2014/08/04

Polnisches Gemüse

Es gibt im Englischen den wunderbaren Ausdruck blessing in disguise. Gemeint ist damit, dass eine Sache auf den ersten Blick wie ein großes Übel aussieht, sich bei näherer Betrachtung (und auf lange Sicht) jedoch als ein unerwarteter Segen erweist.

Die Ukraine-Krise hat auf jeden Fall das Potenzial, dieser Redensart Ehre zu machen. Wie das?

Nun, kürzlich wurden verschärfte Sanktionen gegen Russland verhängt. Welch grauenhafte Auswirkungen dies auf das Leben der kleinen Leute in Putins Reich hat, kann man u.a. hier nachlesen.

Es ist bestimmt nur ein Zufall, aber gerade jetzt haben die Russen erhöhte Pestizidwerte in polnischem Gemüse gefunden. Klar, dass die dann ihre Gemüseimporte aus Polen erst mal aussetzen müssen. Für die örtliche Landwirtschaft ist diese Nachricht ein herber Schlag. Auch kleine Leute.

Jedoch ergibt sich bei genauerer Betrachtung ein anderes Bild. So eröffnet sich uns, also den Nicht-Polen, nunmehr die Möglichkeit, mehr (polnisches) Gemüse zu essen. Wir ernähren uns gesünder, machen öfters mal einen Veggie-Day, senken unsere Blutfettwerte und helfen nebenbei noch der polnischen Landwirtschaft, die sonst auf einem geschätzten Verlust von 1 Mrd. € sitzenbleiben würde.

Alles in allem, ein klarer Fall von blessing in disguise.

Wenn da nur nicht diese Pestizide wären....

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