2012/07/07

Thank you

Eine Szene, kürzlich erlebt auf einem US-Flughafen.
Passagiere warten am Gate auf das Einsteigen. Noch ist es nicht soweit, denn die ankommenden Fluggäste sind einstweilen mit dem Aussteigen beschäftigt. Die Menschen strömen aus dem Flugzeug, unter ihnen eine Gruppe von vielleicht zehn US-Soldaten, darunter zwei Frauen. Plötzlich sagt eine der Wartenden deutlich hörbar Thank you in Richtung der Soldaten. Ein ruhiges, klares Thank you, ohne jegliches emotionales Begleitfeuerwerk. Die Soldaten erwidern die Dankesworte der Frau, einer Mutter zweier Kinder, vielleicht sieben und acht Jahre alt.

Eine Szene, die sowohl trivial als auch bemerkenswert ist. Wir (Europäer) haben uns schon lange daran gewöhnt, dass andere, insbesondere Amerikaner, ihren Arsch riskieren, damit wir uns nicht selbst so anstrengen müssen bei der Bekämpfung des Terrorismus, der im Namen einer faschistoiden Weltanschauung agiert.

Dank aus dem Volk gibt´s dafür natürlich keinen. Dank gibt es nicht einmal für die eigenen, also deutschen, britischen etc. Soldaten. Würde jemand hierzulande so etwas sagen wie die zweifache Mutter, gäbe es sofort einen öffentlichen Rüffel. Deswegen macht das hierzulande auch keiner. Und deswegen nimmt auch die Bereitschaft ab, seinen Arsch für das Wohlergehen des eigenen Landes hin zu halten.

Man verstehe mich nicht falsch. Es geht hier nicht um eine Glorifizierung des Militärs, um preussischen Militarismus oder so. Es geht einfach darum, dass auch normale Bürger (wie Du und ich) dem Einsatz der eigenen Truppen die Wertschätzung entgegenbringen, die sie verdienen. Weil wir uns keinem Granatfeuer aussetzen wollen, weil wir nicht von roadside bombs behelligt werden wollen, weil wir es gerne kuschelig und gemütlich haben wollen. Das ist natürlich unser gutes Recht. Aber damit wir dieses Recht in vollen Zügen genießen können, müssen eben andere die Drecksarbeit erledigen.

Und genau deswegen verdienen nicht nur die Soldaten, sondern auch die besagte Frau unseren vollen Respekt. Weil sie etwas sagte, was wir eigentlich alle sagen sollten.

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