2011/10/13

Nomen est omen

... sagten die alten Römer und meinten, der Name sage etwas über seinen Träger aus. Und tatsächlich, lateinische (Bei)Namen wie Tacitus (der Schweigsame), Cicero (Kichererbse) und Africanus vermitteln spezifische Informationen über die Genannten.

Doch die Verbindung zwischen Namen und Personen endete nicht mit dem Untergang des römischen Reiches. Bis in unsere Tage enthalten Namen oft Bedeutsames über den Ursprung oder das soziale Milieu von Menschen, oder auch über ihren ideologischen Hintergrund. Gab es schon mal einen Papst mit Namen Ali oder Mohammed? Na also! Bei Papparazzi sieht das hingegen schon ganz anders aus.

Auch wenn im Zeitalter der Migration und ihres ominösen Hintergrundes diese Abgrenzungen langsam zu verschwinden scheinen, so ist doch klar, dass jemand der, sagen wir, Ustinow heißt, seine hauptsächlichen Vorfahren nicht in Oberbayern haben dürfte. Ähnlich verhält es sich mit Namen wie Rodriguez, Yamamoto und Schicklgruber. Letzerer dürfte auf einen österreichischen Ursprung verweisen.

Was jedoch bislang nur der eigenen aufmerksamen Beobachtung aufgefallen war, nämlich dass Nomen tatsächlich etwas mit Omen zu tun haben kann, ist nunmehr auf wissenschaftliche Weise untermauert. Schwedische Forscher haben in emsiger Kleinarbeit herausgefunden, dass Namen, die auf -y enden auf einen bestimmten sozioökonomischen Status verweisen. Ja mehr als das. Namen wie Benny, Conny oder Ronny sind auch in Hinblick auf Kriminalitätsrate überrepräsentiert.

Also mal ehrlich: Würden Sie jemandem, der Ronny heißt, einen Gebrauchtwagen abkaufen? Na eben! Da schwingt doch schon der mafiöse Hintergrund mit. Oder etwa nicht?

Die alles entscheidende Frage ist jedoch folgende: Macht der Name die Träger zu dem, was sie sind? Oder ist es vielmehr so, dass gewisse Namen in bestimmten Milieus einfach häufiger anzutreffen sind?

Nachdem ich nicht zu jenen Leuten gehöre, die meinen, bei der Namensgebung würde quasi ein gewisses Karma auf den jungen Erdenbürger übertragen, neige ich zu letzterer Auffassung. In bestimmten sozialen Milieus sind gewisse Namen einfach "normal", während sie in anderen so gut wie nicht vorkommen. Oder könnten Sie sich vorstellen, dass einen Familie mit afghanischem Mihigru ihren Sohn Florian nennen wird? Umgekehrt habe ich noch nie gehört, tiefgläubige Christen ihren Stammhalter Mehmet nannten. Andererseits, so meine weitere These, üben diese sozialen Milieus einen gewissen Einfluss auf den weiteren Lebensweg eines Kindes aus. Wenn also jemand in eine zünftige Verbrecherfamilie hineingeboren wird, dann sind seine Chancen, eines Tages im Knast zu landen, eben größer als die von jemandem, der einer ehrwürdigen Bankiersfamilie entstammt. Wobei natürlich zu klären wäre, wie ehrwürdig Bankiersfamilien... Doch das ist eine andere Frage.

2 comments:

  1. Kurze Frage: trifft das auch auf Günay & Co. zu?

    (Achtung: die wahrheitsgemäße Beantwortung dieser Frage kann als Verstoß gegen den Verhetzungsparagraphen verfolgt werden)

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  2. Die Frage beantwortet sich quasi von selbst. Bei gewissen Dingen ist es eben nicht erwünscht, genau hinzusehen, weil das in die Gefilde der Volksverhetzung führen könnte. Und wie man mit Leuten umgeht, die sich in dieses verminte Gelände vorgewagt haben, dafür gibt es eine Menge Beispiele: Sarrazin ist nur das prominenteste.

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