tag:blogger.com,1999:blog-14516866510821840992024-02-19T02:44:35.182+01:00MediaScanUnknownnoreply@blogger.comBlogger323125tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-53976600342016017882017-01-08T16:04:00.001+01:002017-01-08T16:04:27.309+01:00Jahreswechsel in KölnIn Köln beschützte die Polizei mit einem Großaufgebot Leute, denen man jederzeit auf der Strasse begegnen könnte, vor anderen Leuten, denen man jederzeit auf der Strasse begegnen könnte.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-29169414121443812122016-08-17T19:10:00.002+02:002016-08-17T19:10:39.668+02:00Weiterleben wie gewohntJedes Mal, wenn sich in Europa ein Terroranschlag ereignet, rücken die selbsternannten Experten aus und erklären wortgewandt, dass wir uns von derlei Dingen nicht aus der Ruhe bringen lassen sollen. Vielmehr gelte es, seinen gewohnten Lebensrhythmus beizubehalten. Denn die Terroristen wollen uns, so eine gängige These, nur "erschrecken".<br />
<br />
Dem sollte man vor allem eines entgegensetzen: Weiterleben wie gewohnt!<br />
<br />
Was genau darunter zu verstehen ist, wird inzwischen immer klarer. In Frankreich werden Großereignisse in Lille und anderswo abgesagt. Auf dem demnächst stattfindenden <a href="http://www.spiegel.de/panorama/justiz/kontrollen-und-mobile-zaeune-muenchen-verschaerft-wiesn-konzept-a-1108145.html" target="_blank">Oktoberfest</a> werden Rucksäcke verboten sein.<br />
<br />
So sieht es also aus, wenn wir weiterleben sollen wie gewohnt.<br />
<br />
<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-83629932218851013172016-07-01T20:34:00.001+02:002016-07-02T15:50:39.854+02:00Herrn Misiks Gespür für LogikOder sollte man eher sagen: Herrn Misiks <i>mangelndes</i> Gespür für Logik? Denn nicht anderes manifestiert sich in einem hochemotionalen Artikel, den dieser Herr heute auf <a href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/oesterreich-skurriler-sieg-des-rechtsstaats-kommentar-a-1100915.html" target="_blank">SPON</a> veröffentlicht hat. Darin schreibt er wörtlich:<br>
<br>
<blockquote class="tr_bq">
<span style="background-color: white; font-family: Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif; font-size: 14px; line-height: 19.488px;">In Österreich werden Wahlen sogar dann wiederholt, wenn nachweislich nicht manipuliert wurde.</span></blockquote>
<span style="background-color: white; font-family: Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif; font-size: 14px; line-height: 19.488px;"><br></span>
Offenbar hat der Autor die Begründung des Gerichts zur Aufhebung der letzten Bundespräsidentenwahl nicht sorgfältig genug gelesen. Darin heißt es ausdrücklich, dass eine Wahlmanipulation nicht nachgewiesen werden konnte. Das ist aber etwas völlig anderes als zu sagen, es wurde nachgewiesen, dass nicht manipuliert wurde.<br>
<br>
Es sieht nach einer Spitzfindigkeit aus, aber ich mag es grundsätzlich nicht, wenn Leute Aussagen verdrehen. Und die oben getroffene Wortwahl des Autors riecht schon sehr streng nach Manipulation. Aber ich mag mich ja täuschen.<br>
<br>
Um das logische Problem an einem anderen Beispiel zu verdeutlichen:<br>
<br>
Jemand sagt: Man kann die Existenz Gottes nicht beweisen.<br>
Das ist aber logisch gesehen nicht das gleiche wie zu sagen, man hätte bewiesen, dass Gott nicht existiert.<br>
<br>
Mehr ist zu diesem Artikel auch gar nicht zu sagen.<br>
<br>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-56822898259050936252016-05-18T20:22:00.000+02:002016-05-18T20:22:07.326+02:00BP-Stichwahl ohne UmfragenIn nicht mal einer Woche wird ein neuer Bundespräsident in Österreich gewählt. Und der aufmerksame Beobachter wird einen kleinen, aber feinen Unterschied zum ersten Wahlgang festellen: Während bei der Wahl im April regelmäßig von den Umfrageergebnissen berichtet wurde, ist es diesmal sonderbar still. Die Online-Zeitungen scheinen den Umfragen keine Beachtung zu schenken.<br />
Woran das wohl liegen mag?<br />
Nach dieser <a href="https://neuwal.com/wahlumfragen/index.php?cid=75" target="_blank">Auswertung</a> scheint Hofer im Augenblick die Nase vorn zu haben: 53:47.<br />
Das gegenwärtige Schweigen ist umso beredter, als bei den Umfragen im ersten Wahlgang VdB fast immer die Nase vorn hatte und auch ständig davon berichtet wurde.<br />
<br />
Ein Schelm, wer denkt, die Medien würden genüsslich den Umfragevorsprung ihres Favoriten freudig in die Welt tragen, wenn, ja wenn es nur der Richtige wäre. Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-76274415686527550542016-04-19T20:29:00.002+02:002016-04-19T20:29:52.372+02:00Zwei Versprecher zu 9/11Der Zufall wollte es, dass sich zwei Personen des öffentlichen Lebens auf etwas "eigentümliche" Art zu den Anschlägen des 11. September 2001 (9/11 in amerikanischer Diktion) äußern.<br />
<br />
Donald Trump, der Gottseibeiuns der deutschen Gutmedien, verwechselte doch glatt 9/11 mit 7-Eleven, einer US-Supermarktkette. Auf <a href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-verwechselt-supermarktkette-7-11-mit-9-11-a-1087994.html" target="_blank">SPON</a> wird sofort eilfertig über den Lapsus berichtet. Denn alles auch nur entfernt Schlechte über Donald muss sofort in die Welt der Wohlmeinenden hinaustrompetet werden. <br />
<br />
Zufälligerweise, wie schon gesagt, äußerte sich heute auch die schwedische Vizepremierministerien Asa Romson über jenes denkwürdige Attentat. Sie sprach dabei im Frühstücksfernsehen des schwedischen Fernsehens SVT wörtlich von den "<a href="http://www.thelocal.se/20160419/swedens-deputy-pm-defends-911-accident-gaffe" target="_blank">Unfällen des 11. September</a>". Merkwürdigerweise berichtet SPON über diese - sagen wir mal - eigentümliche Wortwahl nichts. Ob das auch ein Zufall ist?<br />
<br />
Trump und Romson haben nicht viel gemeinsam. Während Trump sich zur Zeit um ein öffentliches Amt bewirbt, bekleidet Romson schon ein solches, nämlich ein hohes Regierungsamt in einem europäischen Land. Und auch sonst dürften die Differenzen überwiegen, auch was die Beckmessereien (oder auch nicht) der deutschen Medien gegenüber beiden betrifft.<br />
<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-12600138472575212172016-03-22T20:09:00.000+01:002016-03-22T20:09:17.685+01:00Anmerkungen zu BrüsselIch habe bis vor nicht allzu langer Zeit in Brüssel gelebt. Mehr als ein Jahrzehnt lang. Es gibt nur wenige Leute, die mir etwas über diese Stadt erzählen könnten, was ich nicht schon selbst wüsste.<br />
Ich habe mehr als einmal die U-Bahnstation Maalbeek benutzt, und auch den Flughafen Brüssel kenne ich wie meine sprichwörtliche Westentasche. Die Orte auf den <a href="http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-tote-und-verletzte-in-bruessel-fotostrecke-135684.html" target="_blank">Bildern</a>, die heute im Netz gezeigt wurden, sind mir sehr gut vertraut.<br />
<br />
