2012/10/16

Wo bleiben die Lichterketten?

Ein 20-jähriger Asiate wurde in Berlin von einer Gruppe junger Männer (sieben an der Zahl) zu Tode geprügelt. Unter "normalen" Umständen wäre das ein Fall für die aufrechten Kämpfer der Antifa in ihrem unermüdlichen Einsatz gegen die "rechte" Gefahr. Doch leider, leider, leider sind in diesem Fall weit und breit keine "Rechten" zu sehen. Deswegen bleiben auch die Lichterketten im Keller.

Und Politiker, auch auf allerhöchster Ebene, die medienwirksam jedes minderwertige Video ins Visier nehmen, nur um ihre Sympathie mit beleidigten Gruppierungen und dereb gewaltbereite Ableger zu demonstrieren, sind plötzlich ganz still. Warum bloß?

Kann es sein, dass es damit zusammenhängt, weil es sich bei den Tatverdächtigen um "Südländer" handelt?
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!


2012/09/23

Was ist schlimmer als der Holocaust?

Der Gulag? - Nein.
Pol Pot? - Nein.
Der Völkermord in Ruanda? - Nein und nochmals nein!.

Hmmm. Was denn bloß?

Ach ja, richtig! Ein Video, das den Propheten Mohammed beleidigt! - Sie glauben es nicht?

Hier werden Sie geholfen.

2012/09/15

Aus einer anderen Welt

In einem Schmähvideo wurde der Papst in übler Weise verhöhnt. Bischöfe in mehreren katholischen Ländern haben in ihren Sonntagspredigten auf die Gottlosigkeit dieses Machwerks hingewiesen und eine entschlossene Reaktion der Gläubigen gefordert. Seither ziehen aufgebrachte Menschenmassen durch die Straßen und verwüsten Einrichtungen jenes Landes, das hinter dem Video vermutet wird. Vereinzelt soll es auch schon Todesopfer gegeben haben.

Als einziges Medium im deutschsprachigen Raum stellt sich die Blöddeutsche Zeitung dem Wüten des Mobs entgegen. Chefredakteur Walter Bessermensch bringt es auf den Punkt:

Den Papst wird man ja noch kritisieren dürfen!

Auch die politische Führung macht unmissverständlich klar, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung unter keinen Umständen in Frage gestellt werden darf. Die freie Rede sei stets höher einzuschätzen als die beleidigten Reflexe der Katholiken, sagte der zuständige Minister in einer Pressekonferenz.

Bilder von Pro NRW-Demos

..."hätten die Massen (im Sudan, Anm.) aufgestachelt". Zu antideutschen Protesten. Das weiß Spiegel Online zu berichten.
Erstaunlich, dass deutsche Innenpolitik (oder auch nur ein Randphänomen derselben) derartige Aufmerksamkeit in einem Land findet, in dem Gewaltorgien zur Tagesordnung gehören. Aber vielleicht, so könnte man zynisch weiter räsonnieren, gucken sie nur deshalb deutsches Fernsehen, um sich ein wenig von ihrem harten Alltagsleben zu entspannen. Kann man ja verstehen, oder?

Man könnte aber auch, ganz spaßfrei, fragen wie es kommt, dass solche innerdeutsche Petitessen sich überhaupt in den Köpfen von Sudanesen einnisten können. Hat da vielleicht jemand (mit Mihigru?) bei der Informationsübermittlung (man könnte auch sagen: beim Aufhetzen) nachgeholfen?

Naja, auf jeden Fall ist jetzt eine Entschuldigung seitens der deutschen Regierung angebracht. Was denn sonst...

Wenn mir von zwanzig Jahren irgend jemand solche Absurditäten vorhergesagt hätte, ich hätte ihn nicht ernst genommen, vielleicht sogar für verrückt gehalten. Aber manchmal ist die Wirklichkeit verrückter als die Fantasie. An diesem Punkt sind wir jetzt.



2012/08/05

Wenn Deutsche sich um die

... US-Krankenversicherung sorgen, dann kann es schon vorkommen, dass sie ihre Allianz-Versicherungspolizze kündigen. Schreibt die Wirtschaftswoche.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Nun, das muss man eigentlich jene politkorrekten Gutmenschen fragen, die ihre Versicherung kündigen, weil - man höre und staune - US-Mitarbeiter des Konzerns für den republikanischen Kandidaten Mitt Romney gespendet haben.

Aber da hört sich doch alles auf! Wagen es diese nichts wissenden Amerikaner doch, eine eigene politische Meinung zu  haben, die noch dazu von der eigenen gutmenschlichen Gesinnung abweicht.

Bisher war mir Romney (ebenso wie Obama) eigentlich völlig egal. Aber wenn ich von solchen schwachsinnigen Aktionen (und natürlich ebenfalls dem Wahlkampfgetöse in den deutschen Medien) höre, dann beginne ich mich ein wenig mehr für die Hintergründe zu interessieren. Und wer weiß, vielleicht kann ich ja am Ende sogar noch Sympathien für Romney entwickeln.

Bleibt noch die Frage, was unsere Gutmenschen mit dem Geld machen sollen, das sie nun nicht mehr an die Allianz überweisen müssen. Hier ein Vorschlag: Griechenland braucht dringend Hilfe! Überweist doch Eure Knete einfach dahin!

Dann könnt Ihr Euch ganz toll fühlen.

