2011/06/15

Angstkult

Zitat aus einem Online-Kommentar zu Jan Fleischhauers Artikel Aber ich habe Angst:
Lassen Sie uns mal über Angst nachdenken.
Angst, das ist Selbsterhaltung. Das ist etwas Gutes, Herr Fleischhauer. Angst, das ist der Trieb mit dem das Individuum sich selbst bewahrt; sich schön am Leben hält, um genügend Zeit zu haben, um ganz viele, kleine Gottesgeschöpfe hinter sich her zu zeugen. Ist das nicht fantastisch? Familie, meine Güte!

Angst, ein Gefühl, dass sich furchtbar anfühlt, aber Leben erhält und dafür sorgt, dass es weitergereicht werden kann. Von Generation zu Generation. Glaube, Sitte, Heimat, Tradition. Wie viele Menschen würden ohne Angst wohl einen einzigen, beliebigen Tag überstehen, Herr Fleischhauer? Sie kennen die Antwort.

Angast ist etwas Wunderbares! Selbsterhaltung, die Fortpflanzung überhaupt erst ermöglicht. Das müsste ihr Herzchen doch mit Freude erfüllen. Beständigkeit! Werden und Wachsen! Schönes bleibt! Ein Traum.

Da ist er wieder, der Angstkult, von dem in meinem letzten Posting die Rede war. Die Angst als Lebenselixir. Man meint beinahe die Angst des Posters vor einem angstfreien Leben zu spüren.

Doch kommt mir ein unheimlicher Verdacht. Wenn der gute Poster von Angst redet, meint er solche Dinge wie: Atom-Angst, Biotechnologie-Angst, Kapitalismus-Angst, Technik-Angst etc.

Ich frage mich, ob er auch  folgende Ängste zulassen würde: Angst vor Zuwanderung, Angst vor Islamisierung, Angst vor der Einführung von Schariagerichten. Oder gibt es vielleicht "gute" und "schlechte" Ängste, so wie andere Leute von "guten" und "schlechten" Steuern reden?

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