Ich weiß nicht, ob sich unter den Opfern Leute befinden, die ich kenne. Möglich wäre es, obwohl die Wahrscheinlichkeit bei einer Großstadt von etwa einer Million Einwohnern gering ist.<br />
<br />
Nirgendwo sonst habe ich so viele Leute kennengelernt, die Opfer von Verbrechen (Diebstahl, Raubüberfall, Einbruch, Vergewaltigung) geworden sind wie in Brüssel. Ich sage das <i>sine ira et</i> <i>studio</i>, also ohne mich ereifern zu wollen. Es ist einfach ein Fakt. Mehr nicht. <br />
<br />
Nach den tragischen Ereignissen von heute morgen treten überall die selbsternannten Erklärer und Phrasendrescher auf, die uns zwar nichts erklären, aber dafür umso mehr einschwören wollen auf ihre Weltsicht. Das ist nicht das Ziel dieses Postings. Ich will niemanden einschwören, auf welche Art der Wahrheit auch immer. Warum sollte ich auch? Ich will nur berichten von meinen eigenen Erfahrungen und denen von Leuten, die ich kenne.<br />
<br />
Da war die ehemalige Kollegin, die eines Tages feststellt, dass ihr (katholischer) Sohn plötzlich kein Schweinefleich mehr isst und den Ramadan streng befolgt.<br />
<br />
Da waren die Meldungen im belgischen Radio (ist schon ein paar Jahre her, irgendwann wollte ich mir diese Dinge einfach nicht mehr anhören), dass Eltern sich schon während der Nacht um Schulplätze für ihre Kinder anstellen, um nur ja in einer "guten" Schule zu landen. Vieles im Leben dieser Stadt (und nicht nur dort) ist verklausuliert. Man redet über bestimmte Dinge in einer ganz bestimmten Weise, ohne Ross und Reiter zu nennen. Aber sofern man nicht ganz verblödet oder ideologisch borniert ist, weiß man schon bald, <i>warum</i> gewisse Dinge der Fall sind. Man würde niemals sagen: ich will nicht, dass meine Kinder in Schule X gehen, weil dort Y ist. So etwas offen zu sagen, kann einen Kopf und Kragen kosten. Also unterlässt man es und drückt sich in einer anderen Weise aus. Aber wie gesagt, irgendwann weiß man, was gemeint ist.<br />
<br />
Da waren die Meldungen (wieder im belgischen Radio), dass diese oder jene Buslinie heute wieder bestreikt wird, weil in der Nacht zuvor ein Busfahrer attackiert wurde. Das kam sehr häufig.<br />
<br />
Auch das Zugpersonal war öfter Aggressionen ausgesetzt. Ich meine mich zu erinnern, dass es beinahe täglich zu Zwischenfällen kam. Ob das heute auch noch so ist, weiß ich nicht.<br />
<br />
Einmal, auch schon ein paar Jahr her, wurde ich Zeuge eines Bettelseminars. Da stieg ein junger Mann (vielleicht Sozialarbeiter?) zusammen mit ein paar Leuten in die U-Bahn, und dann wurde Betteln simuliert und zwar mit Hilfe einer Videokamera. Die einzelnen Bettelversuche der "Kandidaten" wurden gefilmt und gleich darauf mit diesen besprochen. Schließlich ist ja auch die Technik des Betteln entwicklungsfähig. Da gab es praktische Tips, wie man es "besser" anstellt.<br />
<br />
Ein andermal wurde ich beinahe Zeuge eines Einbruchs bei einem Nachbarn. Ohne auf Details einzugehen, als mich die Polizei nach der Beschreibung der Täter fragte, erklärte man mir, dass Tätergruppen mit unterschiedlichem "Hintergrund" auch unterschiedliche Aktivitätsprofile hatten. Die einen suchen eher nach Schmuck, die anderen nach Bargeld, wieder andere nach Computern oder Kreditkarten. Eine nicht nur kriminalistische, sondern auch ethnische Spezialisierung. Echt spannend, was man bei einem Polizeiinterview so alles lernt.<br />
<br />
Bei einem Sicherheitsseminar (ja auch sowas gibt es in Brüssel) hörte ich etwas über die Vorgehensweise von Kriminellen mit einem ganz spezifischen Hintergrund, der hier nicht genannt werden soll. Und die geht so: Vorne sind die zwei Jungen (in der Regel Teenager, manchmal auch jünger), die ihre Fähigkeiten der Ablenkung und des Diebstahls perfektionieren wollen (oder müssen?). Ein paar Schritte dahinter ist der Leitwolf, der ein Auge auf seine Schäfchen hat und wenn nötig eingreift. Die Jungen müssen erst noch ihre Sporen verdienen, und irgendwann wollen sie ja selbst Leitwolf werden und die Karriereleiter hochklettern. So wird der Grundstein für eine kleinkriminelle Laufbahn gelegt, die mitunter in höhere Sphären führt. Diese Art der Täter schreckt auch nicht vor handgeiflicher Gewalt zurück, insbesondere bei numerischer Überlegenheit.<br />
<br />
Vor etlichen Gebäuden der Stadt sind seit Monaten Soldaten postiert. Auch am Brüsseler Flughafen. Bei einer meiner letzten Ankünfte in Zaventem zählte ich nicht weniger als vier gepanzerte Fahrzeuge. Wie wirkungsvoll (oder eher: wirkungslos) diese Maßnahme ist, hat sich heute eindrucksvoll erwiesen. Es ist im Grunde nur ein Placebo, das die Aktivität der Verantwortlichen suggerieren soll. Mehr nicht.<br />
<br />
Schon bald wird man mit den Fingern auf die Sicherheitsdienste zeigen und ihnen Versagen vorwerfen. Man wird auf die komplizierte Struktur der Brüsseler Polizei verweisen und sagen, dass es hier und dort Versäumnisse gegeben hat, die in letzter Konsequenz zu den aktuellen Terrortaten beigetragen haben. Und man wird sich für sehr klug dabei halten.<br />
<br />
Nebbich. Warum? Nun, dazu ein paar einfache Überlegungen: Allein die Tatsache, dass sich der Hauptverdächtige der Pariser Anschläge monatelang vor der Polizei verstecken konnte, weist darauf hin, dass es eine große Unterstützerszene gibt. Natürlich sind nicht alle Unterstützer potenzielle Terroristen. Soweit, so trivial. Aber dennoch sind Unterstützer vital für Leute, die zur Tat schreiten wollen. Und auch von letzteren gibt es viele. Ich schätze mal einige Tausend allein in Belgien.<br />
Wenn es nun einer gefühlten Hundertschaft von Polizeikräften bedarf, um EINEN Verdächtigen zu fassen, wieviele Leute braucht man dann, um - sagen wir - gegen 500 bewaffnete Kämpfer vorzugehen? Eine Infanteridivision, das gesamte belgische Militär?<br />
<br />
Außerdem: Wie will man Tausende potenzielle Terroristen observieren? Ein Ding der Unmöglichkeit, und ich rede noch gar nicht mal von den Schwierigkeiten, dieses besondere Milieu zu infiltrieren.<br />
<br />
Abschließend noch die Frage: War ich überrascht über die heutigen Ereignisse in Brüssel? Nein.<br />
<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-73418290785286193872016-02-17T20:30:00.000+01:002016-02-17T20:30:58.962+01:00Rom und die Barbaren - Anmerkungen zu P. Heathers The Fall of the Roman EmpireDass das weströmische Reich vor mehr als 1500 Jahren den Gang alles Irdischen ging, dürfte den meisten Leuten (auch in Zeiten endloser Bildungsreformen) bekannt sein. Im Jahre 476 n. Chr. wurde es offiziell für nicht mehr existent erklärt. Damit war eine für Westeuropa entschiedenermaßen kulturbildende Kraft ein für allemal versiegt.<br />
<div>
<br /></div>
<div>
Der britische Historiker Peter Heather hat den Untergang dieses Reiches minutiös nachgezeichnet. Und seine Erkenntnisse sind gewiss bedeutsam. Denn hier erfährt der interessierte Leser etwas mehr als die übliche Litanei, dass Rom im wesentlichen an seiner Dekadenz zugrunde ging. </div>
<div>
<br /></div>
