2011/05/05

Der Humanismus, das Strafrecht und ihre Risiken

Das Leben schreibt die schönsten Geschichten. Während die Zahl der Trauerbekundungen um den ehemaligen Weltchefterroristen OBL langsam aber stetig zunimmt (und das beileibe nicht nur innerhalb seiner Hardcore-Fangemeinde, sondern auch - als Humanismus getarnt - in weiten Kreisen der chattering classes), erreicht uns eine Nachricht, die ebenfalls aufhorchen lässt. Wenn man sich bisher in der (zugegeben illusionären) Hoffnung gewiegt hat, die Welt sei seit OBLs Ende sicherer geworden, so lässt die das jüngste Urteil zur Sicherungsverwahrung im Gegensatz dazu vermuten, dass sie definitiv unsicherer wird (zumindest für manche Menschen).

Straftäter, die sich durch eine besondere Gefährlichkeit auszeichnen und selbst im fortgeschrittenen Alter noch rückfällig werden, sollen also in Zukunft nicht mehr so leicht weggesperrt werden können. Sprachen der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte und das Bundesverfassungsgericht. Recht so! Es könnte ja sonst einigen unbescholtenen Bürgern langweilig werden, wenn sie ihr Leben lang von Verbrechern unbehelligt blieben. Ein bisschen Nervenkitzel kann nicht schaden! Die zu erwartenden Kollateralschäden hat man eben einfach in Kauf zu nehmen.

Vielleicht ließe sich der Nervenkitzel (besonders auf Seiten der Richter) noch dadurch erhöhen, dass man die freigelassenen schweren Jungs dann einfach in jenen Wohnvierteln einquartiert, in denen die besagten Juristen zu Hause sind. Das dürfte dann sehr spaßig werden!

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