Und wie in jedem richtigen Drama gibt es auch einen Schuldigen: die aus dem "rechtsradikalen" Milieu stammenden Schwedendemokraten. Die haben einfach nur umgesetzt, was sie immer schon angekündigt hatten, nämlich jeden Haushalt abzulehnen, der für mehr Einwanderung steht. Politiker die tun, was sie ankündigen - total ungewöhnlich.
Etwas düster-resignierend schließt der Artikel mit der Wahl zwischen zwei möglichen Szenarien:
Entweder in einem belgischen Szenario, wo sich extrem unterschiedliche Parteien zusammenraufen müssten, um eine letztlich sehr fragile Koalition zu bilden. Das würde die populistischen Parteien weiter stärken. Die Alternative wäre das österreichische Szenario, der Pakt mit dem rechtspopulistischen Teufel.
Politisch scheint Schweden also auf dem Weg zu sein, um ein ziemlich normales europäisches Land zu werden. Das ist kein gutes Zeichen.
Der Redakteur, der diesen Artikel verfasste, ist noch relativ jung, und man kann verstehen, dass er seine Sprachwahl dem vorherrschenden Mainstream anpasst. Ein falsches Wort, und man ist seinen Job los. Da versteht die politisch-korrekte Klasse keinen Spaß. Es wäre nicht der erste derartige Fall.
Allerdings hat diese Krise auch eine Vorgeschichte und eine Reihe begleitender Umstände, über die sich der Redakteur ausschweigt. So wird etwa nicht erwähnt, dass die Regierung in den letzten Wochen deutlich an Beliebtheit verloren hatte. Die Mitglieder der Regierung waren vielleicht auch nicht gerade volksnahe Sympathieträgerder. Der grüne Minister für Wohnbau und Stadtentwicklung Mehmet Kaplan, der seinerzeit auf dem "Schiff nach Gaza" unterwegs war, forderte einmal "mehr Moscheen" in Schweden. Ob das in der ansässigen Bevölkerung viel Begeisterung ausgelöst hat, ist nicht bekannt.
Und natürlich ist da noch das Thema Immigration. Nicht nur, dass es in etlichen Städten No-go-areas gibt, einige Kommunen sind mit dem Ansturm immer neuer Zuzügler finanziell und administrativ völlig überfordert. Hier liegt wohl bei näherer Betrachtung der Grund für das starke Abschneiden der Schwedendemokraten. Tja, und von da geht´s dann weiter zur Abstimmungsniederlage der rot-grünen Regierung.
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