<div>
Heather ist sehr an militärischen Kräfteverhältnissen interessiert. Seiner Logik nach hatten Ost- und Westrom zusammen genommen einfach nicht mehr die Kraft, sich einer Barbareninvasion an Donau und Rhein erfolgreich entgegenzustellen. Der hauptsächliche Grund waren zunächst die Probleme Ostroms an der persischen Peripherie. Dort hatte sich ein ernst zu nehmender Gegner etabliert, der den Römern einige empfindliche Niederlagen zufügte. Auch nach einem Friedensschluss blieben immer noch starke Kräfte an dieser Front gebunden, die natürlich dann nirgendwo anders mehr zur Verfügung standen.<br />
<br />
Im Zuge dieser Schwächung der eigenen Verteidigungskraft gelang es den Ostgoten, die Grenze an der unteren Donau zu überschreiten und sich innerhalb des (ost)römischen Staatsgebiets niederzulassen. Die Ostgoten ihrerseits waren auf der Flucht vor den anstürmenden Hunnen, also Flüchtlinge. Auch als sich die Neuankömmlinge als etwas widerborstig erwiesen, sich also - in moderner Diktion - nicht gut integrierten, gelang es nicht, die Ostgoten wieder in ihr heimatlichen Gefilde zurückzudrängen. Im Gegenteil, die germanischen Barbaren zogen eine Spur der Verwüstung auf oströmischem Boden.<br />
<br />
Wenig später erwies sich die Rheingrenze als brüchig, und weitere Barbarenstämme zogen mehr oder weniger ungehindert durch (west)römisches Staatsgebiet, bis auf die iberische Halbinsel und Nordafrika (Vandalen). Den Römern gelang es nur punktuell, diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Mit zunehmender Dauer der barbarischen Invasion erwies sich das einst so stolze Reich als immer unfähiger, sein eigenes Territorium zu kontrollieren.<br />
<br />
Heather ist hervorragender Erzähler, und er weiß das auch. Manchmal ist seine Erzählerei etwas weitschweifig, ohne wirklich etwas Entscheidendes zum Verständnis des Ganzen beizutragen. Ein Straffung des Textes hätte an manchen Stellen gut getan. <br />
<br />
Andererseits schafft er es mitunter, einen lebhaften Einblick in zentrale Aspekte des römischen Lebens zu geben, was durchaus positiv zu vermerken ist. Einer dieser Aspekte ist das nicht enden wollende, mörderische Intrigenspiel, das sich um den (west)römischen Thron entspann und das mit zunehmender Dauer immer verderbliche Züge annahm. Denn es war eben nicht nur der amtierende Kaiser (Caesar), der einer Palastrevolte zum Opfer fiel, sondern auch etliche Vertreter der (höheren) Administration, die dann im Nachklang um ihr Leben fürchten mussten. Auch vor Frauen und Kindern machten die Häscher des öfteren nicht halt.<br />
<br />
Wenn also das Rückgrat des Kaiserreichs einer derartigen Fragilität ausgesetzt war, ist es eigentlich nicht mehr verwunderlich, dass die Wehrhaftigkeit des Ganzen Schaden nehmen musste. Dazu kam noch eine Reihe weiterer Faktoren wie wegbrechende Steuereinnahmen, die die Finanzierung des Berufsheeres immer schwieriger machten. Ein entscheidender Faktor war wohl auch die Tatsache, dass viele Großgrundbesitzer schon früh die Zeichen der Zeit erkannten und sich auf einen Deal mit den neuen barbarischen Machthabern einließen in der Hoffnung, so wenigstens einen Teil ihres Besitzes retten zu können. Dadurch ergab sich eine Verschiebung der Loyalitäten von den ursprünglichen römischen Herren zu den Barbaren.<br />
<br />
Es war wohl eine Kombination von Umständen, die zum Fall Westroms beitrug. Das militärische Argument ist sicherlich bedeutsam, aber aus meiner Sicht nicht so gewichtig, wie Heather uns glauben machen will. Die Situation an der Spitze des Staates trug wohl ebenso dazu bei, dass die Reaktion auf die Invasion der Barbaren nicht so ausfiel, wie sie hätte ausfallen müssen, um den Bestand des Reiches nicht zu gefährden.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br /></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-91091424139342236232015-12-29T17:31:00.000+01:002015-12-29T17:31:30.856+01:00Österreichs Soldaten sollen nicht martialisch seinVor etlichen Jahren, etwa Mitte der 1980er Jahre, fuhr ich mal mit einem koreanischen Physikerkollegen zu einer Konferenz in Deutschland. Auf der deutschen Autobahn sahen wir einige US-Militärfahrzeuge. Ich machte gegenüber meinem Kollegen eine Bemerkung etwa in der Art: "Die amerikanischen Soldaten sehen immer so kriegsbereit aus". Und in der Tat: die US-Soldaten machten stets den Eindruck einer permanenten Gefechtsbereitschaft. Ich fügte noch hinzu: "Die österreichischen Soldaten wirken weitaus weniger kriegerisch, geschweige denn einsatzbereit."<br />
<br />
Die Antwort meines Kollegen lautete: "If soldiers don´t look ready for war, then they are no soldiers."<br />
<br />
An diese Gesprächspassage musste ich denken, als ich in der Presse las, dass Österreichs oberster Soldat, also der Generalstabschef, zum besten gab, Österreichs Soldaten an der Grenze sollten "<a href="http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/4895469/Commenda_Soldaten-an-Grenze-sollen-nicht-martialisch-sein?direct=4895644&_vl_backlink=/home/index.do&selChannel=101" target="_blank">nicht martialisch</a>" sein.<br />
<br />
Vielleicht sollte Österreichs Armee ja geschlossen zur Heilsarmee übertreten.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-18847991580469656632015-12-27T17:05:00.000+01:002015-12-27T17:05:22.935+01:00Bloß keine Umweltverschmutzung!Auf <i><a href="http://www.zerohedge.com/news/2015-12-25/caught-tape-russian-fighter-jets-destroy-huge-isis-oil-convoy" target="_blank">zerohedge</a></i> findet sich eine bemerkenswerte Stellungnahme des früheren stellvertretenden CIA-Direktors Michael Morell zum Dauerthema IS. Auf die Frage, warum das lebenswichtige Ölgeschäft des IS nicht von den US-Streitkräften ins Visier genommen wurde, antwortete Morell:<br />
<blockquote class="tr_bq">
<strong style="background-color: white; font-family: 'Lucida Grande', Verdana, sans-serif; font-size: 13.3333px; line-height: 17.3333px;">we didn’t want to do environmental damage, and we didn’t want to destroy that infrastructure</strong></blockquote>
Mit anderen Worten: Die USA wollten nicht noch mehr CO2 in die Atmosphäre entweichen lassen...<br />
Künftige Generationen werden der Obama-Administration für die Rettung des Weltklimas dankbar sein, und die Opfer des IS sind dann sowieso schon längst tot.<br />
<br />
Alles eine Frage der Prioritäten.<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-42531923474412302942015-11-23T20:06:00.000+01:002015-11-23T20:06:02.012+01:00Schweden boykottiert H&MNatürlich nicht ganz Schweden, aber immerhin ein Teil der Bevölkerung boykottiert die Handelskette H&M. Hier ist eine <a href="https://asylkaos.wordpress.com/2015/09/27/bojkottsidan-har-far-du-veta-vilka-foretag-man-bor-bojkotta-och-varfor-man-ska-gora-det/" target="_blank">Website</a>, auf der zum Boykott bestimmter schwedischer Unternehmen aufgerufen wird.<br />
<br />
