2011/04/13

Die Angst vor dem Schutz

Die Angst ist ein Meister aus Deutschland. Nicht nur seit Fukushima, Tschernobyl und anderen Schreckensorten. Es ist längst nicht nur die Atomangst, die die Deutschen umtreibt. Eine zunehmend populärer werdende Phobie ist die Impfangst. Dahinter steckt die Vermutung, man könnte durch eine Impfung ein größeres Risiko eingehen als durch die Verhinderung einer Infektionskrankheit. 

Masern waren in dieser Hinsicht in den letzten Jahren sehr beliebt - bei Impfverweigerern. Und die Folgen sind unübersehbar. Die Masern kommen langsam, aber gewaltig! Es mag völlig zwecklos sein, die Impfmuffel zu bekehren. Deshalb sei hier die Sache aus der Perspektive eines Masernvirus dargestellt: Es freut sich über jedes Opfer, das keine ausreichende Vorbeugung unternommen hat! Mit jeder erfolgreichen Infektion ist die Basis für die Weiterverbreitung des Virus sichergestellt. 

Hier ein Zitat, das die Sache treffend charakterisiert: 
...manche Sekten, ja ganze Völker verwünschen ihre Geburt und preisen ihren Tod: es gibt welche, bei denen die Sonne verabscheut und die Finsternis angebetet wird. Wir sind nur erfinderisch, wo es gilt, uns herunterzureißen; darauf stellt sich unsere Denkkraft am liebsten ein; wenn sie irregeht, ist sie ein gefährliches Werkzeug!   (Michel de Montaigne, Essais) 

Michel de Montaigne hatte die seltene Gabe, die Abgründe der menschlichen Seele auszuleuchten. Und da sich letztere seit undenklichen Zeiten nicht verändert hat, sind viele seiner Aussagen heute so gültig wie zur Zeit ihrer Entstehung ( um 1580).

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