Ehrlich gesagt habe ich nie verstanden, was so spannend daran sein soll, ob es da draußen im Universum irgendwo Doppelgänger der irdischen Zweifüßler gibt oder nicht. Solange wir nicht auf die eine oder andere Art mit ihnen in Kontakt getreten sind, ist diese Frage ebenso irrelevant wie die Frage, ob der Papst Engel gesehen hat oder nicht.
Es ist schon irgendwie eigenartig, wenn millionenschwere Raumfahrtprojekte hauptsächlich damit gerechtfertigt werden, dass sie einen Beitrag dazu leisten, irgendwelche "Spuren von Leben" auf anderen Planeten zu finden. Zugegeben, es ist schon spannend, organische Moleküle "da draußen" zu finden, aber als alleiniges Motiv dafür, Steuergelder zu verfüttern, taugt es eher weniger.
Der Wissenschaftler ist nun mal neugierig (und zwar auf alles!), und neue Erkenntnisse über den Aufbau und die Entstehung der Saturnringe sind mindestens ebenso wissenschaftlich relevant wie ein vermutetes Biomolekül irgendwo in einer außerirdischen Eiswüste.
Aber Wissenschaft muss verkauft werden (das beste und gelungenste Beispiel dafür liefern bekanntlich die Klimaforscher). Irgendwie muss man dem steuerzahlenden Lümmel vermitteln, wofür seine hart verdienten und an das Finanzamt abgelieferten Euros verwendet werden (in Fragen der Sozialausgaben ist man da wesentlich zurückhaltender). Und was reißt einen Beitragszahler so richtig vom Hocker? Genau: die Frage, ob es da draußen jemanden gibt, der genau so zur Kasse gebeten wird wie er! Immerhin ist das leichter vermittelbar, als ein neues System gekoppelter Differentialgleichungen, das in der Lage ist die letzten Fragen über die Entstehung des Asteriodengürtels zu beantworten.
Naturgemäß sind wir bei der Frage nach den Außerirdischen auf Spekulationen angewiesen. Wir haben einfach noch keine gesehen, und eine E-mail oder ein sonstiges Lebenszeichen haben wir von denen auch noch nicht gekriegt. Spekulationen sind nur einen Hauchbreit von Glaubensfragen entfernt. Und so sind wir auch nicht wirklich überrascht, wenn wir auf Spiegel-online lesen, dass so manche Forscher an Abermilliarden erdähnlicher Planeten glauben. Jawohl, GLAUBEN!
Also wenn es schon Abermilliarden Kopien unseres Trabanten gibt, dann muss es doch als sehr sicher gelten, dass da auch irgendwo unsere kosmischen Klone herumlaufen!
Wer´s glaubt wird selig! kann man da nur sagen. Wir warten einstweilen, bis wir von denen was hören.
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