Das Ganze ist insofern bemerkenswert, als die Skandinavier als recht patriotisch gesehen werden können, zumal wenn es um "ihre" Unternehmen geht. H&M ist ein richtiges schwedisches Urgestein, international tätig und damit Aushängeschild des Landes.<br />
<br />
Die genannte Website benennt auch den Grund für den Boykott. Wie nicht anders zu erwarten, will H&M auch die streng gläubige Muslimin erreichen. Ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor, nicht nur im arabisch-asiatischen Raum. Da ist es nur folgerichtig, wenn man auf modische Koptücher setzt, denn mit irgendwas muss das Haupt ja verhüllt werden, um den gesellschaftlichen Normen zu entsprechen. Die Modekette passt sich hier rasch an.<br />
<br />
Keine Ahnung, wie viele Leute dem Boykottaufruf folgen. Bemerkenswert ist an dieser Entwicklung, dass sich die Richtung des Protests umzukehren beginnt. Man erinnere sich, dass während der aufgehetzten Krise um die Mohammed-Karikaturen etliche westliche Unternehmen negative Verkaufseffekte in muslimischen Ländern befürchteten. Eilfertige Ökonomen bezifferten umgehend den wirtschaftlichen Schaden, der aus dieser Krise zu erwarten wäre, inklusive der Arbeitsplatzverluste. Die Quintessenz daraus war: wegen der Mohammed-Karikaturen würden Leute ihren Job verlieren.<br />
<br />
Jetzt sieht es so aus, als würde sich das alles umkehren. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Boykottbewegung auch auf andere Länder ausdehnt.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-31895478986437017502015-11-15T19:05:00.000+01:002015-11-15T19:05:46.654+01:00Das gute LebenIn ihrer letzten Neujahrsansprache hat die deutsche Bundeskanzlerin davon gesprochen, dass es darum gehe, vielen Menschen ein "gutes Leben" zu ermöglichen.<br />
Die Nachrichten der vergangenen Monate gaben uns einen lebhaften Eindruck davon, was man darunter verstehen könnte.<br />
Und ich bin sicher: das Beste kommt erst noch.<br />
<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-9777863835702992872015-10-27T20:39:00.000+01:002015-10-27T20:39:02.917+01:00Lügen von Amts wegen oder wenn eine Vergewaltigung keine mehr istVielleicht will man ja auch nur verhindern, dass die "falsche" Seite davon profitiert.<br />
Vielleicht lügt man ja auch nur deswegen, weil der Täter einer aus dem "Welcome refugees"-Märchen ist.<br />
<br />
Mehr zu dieser Lüge von Amts wegen <a href="http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/vorfall_in_fluechtlingsheim_nrw_polizei_verhoehnt_vergewaltigungsopfer" target="_blank">hier</a>.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-83516378207779127362015-10-10T21:46:00.001+02:002015-10-10T21:46:58.362+02:00Kulturen der Lüge (1)Vor einiger Zeit erzählte mir ein Bekannter folgende Geschichte: Während seiner gesamten Schulzeit habe er seine Mutter angeschwindelt. Immer wenn sie ihn beim Nachhause-Kommen fragte, ob er im Unterricht etwas "gekonnt" hätte, erfand er einfach etwas, um ihre Erwartungshaltung zu befriedigen. Deutsch, English oder Geographie hieß es dann, auch wenn er in Wahrheit den ganzen Tag nichts von sich gegeben hatte.<br />
<br />
Das ging wohl über Jahre so. Ohne Probleme. Denn was immer er auch zum Besten gab, die Mutter konnte es ja sowieso nicht überprüfen. So kamen beide auf ihre Rechnung: Die Frau Mama konnte ihre Illusion eines engagierten Schülers pflegen, während er seine Ruhe hatte und sich keine bohrenden Fragen gefallen lassen musste.<br />
<br />
So trivial diese Geschichte ist, so entbehrt sie doch nicht einer gewissen Tiefgründigkeit. Denn hier wurde die Wahrheit in kreativer Weise zurecht gebogen, um ein für beide Seiten befriedigendes Ergebnis zu erzielen. Wahrscheinlich lebte die Mutter ja in der Illusion, ein guter Schüler müsse sich gleichsam jeden Tag aktiv in den Unterricht einbringen. Das ist natürlich Unsinn, wie jeder (ehemalige) Schüler aus Erfahrung weiß.<br />
<br />
Warum ich diese Geschichte erzähle? Nun, sie fällt mir immer dann ein, wenn wieder mal ein "Skandal" durch den Mediendschungel rauscht. Und im Moment ist das der VW-Diesel-Skandal. Auch hier offenbart sich ein ähnliches Muster.<br />
<br />
Auf der einen Seite die Politik mit ihrem Anspruch, die Menschen vor allen tatsächlichen und eingebildeten Gefahren zu schützen. Diese Politik erlässt Umweltgesetze, weil sie meint, damit dem Wählerwillen (was immer das auch sein soll) zu entsprechen. Und die Autobauer geben sich alle Mühe, den Erfordernissen gerecht zu werden, wobei man natürlich auch eine gewisse Kreativität walten lässt.<br />
<br />
Es ist augenscheinlich, dass kleinere Autos weniger Benzin oder Diesel verbrauchen als größere. Wer mehr Masse bewegt, braucht auch entsprechend mehr Energie. So einfach ist Physik. Aber mit der Physik stehen Politiker nicht nur gelegentlich auf Kriegsfuß.<br />
<br />
Nachdem deutsche Hersteller eher bei den größeren Typen zu verorten sind, haben ihre Autos tendenziell einen höheren Verbrauch als andere, nicht-deutsche Hersteller. Um die deutschen Produzenten vor dem Ansturm grünen Verbotsdenkens zu bewahren, wurden einfach neue "Konzepte" erfunden, um den Verkauf der beliebten SUVs und anderer Modelle nicht zu gefährden. Das Konzept des "Flottenverbrauchs" ist so ein Konzept. Darauf muss man erst mal kommen. Und schwups waren die deutschen Autobauer wieder im grünen Bereich. Und das obwohl sich faktisch nichts geändert hat.<br />
<br />
Auch ich besaß bis vor zwei Jahren einen Golf TDI. Ich bin wirklich froh, dass ich das Ding letztes Jahr verkaufen konnte. Es war ein Klasseauto mit einem hervorragenden und sparsamen Motor. Durchschnittsverbrauch über alle Strecken etwa 5,5 Liter pro 100 km. Selbst gemessen.<br />
<br />
Vor ein paar Jahren war ich einmal mit einem Mietauto in Österreich unterwegs, einem Nissan Juke. Das Ding hatte einen wesentlich schwächeren Motor als mein TDI, aber der Durchschnittsverbrauch war - höher. Auch selbst gemessen. Welches ist nun das bessere Auto? Mein ehemaliger TDI, der locker jeden Berg nahm oder der brustschwache Juke, den jede Steigung ins Schwitzen brachte und dabei noch mehr Sprit brauchte?<br />
<br />
Aber zurück zum Thema. Die Motorentechnologie hat in den letzten Jahrzehnten in der Tat gewaltige Fortschritte gemacht. Verbrauchswerte sind spürbar zurückgegangen. Und Emissionen detto. Trotzdem muss die grüne Lobby nach wie vor ihr Horroszenario plakatieren. Es wird niemals so sein, dass sie sagt: <i>Wir haben unser Ziel erreicht. Man braucht uns nicht mehr. </i><br />
<br />
Und die Industrie, nicht nur im Autobereich, sichtbar bemüht, sich ein grünes Mäntelchen umzuhängen, bläst jede Kleinigkeit zur weltrettenden Errungenschaft auf. Ich habe das in etlichen Meetings erlebt. Von da ist es nur mehr ein kleiner Schritt zur kreativen Software, die die Motorenleistung an die Erwartungshaltung der Weltretter anpasst.<br />
<br />
