Es gibt Vorgänge in unserer Welt, über die spricht man nicht. Wer Opfer eines Verbrechens wird, sollte froh sein, dass er/sie überlebt hat und ansonsten den Mund halten. So will es die politische Korrektheit. Denn schließlich sind die Verbrecher die wahren Opfer (nämlich der Gesellschaft). So sieht es die politische Korrektheit. Und so sollen es, wenn es nach ihrem Willen geht, alle sehen.
Es ist schon erstaunlich, dass sich solcher Unsinn derart verfestigen kann. Und es ist noch erstaunlicher, dass er weiterhin die moralische Deutungshoheit innehat. Erinnert sich noch jemand an die Entführung der Familie Wallert (und anderer Touristen) durch muslimische Terroristen im Jahr 2000? Hat man seit ihrer Freilassung je wieder etwas von ihnen gehört? Kaum. Während wir regelmäßig mit Berichten über die "unschuldigen" Insassen von Guantanamo und ihre "Leiden" gefüttert werden, dürfen die Opfer von Terrorismus und Gewalt ihre physischen und seelischen Narben im privaten Kreis auskurieren. Die Wallerts sind nur ein Fall von vielen, ähnlich gelagerten Fällen. Überspitzt formuliert könnte man sagen: Wären die Wallerts in einem islamistischen Ausbildungscamp in Afghanistan geschnappt und anschließend nach Guantanamo verfrachtet worden, wäre ihnen eine gewaltige mediale, tränenrührselige Aufmerksamkeit sicher.
Wenn man sich exemplarisch einige Fälle terroristischer Gewalt ansieht, fällt vor allem eines auf: Das Wort führen immer die Terroristen: und zwar vor, während und (gelegentlich auch) nach (etwa durch Videobotschaften) einer entsprechenden Aktion. Die Opfer haben zu schweigen. Allenfalls dürfen sie um Gnade flehen. Diese Situation lässt die Täter noch gefährlicher und ihre Opfer noch hilfloser erscheinen. Die Lage ist ebenso aussichtslos wie in der griechischen Tragödie oder auf der Rampe von Auschwitz.
Aber Terrorismus ist in diesem Zusammenhang nur ein Spezialfall. Ähnliches gilt auch für andere Verbrecher: U-Bahnschläger, Vergewaltiger, Erpresser etc. Sie alle haben ein Interesse daran, dass ihre Opfer nicht reden. Allgemein gilt: Je wehrloser das Opfer, umso dominanter die Täter. Und Sprachlosigkeit ist eine Form der Wehrlosigkeit.
Selten genug kommt es vor, dass ein Verbrechensopfer seinen Mund aufmacht. Lara Logan ist eine dieser Ausnahmen. In einem Video berichtet sie, welche Behandlung ihr durch einen offenbar sexuell frustrierten muslimischen Mob zuteil wurde. Interessant auch, dass der Mob sie (fälschlicherweise) als Jüdin bezeichnete, was wohl den entscheidenden Freibrief für die gewaltsame Demütigung des Opfers darstellte.
Ereignisse wie diese werfen ein unerfreuliches Schlaglicht auf die Ereignisse rund um den "arabischen Frühling", die man aus politkorrekter Sicht gerne unter den Teppich kehren würde. Ein echtes Kartell des Schweigens eben, durchaus im Sinne der Täter. Auch deswegen ist dieser Bericht so begrüßenswert.
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