2012/02/29

Hollande ist nicht glaubwürdig

...hieß es kürzlich in einem Debattenartikel in Le Figaro.
Was wird dem Präsidentschaftskandidaten der französischen Sozialisten vorgeworfen?

Zur Verdeutlichung hier ein paar Zahlen: François Hollande geht für die nächsten Jahr von einem weit überzogenen Wirtschaftswachstum aus (0,5% in 2012 und ab 2013 jeweils 2-2,5% jährlich). Das ist nicht nur wesentlich mehr als die Prognosen aller Experten sagen, sondern liegt auch deutlich über den Wirtschaftsdaten der vergangenen 10 Jahre (1,5% jährlich, ohne Krise gerechnet).

Bin schon gespannt, wer dann wieder Schuld sein wird, wenn die Rechnung nicht aufgeht.

2012/02/27

Das Einhalten von Regeln als Provokation

Stellen Sie sich Folgendes vor: Nach einem klaren Foul im Strafraum gibt der Schiedsrichter, wie nicht anders zu erwarten, einen Elfmeter. Anstatt seinen Regelverstoß einzusehen, legt sich der Schuldige mit dem Schiedsrichter an und wirft ihm Provokation vor.

Klar würde sich jeder halbwegs vernünftig denkende Mensch bei so einer Szene an den Kopf greifen. Ein klarer Bruch der Regeln, aber anstatt sein Fehlverhalten einzusehen, geht der Übeltäter in die Offensive.

Das ging mir jedenfalls durch den Kopf als ich dies hier las:
"Die Regeln müssen strenger werden", sagt er. "Und wer es nicht schafft, sie einzuhalten, gehört nicht in die Euro-Zone." Da ist er wieder: Sinn, der Provokateur.
Die Rede ist von Hans-Werner Sinn, jenem deutschen Top-Ökonomen, der nichts anderes verlangt, als dass einmal aufgestellte Regeln auch befolgt werden sollten. Dafür bekommt er vom Spiegel das Etikett Provokateur verliehen.

Ich vermag beim besten Willen nichts Provokantes an Sinns Äußerungen zu finden. Das bleibt wohl für immer das Geheimnis des Spiegel-Autors. Gleichzeitig lässt dieser Schlusssatz tief blicken. Auf eine Einstellung, die die Einhaltung von Regeln als etwas Unerhörtes, vielleicht auch Altmodisches, betrachtet.

Merkwürdig: wären im Vorfeld der gegenwärtigen Schuldenkrise die einschlägigen Regeln etwas besser eingehalten worden, müssten wir uns jetzt nicht mit ihren Folgen herumschlagen. Was ist da die größere Provokation - der bewusst eingegangene Regelverstoß oder das Verlangen nach deren Einhaltung?

2012/02/23

2 + 2 = 4 oder höhere soziale Spinnerei

Was ist daran sozial?

Nichts, aber auch gar nichts. Wer die Mathematik "sozial" machen will, der irrt (um es zurückhaltend zu formulieren). Darauf hinzuweisen ist das Verdienst Rudolf Taschners in seinem jüngsten Presse-Beitrag (übrigens seit geraumer Zeit eine erhellende Pflichtlektüre für mich). Sogar die Mathematik wird inzwischen in ein soziales Fahrwasser gerückt. Einfach zum Kotzen.

Das "soziale" Denken gerät allmählich zur Perversion. Für jemanden wie mich, der aus einfachsten sozialen Verhältnissen stammt, ist es fast zum Erbrechen, was da alles unter dem sozialen Label halluziniert wird. Da wird eine Welt herbei fantasiert, in der es von Sozialfällen nur so wimmelt.

Von sozialer Wärme ist da die Rede, Sozialfighter sollen besser sein als Eurofighter. Alles schön nebulös, sodass jeder seiner Fantasie freien Lauf lassen kann. Aber nur ja nichts Konkretes sagen. Denn Konkretes zu sagen bedeutet in erster Linie, Fakten auf den Tisch zu legen. Und Fakten sind nun einmal dünn gesät, gerade in diesem Bereich. So wird stattdessen mit anderen Begriffen hantiert, die mangels entsprechender Bildung ebenfalls viel Spielraum für die eigene Imagination lassen: Armutsrisiko, Armutsgefährdung etc. Lauter schwammiges Zeug, das nur zweierlei suggerieren soll: intellektuellen Anspruch und moralische Überlegenheit.

Wenn man diese Sozialapostel reden hört, meint man, alles wird immer schlechter. Und das ist wohl auch der Eindruck, der geschaffen werden soll. Denn je mehr von einer Sache geredet wird, umso wichtiger erscheint sie. Und damit nimmt auch die Wichtigkeit jener Menschlichkeitsindustrie zu, deren einziger Daseinsgrund es ist, uns ein schlechtes Gewissen einzureden und sich selbst unverzichtbar zu machen.