Ja, VW hat gelogen. Aber die Frage ist: Hätte VW die Wahrheit überlebt? Man hat etliche Jahre in die Entwicklung eines neuen emissionsfreundlichen Motors investiert, nur um dann festzustellen, dass man die Ziele so nicht erreichen konnte. Hätte man noch ein paar Jahre weiterentwickeln sollen... Vielleicht. Gewiss ist der Erfindergeist der Ingenieure grenzenlos. Aber die Physik zieht ihre eigenen Grenzen.<br />
<br />
Dennoch ist es unfair, jetzt nur auf VW einzuprügeln. Denn gerade bei grünen Themen wird oft gelogen, dass sich die Balken biegen: Man sollte sich stattdessen die Frage stellen, wie realistisch grüne Vorgaben überhaupt sein können. Oder glaubt wirklich jemand, dass Deutschland seinen CO2-Ausstoß bis 2050 um 80% reduzieren kann?<br />
<br />
Den Entscheidungsträgern bleibt dann nur die Hoffnung, dass sie bis dahin entweder nicht mehr im Amt sind oder sich die Welt dann gerade mit anderen Problemen herumschlägt.<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-39527689130785062042015-09-17T19:58:00.000+02:002015-09-17T19:58:11.950+02:00Italienischer SchinkenKürzlich kaufte ich in einem Supermarkt in Schweden Schinken, italienischen Schinken. Er schmeckt wirklich besser als die einheimischen Produkte. Deshalb gebe ich dem italienischen den Vorzug.<br />
<br />
Als ich auf das Rückenetikett blickte, war ich etwas perplex. Dort stand, das Fleisch stammte von Schweinen, die in Dänemark geschlachtet worden waren. Anschließend wurde es zur Verarbeitung nach Italien gekarrt. Und wieder etwas später kam es in dem Supermarkt in Schweden an.<br />
<br />
Der Schinken wanderte also in den verschiedenen Phasen seiner Existenz erstmal mehr als 1000 km südwärts, ehe er zum Zwecke des Verzehrs 2000 km nordwärts verfrachtet wurde.<br />
<br />
Komisch, dachte ich. Sind die Dänen nicht in der Lage Schinken herzustellen? OK, es war italienischer Schinken. Aber gibt es in Italien keine Schweine, die sich zu Schinken verarbeiten lassen?<br />
<br />
Nun hat also dieses Lebensmittel gefühlte zehnmal mehr Weg zurückgelegt als nötig. Wie ist das möglich? Sind die Transportkosten so gering, dass es darauf nicht ankommt?<br />
<br />
Da fällt mir ein: es gibt ja Agrarsubventionen! Richtig, damit sollte es möglich sein, die entsprechenden Mehrkosten einigermaßen, wenn nicht sogar weitgehend, zu kompensieren. Deshalb sei an dieser Stelle allen Steuerzahlern gedankt, die es mir mit ihren Beiträgen ermöglichen, den Tausendmeilenschinken zu vernünftigen Preisen einkaufen zu können.<br />
<br />
Doch andererseits wird ja beim Herumkarren der Ladung von Dänemark nach Italien und wieder weiter nach Schweden eine ganze Menge CO2 freigesetzt und damit angeblich das Klima belastet. Ich dachte, der Ausstoß von CO2 sollte drastisch reduziert werden. Der kürzere Weg wäre deutlich klimaschonender, glaubt man der vorherrschenden Weltsicht. <br />
<br />
Gar nicht so einfach, die Sache mit dem italienischen Schinken.<br />
<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-39457368717461747502015-09-01T19:44:00.002+02:002015-09-01T19:44:35.700+02:00Österreich schmiert ab - in der ForschungKürzlich wurde das Shanghai-Ranking der weltbesten Universitäten (<a href="http://www.shanghairanking.com/de/ARWU2015.html" target="_blank">hier</a> auch auf deutsch) veröffentlicht. Dabei traten einige für Österreich wenig schmeichelhafte Ergebnisse zu Tage.<br />
<br />
Unter den 500 Top-Universitäten befinden sich im diesjährigen Ranking (2015) österreichische Einrichtungen auf folgenden Plätzen:<br />
<br />
Uni Wien Rang 151-200<br />
Med Uni Wien 201-300<br />
Uni Innsbruck 201-300<br />
Med Uni Graz 401-500<br />
Uni Graz 401-500<br />
TU Wien 401-500<br />
<br />
Vor zehn Jahren, also 2005, waren die Platzierungen der österreichischen Unis wie folgt:<br />
<br />
Uni Wien Rang 85<br />
Uni Innsbruck 203-300<br />
Uni Graz 301-400<br />
TU Wien 301-400<br />
Med Uni Graz 401-500<br />
Med Uni Innsbruck 401-500<br />
<br />
Eindrucksvoller kann man das "Absandeln" Österreichs in der Wissenschaft gar nicht beschreiben. Alle österreichischen Unis, die im Ranking von 2005 vertreten waren, haben zehn Jahre später deutlich schlechtere Ränge. Einzig die Med Uni Wien konnte einen Platz in den besten 500 ergattern, den sie vorher nicht hatte. Alle anderen verloren gegenüber den früheren Ergebnissen.<br />
<br />
Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, genügt ein Blick auf vergleichbare Länder, um das wahre Ausmaß des alpenländischen Rückstands ermessen zu können. Hier ein paar Fakten aus dem 2015er Ranking:<br />
<br />
Schweden 3 Unis in den Top 100<br />
Schweiz 4 Unis in den Top 100<br />
Belgien 2 Unis in den Top 100<br />
Dänemark 2 Unis in den Top 100<br />
Niederlande 4 Unis in den Top 100<br />
<br />
Österreich vergleicht sich ja gerne mit Schweden. Unimaßig können wir denen allerdings nicht das Wasser reichen. Selbst das kleine Dänemark hängt die Alpenländler locker ab. Von der Schweiz zu reden verbietet sich fast von selbst. Das einzige, wo die Österreicher die Eidgenossen übertrumpfen, ist vermutlich der Sozialetat.<br />
<br />
Vor nicht allzu langer Zeit wurde in Österreich das Wissenschaftsministerium aufgelöst und seine Agenden in das Wirtschaftsministerium integriert. Dieser Schritt allein zeigt, welchen Stellenwert Forschung in diesem Land hat. Darüber kann auch das kürzlich öffentlich inszenierte Gezerre um den österreichischen Genetiker <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Penninger" target="_blank">Josef Penninger</a> nicht hinwegtäuschen. Damit sollte wohl der unbedarften Öffentlichkeit suggeriert werden, dass sich selbst (wissenschaftlich völlig unbedarfte) Politiker um das Wohl der österreichischen Foschungslandschaft zu kümmern wissen.<br />
<br />
Das Shanghai-Ranking widerlegt solchen medial unterstützten Populismus eindrucksvoll. Bleibt nur noch die Frage, welche Partei in den vergangenen zehn Jahren für Wissenschaftspolitik zuständig war.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-90440427231326602492015-08-31T20:25:00.001+02:002015-08-31T20:25:24.850+02:00Zitat der Woche"Mein Haus betreten Menschen, die mir nahestehen."<br />
<br />
Thilo Sarrazin auf die Frage "Würden Sie Flüchtlinge bei sich aufnehmen?"<br />
<br />
Mehr ist dazu wirklich nicht zu sagen. Mehr dazu <a href="http://diepresse.com/home/alpbach/4810635/Thilo-Sarrazin_Auswanderung-ist-keine-Losung?_vl_backlink=/home/index.do" target="_blank">hier</a>. Lesenswert.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-53517174734772353342015-07-20T19:55:00.001+02:002015-07-20T19:55:10.172+02:00Müssen die Griechen den Deutschen dankbar sein?Auf <a href="http://zettelsraum.blogspot.be/2015/07/und-sie-rufen-nicht-mal-morgens-und_19.html" target="_blank">Zettels Raum</a> findet sich eine lesenswerte Betrachtung über Dankbarkeit, insbesondere im Hinblick auf das Verhältnis zwischen Deutschland und Griechenland nach dem jüngst in letzter Minute abgewendeten Staatsbankrott des Balkanstaates. Der Autor jenes Postings meint, die Griechen hätten durchaus Grund, dem größten Nettozahler gegenüber dankbar zu sein dafür, dass wieder einmal das Portmonnaie aufgemacht und ein noch schlimmeres Szenario vermieden wird.<br />
