Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich kenne Herrn Großmann nicht persönlich und bin auch nicht für das von ihm geleitete Unternehmen, die RWE, tätig. Gleichzeitig ist es mir aus persönlicher Sicht ziemlich gleichgültig, wer an der Spitze welches Industriegiganten sitzt. Es beeinflusst mein Leben nicht im Geringsten.
Trotzdem ist dieser Blogeintrag jenem Jürgen Großmann gewidmet, der sich in Zeiten des meinungsmäßigen Uniformismus einen unerhörten Luxus leistet: eine eigene Meinung.
Was ist geschehen? Nun der besagte Manager ist seit Jahrzehnten ein bekennender Verfechter alternativer Energien und als solcher natürlich ein aufrechter Kämpfer gegen Atomkraftwerke. Er würde die bestehenden Meiler lieber heute als morgen vom Netz nehmen und durch klimafreundliche Windparks oder riesige Solaranlagen ersetzen. Diese zugegeben absolut unkonventionelle und keinesfalls mehrheitsfähige Meinung äußert er bedenkenlos in der Öffentlichkeit, und daher ist es nicht verwunderlich, wenn er sich mächtige Feinde schafft.
Und der mächtigste Gegner, mit dem man sich in unseren Tagen anlegen kann, ist die gefürchtete Atomlobby, die überall dort, wo sie eine ungenutzte Wiese sieht, sofort ein neues Kernkraftwerk errichten möchte. Der Einfluss dieser Lobby reicht nicht nur bis in die Spitzen der Politik, nein, auch die Medien sind lange schon gleichgeschaltet und singen Lobeshymnen auf jedes gespaltene Atom.
Waren bislang seine abweichenden Äußerungen noch mit Belustigung oder Achselzucken zur Kenntnis genommen worden, so scheint er es diesmal eindeutig zu weit getrieben zu haben. Schließlich kann David nicht dauernd gegen Goliath gewinnen. Die Medien jedenfalls beginnen bereits ihr Publikum auf den bevorstehenden Abgang des Außenseiters vorzubereiten. Mehr dazu hier.
Geniale Verfremdung!
ReplyDelete