2010/10/08

YouTube dein Freund und Helfer

Was macht die Polizei, wenn ein Mensch bei einem Verkehrsunfall getötet wird? Sie stellt zunächst die Identität des Opfers fest. Das geschieht normalerweise mittels Ausweispapieren, die man für solche Fälle immer bei sich haben sollte oder auch mittels Zeugen, die das Opfer zweifelsfrei identifizieren können. Was aber, wenn weder Papiere noch Zeugen zur Verfügung stehen?

Nun ja, im Zeitalter des Internets greift die Polizei dann einfach zu - YouTube! Dort finden sich bekanntlich Millionen (oder vielleicht sogar schon Milliarden?) Videos, auf manchen von denen sich bestimmt auch das fragliche Opfer befindet. Und schon ist das Rätsel gelöst. So einfach ist da heutzutage!

Diese Geschichte ist nicht meiner überbordenden Fantasie entsprungen, sondern wird allen Ernstes von einem österreichischen Qualitätsmedium namens Presse verbreitet. Nun geht es dort in einem kürzlich erschienenen Artikel um einen in der Tat merkwürdigen Unfall:
Ein skurriler Unfall kostete den Cellisten Mike Edwards das Leben: Ein riesiger Heuballen traf das Auto des 62-Jährigen. Er war sofort tot.
Noch skurriler ist allerdings, was im Anschluss an diesen Unfall bei der Identifikation des Toten geschah:
Die Polizei identifizierte Edwards anhand von Fotos und Videos auf dem Internetportal Youtube.
Damit ist endlich die praktische Nützlichkeit von YouTube erwiesen. Und man kann sich lebhaft vorstellen, dass die Polizei den Anwendungsbereich dieses Mediums schon bald erweitern wird. Denn wie oft kommt es vor, dass Mordopfer nicht identifiziert werden können! YouTube ist dann zur Stelle!

Letztlich könnte der Einsatz von YouTube bei der Verbrechensbekämpfung immer wichtiger werden. Städte und Gemeinden könnten eine Menge Geld sparen, wenn sie einfach auf die öffentlichen Überwachungskameras verzichteten. Stattdessen könnten die Opfer von Überfällen und Taschendieben ja einige Stunden mit YouTube-Videos zubringen, bis sie ihre Peiniger zweifelsfrei identifiziert haben.

YouTube als ultimatives Beweismittel im Gerichtssaal. Das ist die Zukunft.

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