<br />
Doch die Griechen zeigen sich alles andere als dankbar. Warum ist das so?<br />
<br />
Ich meine, die Sache lässt sich folgendermaßen erklären. Nehmen wir mal an, ein verheerendes Erdbeen hätte Griechenland heimgesucht. Hunderte, ja Tausende Todesopfer wäre zu beklagen. Deutschland hätte umfangreiche Rettungskräfte entsandt, um seinem europäischen Nachbarn in der Stunde größter Not beizustehen. Es versteht sich von selbst, dass die <i>vom Schicksal geschundenen</i> Griechen dankbar wären.<br />
<br />
Jedoch in der aktuellen Situation stehen die Dinge anders. Ganz anders. Deutschland wird nicht als Retter in höchster Not wahrgenommen, auch wenn man das durchaus so sehen kann (und sollte). Im Gegenteil, viele (allzu viele?) Griechen sehen die Deutschen als Zuchtmeister, die nichts anders im Sinn haben, als die "Südländer" zu bevormunden und drangsalieren. Der wahre Grund für die <i>selbstverschuldete</i> griechische Misere wird hingegen allzu oft ausgeblendet, auch als politischem Kalkül. In dieser Sichtweise ist kein Platz für Dankbarkeit.<br />
<br />
Und so wird man wohl vergeblich auf ein Zeichen der Dankbarkeit warten.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-79518743064355765752015-05-13T10:16:00.000+02:002015-05-13T10:16:21.321+02:00Österreich in der NussschaleSo in etwa kann man sich den Österreichischen Skiverband (ÖSV) vorstellen. Da gibt es auf der einen Seite ein paar Leistungsträger, die sich abmühen, um Erfolge einzufahren. Auch unter Einsatz ihrer Gesundheit. Ist schon klar, sie machen das freiwillig. Niemand wird gezwungen, einen steilen Hang hinunterzufahren.<br />
<br />
Auf der anderen Seite sitzt eine Funktionärskaste, die meint, sich die Erfolge der Rennläufer unter den Nagel reißen zu müssen. In Wahrheit machen sie das nur, um ihre Existenz zu rechtfertigen. Denn ohne die erfolgreichen Athleten wären die Funktionäre das, was sie eigentlich sind - nichts. Denn eines ist klar: die Topathleten sind auch gut ohne das Funktionärswesen, das in Grunde genommen aus aufgeblasenen Wichtigtuern besteht, deren oberste Reihe sich am liebsten in den Medien sonnt. Die Funktionäre verdanken den Sportlern viel mehr als umgekehrt. Aber welcher Funktionär ist schon so ehrlich, sich das einzugestehen?<br />
<br />
Dieses Dilemma wird im aktuellen Fall der <a href="http://diepresse.com/home/sport/wintersport/4730525/Fenninger_Wir-klaeren-Thema-hoffentlich-intern?_vl_backlink=/home/index.do" target="_blank">Anna Fenninger</a> offensichtlich. Hier die Toprennläuferin, der wir es (zusammen mit Marcel Hirscher) zu verdanken haben, dass Österreichs Bilanz bei der letzten Weltmeisterschaft nicht absolut vernichtend ausgefallen ist. Dort die sich selbst beweihräuchernde Funktionärs"elite", die nichts außer heiße Luft produziert.<br />
<br />
Warum ich mit einem so sportlichen Thema befasse, obwohl das eigentlich nicht mein Schwerpunkt ist? Nun, weil diese Situation ein klarer Spiegel der österreichischen Verhältnisse ist. Auch hier gibt es, auf staatlicher Ebene, eine überbordende, sich selbst beweihräuchernde Funktionärskaste, überwiegend angesiedelt im Kammerunwesen, das sich aus Zwangsabgaben finanziert und einer demokratischen Kontrolle weitgehend entzogen ist. Auch hier wäre es an der Zeit, dass die Leistungsträger, also jene, die diese Funktionärskapazunder am Leben erhalten (müssen), endlich mal sagen, wo der Bartl den Most herholt.<br />
<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-77735541047964921892015-03-06T09:43:00.001+01:002015-03-06T09:43:02.475+01:00Betrachtungen über Zinsen und RisikenEs gibt Leute, die Geld haben, und solche, die Geld brauchen. Auf diese Weise kommt der Geldverleih zustande. Doch ist es üblicherweise nicht damit getan, dass der Gläubiger dem Schuldner eine Summe, sagen wir 1000 Larifari, zur Verfügung stellt und dann im guten Glauben darauf vertraut, den verliehenen Betrag wieder zurückzubekommen. Denn allzu oft ist der Schuldner nicht in der Lage den Betrag ganz oder wenigstens teilweise oder auch nur innerhalb der gesetzten Frist zurückzuzahlen.<br />
<br />
Der Gläubiger fordern deswegen einen Zins, um sich gegen ein Ausfallrisiko abzusichern. Und die Höhe des Zinses ist üblicherweise an die Kreditwürdigkeit (Bonität) des Schuldner gebunden. Einem unsicheren Geschäftspartner wird ein höherer Zins abverlangt. Zumindest in freien Gesellschaften, wo Bürger ohne Einflussnahme Dritter Verträge nach eigenem Ermessen abschließen können, ist das so.<br />
<br />
Der Zins reflektiert jedoch nicht nur die Qualität des Schuldners, sondern auch den erwarteten Verfall des Geldwertes, also das, was unter dem etwas schwammigen Begriff der Inflation daherkommt. Denn der Gläubiger will sicherstellen, dass er von dem zurückbekommenem Geld den gleichen Gegenwert an Gütern erwerben kann wie beim Abschluss des Geschäftes.<br />
<br />
Es sind also zwei Faktoren, Ausfallrisiko und Geldentwertung, die durch den (positiven) Zins abgebildet werden. Die beiden Faktoren haben eine durchaus unterschiedliche Qualität. Denn das Ausfallrisiko hängt wesentlich mit der Persönlichkeit des Schuldners zusammen, während die Geldentwertung die wirtschaftliche Entwicklung reflektiert.<br />
<br />
Bis in die jüngste Vergangenheit waren positive Zinsen der absolute Standard. Es galt als ausgemacht, dass das Geld sukzessive an Wert einbüßt, und schon allein deswegen mussten die Zinsen positiv sein. Und die Kreditwürdigkeit des Schuldners tat noch ein übriges.<br />
<br />
Nun kann der Fall eintreten, dass sich die Geldentwertung allmählich abschwächt und schließlich ganz verschwindet. Zumindest kann dies so aussehen, wenn die Preise unverändert bleiben, auch wenn bestimmte Akteure Geld in den Wirtschaftskreislauf pumpen. In diesem Fall bräuchte man keinen Zins mehr, um den Verfall des Geldwertes auszugleichen.<br />
<br />
Es soll in der Geschichte Perioden gegeben haben, wo es praktisch keine Inflation gab. Diese Perioden besaßen auch keinerlei wirtschaftliche Dynamik. Dennoch nahmen die Geldverleiher positive Zinsen. Wegen der Ausfallrisiken.<br />
<br />
Inzwischen hat sich das Rad der Finanzmathematik weiter gedreht, und negative Zinsen werden immer beliebter. Für das Verhältnis zwischen Gläubiger und Schuldner bedeutet das, dass der Gläubiger nach Ablauf der Kreditfrist weniger Geld zurückbekommt, als er dem Schuldner ausgeliehen hat. In einem Szenario mit sinkenden Preisen hat das eine gewisse Plausibilität. Denn wenn die Kaufkraft der beiden Geldbeträge am Anfang und Ende der Kreditlaufzeit dieselbe ist, hat der Gläubiger faktisch keinen Nachteil erlitten. Konkret gesprochen: Wenn die Kaufkraft von 1000 Larifari am Beginn eines Jahres dieselbe ist wie jene von 900 Larifari am Ende des Jahres.<br />
