2014/08/25

Menschen gemachtes Klima?

Dieser Tage ließ eine Meldung aufhorchen, die - so scheint es - ein gewichtiges Problem der gängigen Klimaforschung lösen könnte. Unter anderem die BBC berichtete darüber auf ihrer Homepage.

Das Problem ist hinlänglich bekannt, nämlich der seit 15 Jahren währende Stillstand in der Klimaerwärmung. Nach allem, was uns die finanziell bestens ausgestattete Klimaforschung seit Jahrzehnten weis machen will, sollte es eine starke Korrelation zwischen dem CO2-Gehalt in der Atmosphäre und der Globaltemperatur geben. Mit anderen Worten: Wenn der CO2-Gehalt in der Luft ansteigt, nimmt auch die Temperatur zu. So jedenfalls die Theorie. Genau deswegen wird ja auch so viel Aufhebens um die Begrenzung bzw. Verminderung der Kohlendioxidemissionen gemacht.

Nun stiegen in der vergangenen 15 Jahren die CO2-Emissionen munter an, während gleichzeitig die Erdtemperatur nicht folgen wollte. Irgendetwas stimmte also mit den Modellen nicht, die uns bislang das nahe Ende der Zeiten vorhergesagt hatten.

Nun gibt es in solchen Situationen im Wesentlichen zwei Möglichkeiten, wie die Wissenschaft auf derartige negative Befunde reagieren kann. Sie kann sich a) von der bestehenden Theorie verabschieden und eine gänzlich neue Theorie erschaffen, oder b) versuchen, Zusatzhypothesen zu entwerfen, die die Abweichungen von den Erwartungen erklären, ohne jedoch die ursprüngliche Theorie zu verwerfen.

Die Geschichte der Wissenschaft zeigt ganz eindeutig, dass in der wissenschaftlichen Praxis immer Option b) gewählt wird. Warum ist das so? Nun, Wissenschaftler lieben ihre Theorien. Und sie mögen es im Allgemeinen gar nicht, wenn diese Kinder des Intellekts kritisiert werden.Und schon gar nicht sind sie so streng zu sich selbst und ihren Modellen, wie Karl Popper es gefordert hat, der sinngemäß meinte, jeder Wissenschaftler müsse seine eigenen Theorien so gnadenlos wie möglich nach Schwachstellen durchforsten, weil nur so der Weg zu neuen Entdeckungen offen steht.

Deshalb wird in der Praxis immer so lange an bestehenden Theorien herumgedoktert, bis wirklich gar nichts mehr geht, und eine vollkommen neues Gedankengebäude alles Bestehende über den Haufen wirft. Doch davon sind wir in der Klimaforschung noch ein gutes Stück entfernt.

Zurück zu unserem BBC-Bericht. Gemäß neuen Forschungsergebnissen ist es der Atlantik, der die überschüssige Hitze in der Atmosphäre aufnimmt und sie in größere Tiefen verfrachtet. Dort tief unten sollen sich die aufgewärmten Wassermassen eine Zeit lang aufhalten, bevor sie wieder emporsteigen und den Erwärmungsprozess nicht nur dereinst wieder aufleben lassen, sondern ihn sogar verstärken. Warum das so ist, weiß man zwar noch nicht, aber das kann ja vielleicht später noch kommen.

Zwar beruht diese Hilfshypothese auf einer relativ geringen Zahl von empirischen Daten. Aber nehmen wir mal an, es sei so, wie die Forscher behaupten. Dann ist das, auch wenn die Meldung auf den ersten Blick zur Beruhigung der Klimawissenschaft dient, letztlich doch eine ziemliche Bankrotterklärung derselben. Denn wurde nicht seit Jahrzehnten mit wachsender Vehemenz behauptet, der Einfluss des Menschen auf das Klima sei weitaus stärker als alle natürlichen Einflüsse? Ja, wurde nicht alle natürliche Variabilität als völlig belanglos dargestellt.

Nun wurde also ein natürlicher Faktor entdeckt, der es gleichsam mühelos schafft, die menschlichen Anstengungen zur Erwärmung des Klimas auszuhebeln. Diesen Faktor hatte offenbar niemand auf dem Radar.Auch wenn sich diese Hypothese als nicht tragfähig erweisen sollte, jede andere Erklärung für den ausgebliebeneen Temperaturanstieg wird letztlich auf natürliche Ursachen zrückgreifen müssen.

Wie ernst kann man angesichts dessen in Zukunft Behauptungen nehmen, der Mensch sei in erster Linie für das Klima auf Erden verantwortlich?



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