Ich sprach  vorhin von Fakten. Hier ist eines: Als meine Mutter irgendwann Ende der 1960er Jahre ins Krankenhaus musste, lag sie in einem Schlafsaal mit etwa 20 Leuten. Kleinere Betteneinheiten, Telefon im Zimmer, gar Fernseher? Fehlanzeige. Nur was für Reiche. Ganz abgesehen vom Standard der medizinischen Behandlung.

Als sie kürzlich wieder einmal im Krankenhaus war: Vierbettzimmer, Telefon, Fernseher als Standard. Nein, meine Mutter hat weder im Lotto gewonnen, noch reich geheiratet. Sie lebt von der Mindestpension.

Sorry, ihr sozialen Schwätzer, aber mir könnt ihr nichts erzählen. Bindet euren Bären jemand anderen auf. Ein paar Dumme findet man überall.

2012/02/22

Redefreiheit mit Ei

Lars Vilks wurde also bei einer Mohammed-Vorlesung mit Eiern beworfen. Mehr dazu hier. Soll man das jetzt als einen Fortschritt betrachten, weil einige Heißsporne nicht mehr die Messer zücken, sondern sich stattdessen mit Eiern bewaffnen?
Ich nehme an, dass die Messer bereits am Eingang eingesammelt wurden. Blieben also nur noch die Eier übrig.

Immerhin schön zu wissen, wer bestimmt, was hierzulande gesagt werden darf. Und das ganz ohne parlamentarische Hürden. Einfach auf dem kurzen Dienstweg. Mit dem Ei in der Hand.

2012/02/18

Sunny Islam

... war im Osten Londons aktiv. In pädagogischer Mission. Schließlich musste ja jemand den örtlichen Frauen "eine Lektion erteilen", dass sie nicht nachts auf der Straße zu sein hätten.

Got the message? 

Bestimmt nur ein Beitrag zum interreligiösen Dialog. Was sagen eigentlich die einschlägigen Verbandsvertreter dazu? Ach ja richtig. Hat natürlich nichts mit ... zu tun.

Wer weiß, vielleicht steckt ja auch der Mossad dahinter.

2012/02/15

Wissenschaft und Demokratie

Um es gleich vorweg zu nehmen: Wissenschaft als Prozess der Naturerkenntnis hat mit Demokratie nichts, aber auch gar nichts zu tun. Ob die Relativitätstheorie richtig oder falsch ist, wird nicht durch ein Mehrheitsvotum entschieden. Ob es in der Natur Quarks, Elektronen oder Einhörner gibt, ist keine Frage der Demokratie, sondern der (möglichst) zweifelsfreien Erkenntnisgewinnung.

Oder meint irgend jemand, man könnte wissenschaftliche Erkenntnisse durch demokratische Verfahren gewinnen? Ist die Erde rund? 30% ja, 70% nein - also ist sie flach!

Solche Überlegungen beschleichen einen angesichts der gegenwärtigen Diskussion um Fritz Vahrenholts neues Buch Die kalte Sonne, das wesentliche Dogmen der etablierten Klimawissenschaft in Frage stellt. Natürlich sind jene in Aufruhr, deren Weltbild an Unterstützung zu verlieren scheint. Genauso ist es zu verstehen, dass der Vorsitzende des BUND, Hubert Weiger, davon spricht, dass Vahrenholts Thesen "gefährlich" seien.

Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen. Was Vahrenholt von sich gibt, also seine Meinung, für die er eine Reihe stichhaltiger Argumente ins Feld führt, ist gefährlich. Die Wortwahl ist verräterisch. Gefährlich ist normalerweise etwas, das darauf abzielt, Schaden hervorzurufen. Nun könnte der unbedarfte Beobachter meinen, Vahrenholt wollte uns alle ins Verderben führen. Folgt mir und ihr kommt ins Paradies!

Das ist natürlich Quatsch. Nichts liegt dem Querdenker ferner, als Schaden über die Welt zu bringen. Was also ist an seinen Thesen so gefährlich? Nun, die Antwort ist ganz einfach: sein Buch könnte die Diskussion zuungunsten der Klimaendzeitpropheten wenden. Es geht also schlicht und ergreifend darum, zu verhindern, dass zu viele Menschen Kenntnis von Vahrenholts Thesen bekommen und möglicherweise seine Argumente überzeugend finden. Überzeugender vielleicht als alle jene hysterischen Warnungen vor der anstehenden Klimakatastrophe.