<br />
Das Bemerkenswerte an den negativen Zinsen ist nun, dass hierbei die Ausfallrisiken nicht entsprechend gewürdigt werden. Es sei denn, man ginge davon aus, dass OHNE die Ausfallrisiken die Zinsen noch stärker negativ sein müssten, was eine gewisse Plausibilität hätte.<br />
<br />
Eine Ungereimtheit bleibt dennoch. Wenn man, auch bei einem deflationären Szenario, am Ende weniger in der Tasche hat als am Beginn (bei gleicher Kaufkraft, wohlgemerkt), warum würde dann jemand nicht einfach auf seinem Geld sitzen bleiben und es nicht verleihen? Schließlich hätte er in diesem Fall am Ende des Jahres mehr Kaufkraft als zu Jahresanfang. In einem deflationären Umfeld bei negativen Zinsen Geld zu verleihen, ist in dieser Betrachtungsweise schon ein bisschen spinnig.<br />
<br />
Was aber, wenn es auf der einen Seite eine (vermeintliche) Deflation mit negativen Kreditzinsen gibt, während auf der anderen Seite die Preise bestimmter Güter, die nicht in der offiziellen Inflation erfasst werden, anziehen (asset inflation)? Dann würde nur noch ein Verrückter sein Geld verleihen. Denn der Erwerb von Vermögenswerten (assets) würde potentiellen Gläubiger viel reicher machen als die Vergabe von Krediten zu negativen Zinsen.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-61146694798756646342015-02-08T11:37:00.002+01:002015-02-08T11:37:55.837+01:00Die Journaille oder der kreative Umgang mit FaktenDas Handelsblatt berichtet über den erwarteten Rücktritt des <a href="http://www.handelsblatt.com/politik/international/australien-tritt-premier-abbott-am-montag-ab/11342914.html" target="_blank">Australischen Premierministers Tony Abbott</a>. Der Artikel insinuiert, dass dies mit Abbotts Klimaskepsis zu tun habe. Wörtlich heißt es dazu:<br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="background-color: white; line-height: 28px;"><span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Australiens Premier Tony Abbott bezweifelt, dass der Klimawandel von Menschen verursacht ist. Das könnte ihm jetzt seinen Posten kosten.</span></span></blockquote>
Eine klare Botschaft. Sicherheitshalber wollen wir mal nachsehen, was die englischsprachigen Medien dazu sagen. Auf <a href="http://www.bbc.com/news/world-australia-31229726" target="_blank">BBC News</a> liest sich das dann folgendermaßen:<br />
<blockquote class="tr_bq">
<div style="background-color: white; clear: left; color: #333333; line-height: 18px; margin-bottom: 18px; padding: 0px; text-rendering: auto;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Mr Abbott has faced criticism in recent weeks for giving an Australian knighthood to Prince Philip.</span></div>
<div style="background-color: white; clear: left; color: #333333; line-height: 18px; margin-bottom: 18px; padding: 0px; text-rendering: auto;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">His party also lost recent elections in Queensland, with some voters believing the prime minister had failed to make good on his election promises.</span></div>
</blockquote>
Eine Ehrung für Prince Philip und verlorene Provinzwahlen bilden also das Gemisch, aus dem der potentielle Schleudersitz für den australischen Premier gebastelt wird. Von Klimaskepsis als Ursache für den Vertrauensverlust ist jedenfalls nicht die Rede.<br />
<br />
Auch die kanadische <a href="http://www.cbc.ca/news/world/tony-abbott-australian-pm-brings-forward-leadership-vote-to-monday-1.2949449" target="_blank">CBC News</a> berichtet über den Fall und schreibt:<br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="background-color: white; color: #333333; line-height: 18.9000549316406px;"><span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Abbott has faced a torrent of criticism in recent weeks over policy decisions ranging from his handling of the economy to awarding an Australian knighthood to Queen Elizabeth's husband, Prince Philip.</span></span></blockquote>
Alles in allem klingt das völlig anders als das, was das Handelsblatt zu berichten weiß. Da fragt man sich, woher die bloß ihre Informationen haben.<br />
<br />
Es sieht so aus, als pflegte der Handelsblatt-Redakteur einen etwas, sagen wir mal, <i>kreativen</i> Umgang mit der Wahrheit.<br />
<br />
Da fällt mir ein, dass unlängst häufig der Begriff "Lügenpresse" durch die Lande zog. Von der Verwendung eines derartigen, historisch belasteten Begriffs wollen wir hier natürlich absehen. Ich halte mich stattdessen an meinen hochverehrten Karl Kraus, der die Wortschöpfung <i>Journaille</i> ins Leben rief. Passt doch ganz gut. <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-53465830565699982302015-01-29T18:37:00.000+01:002015-01-29T18:37:31.320+01:00Jobs für IS-Heimkehrer in SchwedenDie schwedischen Eliten machen sich Gedanken darüber, wie sie "ihren" IS-Heimkehrern nach all den Strapazen und "Heldentaten" fern der Heimat die Rückkehr versüßen könnten. Ein Soldat der schwedischen Armee, der am Hindukusch die Freiheit u.a. Deutschlands verteidigt hat, <a href="http://www.thelocal.se/20150126/swedish-soldier-issues-challenge-to-home-government" target="_blank">schreibt dazu</a>:<br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="background-color: white; color: #333333; font-family: arial, helvetica, clean, sans-serif; font-size: 15.0016002655029px; line-height: 21.0022411346436px;">"I read that Mona Sahlin together with other Swedish political leaders are anxious to take care of Swedish IS-warriors coming home from being involved in Syria, with specially designed programs for work and other issues that would make them function well in our society."</span></blockquote>
Mona Sahlin ist die ehemalige Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei, die immer schon Vorreiter bei der Integration Schwedens in ein neues Zeitalter war.<br />
<br />
Dabei ist alles so gut gemeint. Ein Job für die ehemaligen IS-Recken, ein paar Sozialarbeiter, eine verständnisvolle Gemeinschaft, die ihre verlorenen Schafe mit offenen Armen aufnimmt - und schon werden aus Terrorsympathisanten die friedlichsten Zeitgenossen. So einfach kann die Welt sein. Wenn man nur will.<br />
Warum sind wir da bloß nicht früher darauf gekommen? <br />
<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-90782380325852824252015-01-28T16:32:00.002+01:002015-01-28T16:32:36.185+01:00Wenn Wissenschaft irrt - VorhersagenDiese Woche war es wieder mal so weit: Eine Prognose, basierend auf wissenschaftlichen Modellen, lag meilenweit daneben. Der <a href="http://www.bbc.com/news/world-us-canada-30996010" target="_blank">historische Blizzard</a> Juno, der New York unter sich begraben sollte, ist ausgeblieben. Dabei war der Vorhersagehorizont sehr knapp, wie bei einer Wettervorhersage üblich. Laut SPON wurden bis zu <a href="http://www.spiegel.de/panorama/schneesturm-juno-tausende-fluege-fallen-wegen-blizzard-aus-a-1015110.html" target="_blank">90 cm Neuschnee</a> erwartet. Tausende Flüge wurden gestrichen, die New Yorker U-Bahn erstmals in ihrer Geschichte wegen Schnees eingestellt.<br />
