Laut einer Aussage der Unicef sind gegenwärtig schätzungsweise 70 Prozent aller Katastrophen klimabedingt. Diese Behauptung ist äußerst interessant und verdient es, näher unter die Lupe genommen zu werden.
Zunächst einmal spricht der Artikel ganz allgemein von "Katastrophen". Das lässt der Fantasie viel Raum. Dazu könnte man etwa Flugzeugabstürze ebenso zählen wie explodierende Chemiefabriken, Erdbeben, Vulkanausbrüche, Wirbelstürme, Überschwemmungen etc. Erst im letzten (!) Absatz wird man etwas konkreter, wenn man von "Naturkatastrophen" redet. Das umfasst zwar immer noch eine reiche Palette von Ereignissen, schließt aber von Menschen verursachte Desaster aus.
Sehen wir uns zunächst einmal die relative Häufigkeit klimabedingter Katastrophen an. Unicef stellt dazu fest, dass deren Anteil vor zehn Jahren nur 50 Prozent betragen habe. Mit anderen Worten: die Häufigkeit von "Klimakatastrophen" hat um satte 40 Prozent zugenommen. In absoluten Zahlen spricht der Handelsblatt-Artikel von 250 "Naturkatastrophen" jährlich während der 1990er Jahre und von 400 im darauf folgenden Jahrzehnt.
Pikanterweise erwähnt der Artikel ausdrücklich auch das Erdbeben in Haiti aus dem Jahr 2010. Nun erschließt sich mir nicht so ganz, was ein Erdbeben unter klimabedingten Desastern zu suchen hat, aber immerhin lässt sich damit glänzend hausieren gehen. Und keine Angst, etlichen Lesern werden solche Details gar nicht auffallen. In demselben Geist kann man auch munter von der Atomkatastrophe in Japan schwadronieren, ohne dass hierbei ein Mensch zu Tode gekommen ist. Ebenso gut könnte man auch das Klima für den Tsunami verantwortlich machen, der kürzlich Teile Japans verwüstet hat. Dass darauf noch keiner gekommen ist! Von Menschen verursachter Klimawandel und Atomkatastrophe aus einer Hand - besser geht´s nicht!
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