Ungewollt gibt uns Weiger damit Einblick in das Wesen der Klimawissenschaft. Es geht nämlich weniger darum, eine solide wissenschaftliche Diskussion zu führen, die ob ihrer Komplexitäten ohnehin für  99% (kommt einem diese Prozentzahl bekannt vor?) unverständlich wäre. Vielmehr ist die alles entscheidende Frage, eine möglichst große Unterstützung in der Bevölkerung zu haben, die sich ihrerseits wieder politisch nutzen lässt. Und da ist es natürlich gefährlich, wenn einem die Schafe davon laufen.

Die Klimawissenschaft, oder das was dafür gehalten wird, wird damit zum Opfer ihres eigenen Erfolgsmodells: nämlich die wissenschaftliche Forschung, und vor allem ihre Ergebnisse, zu politisieren. Etliche der Proponenten des vom Menschen gemachten Klimawandels haben sich wiederholt in den Medien und in politischen Gremien als Endzeitpropheten aufgespielt. Und jetzt, wo ihre Thesen an der Realität gemessen werden und sich die ersten Schwachpunkte zeigen (ausbleibende Erwärmung der Atmosphäre seit mehr als 10 Jahren), werden diejenigen, die genau auf diese Schwäche hinweisen, als gefährlich gebrandmarkt!

Ich habe die Verquickung von Wissenschaft und Politik schon immer für desaströs gehalten. Desaströs vor allem für die Wissenschaft. Wenn politische Interessen wissenschaftliches Arbeiten leiten und dazu noch das Ziel haben, Mehrheiten zu gewinnen, dann ist etwas faul mit dem zugrunde liegenden wissenschaftlichen Ethos.  Denn dann steht nicht die Erkenntnis im Vordergrund, sondern der Einfluss auf politische Entscheidungsträger. Und das ist fatal für die Wissenschaft.

2012/02/11

Burka-bla-bla in Brüssel

Diese Woche hatte es in sich. Zumindest in Brüssel. Genauer gesagt an der Universität Brüssel (ULB, Université Libre de Bruxelles). Eine Veranstaltung vom Mittwoch, bei der es eigentlich um Rechtsextremismus ging, wurde von muslimischen Agitatoren mit Rufen wie "Burka-bla-bla" gestört. Sehen Sie selbst. Hier ist das Video.

Auch für Leser, die kein Französisch verstehen, ist die Situation völlig klar. Eine Handvoll Radikaler reißt das Kommando an sich. Die Masse der übrigen Zuschauer ist völlig konsterniert und verhält sich passiv. Der Leiter der Veranstaltung und der Rektor der Universität versuchen gegenzusteuern, werden jedoch niedergebrüllt.

Übrigens der Rädelsführer der muslimischen Zwischenrufer, Souhail Chichah, ist selbst wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ULB. Inzwischen haben sich mehr als 3400 Leute (Stand: Samstag, 14:30) in einer Online-Petition für den Rauswurf Chichahs von der Universität ausgesprochen. Aktueller Zwischenstand hier.

Sieht ganz so aus, als ob Störenfriede in Belgien nicht so gerne gesehen würden.

2012/02/01

It´s the volcanoes - stupid!

Da haben wir uns schon so sehr an das Menschen gemachte Klimawandelevangelium der Klimapäpste in ihren Elfenbeintürmen, pardon: Rechenzentren, gewöhnt - und dann das: das Klima kann auch von Vulkanen beeinflusst werden! Wer hätte das gedacht!

Sauerei aber auch! Macht die ganzen Klimamodelle mit ihren anthropogenen Einflussfaktoren überflüssig, oder doch wenigstens fragwürdig. Wahrscheinlich haben Rahmstorf & Co. noch nie etwas von Vulkanausbrüchen gehört. Wer hätte aber auch ahnen können, dass Millionen Tonnen von Staub und Asche in der Atmosphäre einen Einfluss auf das Klima haben könnten?! Nie im Leben! Es ist einzig und allein der Mensch, will heißen CO2, CO2 und nochmals CO2, was das Klima beeinflusst! Basta!

Wie kann es sein, dass solche abweichenden Lehrmeinungen toleriert werden! Sofort alle Forschungsgelder streichen und die Leute, die so was publizieren, von ihren Posten entfernen! Wäre doch gelacht, wenn die Klimawissenschaft nicht mit EINER Stimme sprechen würde! Und die Wissenschaft muss doch immer einig sein, oder? Wie sonst sollte man Einfluss auf die Politik nehmen?

Viele Millionen von Forschungsgeldern stehen auf dem Spiel, wenn sich herausstellt, dass andere Faktoren wie Sonne oder Vulkanismus eine bedeutende Rolle im irdischen Klima spielen könnten. Und es gibt doch schon so viele, die an das Evangelium vom Menschen gemachten Klimawandel glauben. Und Millionen Gläubige können nicht irren!

Und vor allem: Woran sollen sie denn sonst glauben???