<br />
Doch es gibt keinen Grund zur Häme. Der Schneesturm kam tatsächlich, nur eben nicht ganz so dramatisch wie erwartet. Das liegt nun mal in der Vorhersage komplexer Phänomene. Das Wetter ist ein solches, und jede Prognose, die über fünf Tage hinaus geht, ist so sicher wie das Werfen einer Münze. Daran ändern auch die besten Computermodelle nichts.<br />
<br />
Nun ging es in diesem Fall um einen deutlich kürzeren Zeitraum. Und trotzdem stimmte die Sache nicht. Jedenfalls nicht ganz. Dabei sollten wir uns vor Augen halten, dass selbst eine Prognose mit 90% iger Sicherheit immer noch keine 100% ige Gewissheit verheißt. Denn zu 10% trifft die Prognose eben nicht zu. Und über Einzelereignisse macht die Statistik streng genommen keine Aussagen.<br />
<br />
Aber was bedeutet es, wenn ein Ereignis (wie etwa ein Schneesturm) mit 90% iger Wahrscheinlichkeit eintritt? Intuitiv würde man meinen, dass dieses Ereignis in 90 von 100 gleichgelagerten Fällen eintreten wird. Doch streng genommen gilt das nicht. Stellen wir uns dazu die Wetterkonstellation von Juno in 100 facher Ausführung vor. Also 100 mal exakt dieselbe Wetterlage wie zur Zeit von Junos Prognose. Dann würde der Normalverbraucher schlussfolgern, dass in 90 der 100 Szenarien alles genauso kommt, wie vorhergesagt.<br />
<br />
Was aber, wenn "es" dann doch nur in, sagen wir, 78 Fällen so kommt. Müssen wir dann, sozusagen retrospektiv, die Wahrscheinlichkeit für Juno von 90 auf 78% reduzieren? Nein, müssen wir nicht. Stellen wir uns vor, eine andere Forschergruppe hätte sich ebenfalls dieselben 100 Szenarien vorgenommen und herausgefunden, dass die Vorhersage in 93 Fällen richtig war. Also doch eher 93%? <br />
<br />
Streng genommen reicht es nicht aus, nur 100 identische Fälle zu betrachten. Um eine exakte Wahrscheinlichkeit zu erhalten, müssen wir eine Vielzahl dieser 100 identischen Fälle unter die Lupe nehmen. Nehmen wir der Einfachheit halber an, wir hätten in unserem irdischen Labor N Boxen aufgebaut, die jeweils 100 identische Juno-Szenarien enthalten. Die positiven Ergebnisse aus den Boxen sind dann wie folgt: <br />
<br />
Box 1 78<br />
Box 2 93<br />
Box 3 84<br />
....<br />
Box N 91<br />
<br />
Wenn wir dann den Mittelwert aus diesen N positiven Resultaten bilden, erhalten wir die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines bestimmten Ereignisses (z. B. Blizzard mit 90 cm Neuschnee in New York). Und wenn dieser Mittelwert 90 beträgt, dann haben wir es mit einer Wahrscheinlichkeit von 90% zu tun.<br />
<br />
Wenn also ein als fast sicher vorhergesagtes Ereignis ausgeblieben ist, dann bedeutet das nicht notwendigerweise, dass das entsprechende wissenschaftliche Modell Unfug ist. Vielmehr sollten wir unsere Erwartungen an das anpassen, was Wahrscheinlichkeiten leisten können. Und genau das ist wohl der schwierigste Teil im Umgang mit Wahrscheinlichkeiten.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-85281777584784977552015-01-19T19:24:00.001+01:002015-01-19T19:24:08.125+01:00Ein Sozialvergleich - ZusatzinfoMein letztes Posting zum Thema Sozialsysteme in Belgien und Österreich verdient noch einen kleinen Zusatz, den ich einem Leserhinweis verdanke.<br />
<br />
Man stelle sich Folgendes vor: Eine Internetseite mit dem Bild eines lachenden Rentners. Daneben steht folgender Text: <i>Wenn die Rente nicht reicht</i>. <br />
<br />
Skurriler geht es kaum. Und wenn der Leser jetzt meint, so etwas gäbe es nur in der Satire, so sei ihm (oder ihr) gesagt: Das ist durchaus ernst gemeint. Schauen Sie mal <a href="http://www.deutsche-rentenversicherung.de/Allgemein/de/Inhalt/2_Rente_Reha/01_rente/04_in_der_rente/04_grundsicherung_bei_kleinstrenten/00_01_grundsicherung_anspruch_und_hoehe.html" target="_blank">hier</a>. Das ist der Webseite der Deutschen Rentenversicherung. Wer solche Medienberater hat, den haut nichts mehr um.<br />
<br />
Aber es geht noch besser. Auf dieser Internetseite geht es um die Grundsicherung für deutsche Rentner, die dann greifen soll, wenn jemand mit seiner "schmalen Rente" nicht zurecht kommt. Einen Anspruch auf Grundsicherung prüfen lassen kann jeder, dessen monatliches Einkommen im Schnitt unter 758 Euro liegt.<br />
<br />
Das liegt nochmal deutlich unter den gut 800 Euro, die man in Belgien für Nichtstun (schon <i>vor</i> der Rente) kriegt.<br />
<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-63649600734273151972015-01-17T15:52:00.000+01:002015-01-17T15:52:47.460+01:00Ein SozialvergleichIn Belgien bekommt jeder, der das 18. Lebensjahr vollendet und keine Einkünfte hat, <a href="http://www.lexsoft.de/cgi-bin/lexsoft/tk_sec.cgi?chosenIndex=UAN_nv_1005&xid=235997" target="_blank">Sozialhilfe</a>. Und zwar zeitlich unbegrenzt. Die Höhe des Sozialhilfesatzes beträgt für Alleinstehende 801,34 EUR.<br />
<br />
Zum Vergleich: In Österreich beträgt der <a href="http://www.pensionsversicherung.at/portal27/portal/pvaportal/content/contentWindow?contentid=10007.707597&action=2" target="_blank">Ausgleichszulagenrichtsatz</a> für alleinstehende Pensionisten 872,31 EUR. Der Begriff Ausgleichszulagenrichtsatz bedeutet folgendes: Wer nach einem arbeitsreichen Leben weniger Pension als den genannten Betrag bekommt, hat Anspruch auf eine Ausgleichszulage. Der Richtsatz firmiert somit gleichsam als eine Art "Grundeinkommen" für Pensionsbezieher.<br />
<br />
Österreich und Belgien sind von ihrer Wirtschaftsleistung her durchaus vergleichbare Länder. Es ist also nicht so, dass man ein hochentwickeltes Land mit einem weniger entwickelten vergleichen würde. Siehe <a href="http://de.statista.com/statistik/daten/studie/188766/umfrage/bruttoinlandsprodukt-bip-pro-kopf-in-den-eu-laendern/" target="_blank">hier</a>.<br />
<br />
Mit anderen Worten: Jemand, der in Österreich sein ganzes Leben unter schwierigen Bedingungen gearbeitet hat, bekommt um 71 EUR mehr im Monat als jemand, der in Belgien die Schule ohne Abschluss verlassen hat und ohne Job dasteht. Wenn wir weiters eine 40-jährige Arbeitstätigkeit unterstellen, so schlägt jedes Arbeitsjahr mit etwas weniger als 2 Euro monatlich zu Buche. Ich erspare es mir, diesen Betrag den geleisteten Arbeitsstunden gegenüber zu stellen.<br />
<br />
Es bleibt dem Leser überlassen, zu entscheiden, wer von beiden besser dasteht.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1451686651082184099.post-84444016579332282632015-01-12T17:59:00.000+01:002015-01-12T18:00:06.308+01:00Der Islam gehört zu Deutschland... sagt <a href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/angela-merkel-islam-gehoert-zu-deutschland-a-1012578.html" target="_blank">Angela Merkel</a>.<br />
<br />
Ist es das, was die Mörder von Paris erreichen wollten?<br />
<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0