2011/04/20

Gefühlte Unsicherheit

Schönheit, so sagt man, liege im Auge des Betrachters. Insofern ist jeder seiner Ästhetik Schmied.
Aber gilt das auch für andere Dinge? Zum Beispiel für Gewalt? Könnte es sein, dass Gewalt lediglich ein Problem des (vermeintlichen!) Opfers ist? Frei nach der Devise: Der oder die bildet sich das nur ein....

Nun mag es vereinzelte Fälle von Verfolgungswahn geben. Die fallen aber statistisch nicht ins Gewicht und werden deshalb hier nicht weiter betrachtet. Was uns allerdings interessiert, sind jene Häufungspunkte der Kriminalität, die jeder in seinem näheren oder weiteren Umfeld kennt. Bestimmte Gegenden sollte man eben meiden. Merkwürdigerweise hängen die meisten, wenn nicht gar alle dieser besonderen Gegenden mit einer bestimmten Klientel ihrer Bewohner zusammen, was allerdings - politisch korrekt - selten thematisiert wird. Schließlich will man die Unruhestifter nicht noch zusätzlich aufreizen.

Und so verwundert es nicht, wenn die politische Korrektheit in solchen Fällen quasi das Pferd von hinten aufzäumt. Nur um jene nicht beim Namen nennen zu müssen, deren Namen niemand nennen darf, ohne sich dem Vorwurf des Rassismus (darunter geht´s nicht!) auszusetzen.

Eine besondere Perle der politkorrekten Weltverdrehung ist Belgien. Wenn es dort gewisse Gegenden gibt, in die man sich als friedliebender Weltbürger besser nicht hinein wagt, dann beklagen die Medien nicht die dort vorherrschende Kriminalität, sondern sie sprechen wolkig unbestimmt von einer Lage der Unsicherheit (insécurité).

Ich muss immer schmunzeln, wenn ich solche Formulierungen sehe. Da ist also von einem "Gefühl der Unsicherheit" (sentiment d´insécurité) die Rede, das Menschen befällt, wenn sie sich bestimmten "Jugendlichen" gegenüber sehen. Da sagt ein belgischer Kriminologe doch allen Ernstes, dass es sich bei herumstreunenden Jugendlichen, die auch mal gerne verbal aggressiv und gewalttätig werden, "nicht um ein konkretes Problem" handele, sondern vielmehr um eine "gefühlte Unsicherheit" der Betroffenen. Mit anderen Worten: Die Gewalt liegt nicht bei den Gewalttätern, sondern im Auge des Betrachters!

Es ist diese spezifisch belgische Diktion der politischen Korrektheit, die die Dinge nicht nur nicht beim Namen nennt, sondern ihnen einen gewissen semantischen Spin verleiht, der sie wesentlich harmloser aussehen lässt, als sie sind. Ja richtig, man muss schon verdammt aufpassen, was man sagt. Denn der MRAX, also die Bewegung (Mouvement) gegen den Rassismus, den Antisemitismus und die Xenophobie ist schnell mit juristischen Schritten zur Stelle.

Wenn aber das Problem einzig und allein auf Seiten der Betroffenen (also der Opfer) liegt, warum plant dann die Polizei eine Aktion Null-Toleranz, um gewisse Umtriebe zu stoppen? Die haben wohl nichts Besseres zu tun! Sieht so aus, denn nach Ansicht der "Experten" ist die angekündigte Null-Toleranz-Strategie der Polizei schlicht und einfach "kontraproduktiv"! Denn so würde die Polizei erst recht noch Öl ins Feuer gießen.

Political correctness at its best!





Übrigens: Welcher Art die besagten "Jugendlichen" sind, dürfte wohl Lesern dieses Blogs ohnehin klar sein.

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