringt eine durchschnittliche Jahresstrommenge von fast 11 TWh auf die Waage, also fast das Doppelte seines älteren Bruders. Entsprechend vergrößern sich dann Solarzellenflächen.

2011/04/05

Fernwirkungen

Die alliierten Truppen in Afghanistan setzen unbemannte Flugzeuge, sogenannte Drohnen, zur Feindaufklärung ein. Damit lässt sich relativ gefahrlos feindliches Terrain erkunden. Die Steuerung dieser Drohnen erfolgt in den USA. Da sitzen also Leute in der Wüste von Nevada und navigieren ihre pilotenlosen Flugkörper durchs wilde Afghanistan. Man darf davon ausgehen, dass diese Ferneinsätze militärisch relevant sind und den Alliierten wichtige Informationen liefern. Davon, dass diese Einsätze unter den Betroffenen Amokläufe auslösen, ist bisher noch nichts bekannt geworden.

Amokläufe stehen am Hindukusch allerdings an der Tagesordnung, wenn in den USA Bücher, zumindest solche eines bestimmten Inhalts, verbrannt werden. Da sieht man wieder, was die Menschen wirklich bewegt, über Kontinente hinweg.

2011/04/01

Das Weltjudentum - wer sonst....

Die Welt ist einfach ungerecht! Wie sonst ist es zu erklären, dass einer der größten Humanisten aller Zeiten (GröHaZ), Jean Ziegler, als Eröffnungsredner der Salzburger Festspiele ausgeladen wurde? Doch unerschrocken im Kampf um die Verwirklichung des Menschenrechtsparadieses auf Erden (Gaddafis Libyen ist da wohl nur ein erster Schritt) benennt Ziegler die wahren Schuldigen für seinen Rauswurf: die Juden! Hätte man sich doch denken können, oder?

Merkwürdig: Mich interessiert viel mehr, wer die grandiose Idee hatte, ihn überhaupt einzuladen....