2012/07/28

Irgendwas mit Medien

...machen viele jungen Leute heutzutage. Vor allem dann, wenn naturwissenschaftliche oder technische Studien als zu schwierig gelten. Was dann herauskommt, liest sich dann beispielsweise so:
Seit Jahrzehnten legen die deutschen Bundesbürger immer mehr Geld auf Sparbücher, mittlerweile lagern dort rund 600 Milliarden Euro. Das ist das Dreifache dessen, was die Deutschen in Aktien investiert haben. Noch mehr Geld steckt sogar in Sparschweinen oder liegt auf dem Sparbuch.
Zitat aus dem heutigen Handelsblatt (Hervorhebungen von mir). Also nochmal zum Mitschreiben: Die Deutschen legen immer mehr Geld auf Sparbücher. Aber noch mehr Geld liegt auf dem - Sparbuch!

Kein Wunder, dass manche Journalisten es als intellektuelle Meisterleistung ansehen, wenn sie die Aussagen eines Prof. Sinn in erster Linie mit deren Zustimmung durch die NPD verknüpfen (ein bewährtes Schema, um Leute ins Abseits zu manövrieren), anstatt sich mit deren Inhalt auseinanderzusetzen.

Ich denke, dass manche Journalisten nicht nur mit naturwissenschaftlichen Dingen überfordert sind. Auch einfaches folgerichtiges Denken (die sogenannte elementare Logik) kann mitunter schon zu Problemen führen.

2012/07/26

Die Krise ist überwunden

... und das Handelsblatt hat den Beweis!

Mein Gott, bin ich erleichtert! Endlich kann ich wieder ruhig schlafen!
Unsere "Eliten" haben die Lage einfach im Griff! Alles wird gut - wie im Schlaraffenland!

Nur ein paar pöhhhhse Professoren wollen uns den ruhigen Schlaf nicht gönnen. Einfach garstig!!

Paraskevi Papachristou

...kennen Sie vielleicht nicht. Macht nichts. Ich kannte sie nämlich auch nicht, bis ich über einen Artikel auf SpiegelOnline stolperte, der ihr gewidmet war.
Was ist so wichtig an der Dame, von der nicht nur der Name genannt, sondern auch ein Foto gezeigt wird?
Hat sie einen neuen Weltrekord aufgestellt? - Nein.
Hat sie die Deutschen als üble Monster beschimpft, die Griechenland an den Abgrund drängen wollen? - Nein.
Hat sie sich unflätig über den griechischen Regierungschef geäußert? - Nein.
Hat sie im Streit ihre Mutter erschlagen? - Nein.
Hatte sie eine Sexaffäre mit einem deutschen Politiker? - Nochmals nein.
Was zum Teufel bringt eine griechische Sportlerin auf eine SpOn Schlagzeile?

Nun, sie hat gegen die politkorrekte Etikette verstoßen. Und zwar mit einem Tweet, der als rassistisch eingestuft wurde.

Nun steht es natürlich dem griechischen Sportverband bzw. den Funktionären und Trainern frei, dieses Verhalten zu ahnden (sie wurde von der Teilnahme an den Olympischen Spielen ausgeschlossen).

Dennoch bleibt natürlich die Frage, was Äußerungen einer bislang (und wohl auch in Zukunft) so gut wie unbekannten Sportlerin im führenden deutschen Nachrichtenmagazin zu suchen haben. Die Antwort dürfte bei Mao Tse Tung zu suchen sein: Bestrafe einen, erziehe hundert! Es wurde an der Sportlerin ein Exempel statuiert, und dadurch, dass man diese Nachricht auch im mehr als 1000 Kilometer entfernten Deutschland verbreitet, entfaltet sie eine entsprechende Wirkung: Gewisse Dinge dürfen nicht öffentlich gesagt werden.

Die Namensnennung und das Bildmaterial machen die Sache für die Sportlerin nur noch unangenehmer. Es kann jeden erwischen, der etwas Falsches sagt. Wer diesen Kodex bricht, wird gehängt. Und je mehr sich die Nachricht vom Delinquenten verbreitet, umso weniger werden Andere dem Beispiel folgen.

Aber stellen wir uns die Sache mal andersrum vor:

Angenommen, die Sportlerin wäre ein junger Testosteron getriebener Mann mit Mihigru, der seine Verlobte "der Ehre wegen" bestialisch ermordet. Dann, ja dann könnten wir SICHER sein, dass eine entsprechende Nachricht aus Griechenland auf keinen Fall ihren Weg in die Redaktionsstube des Spiegel gefunden hätte. Kein Name und kein Foto würden den Bericht zieren. Der Täter (pardon: Verdächtige) bräuchte sich keine Sorgen um seine Persönlichkeitsrechte machen.

Ist ja auch viel schlimmer, einen blödsinnigen Spruch durch den Äther zu jagen, als beispielsweise seine "Ehre" wiederherzustellen. Oder etwa nicht?

2012/07/16

Zitat des Tages

Der Abstand von der alltäglichen Realität verleitet sie dazu, für Andere eine Welt zu schaffen, in der sie selbst nicht leben müssen.

Eran Yardeni über Gutmenschen. Besser kann man es eigentlich nicht ausdrücken. Mehr dazu hier.


2012/07/08

Nicht mehr ausgeben als man hat...

Aus der Informationsbroschüre einer US-Bank:


Don´t spend more than you have. 



Komisch. Genau das ist es, was die Amerikaner seit vielen Jahren machen. Und das ist auch der Grund, warum die USA (Staat und Bürger) hoffnungslos überschuldet sind.

Dieser Warnhinweis entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

2012/07/07

Thank you

Eine Szene, kürzlich erlebt auf einem US-Flughafen.
Passagiere warten am Gate auf das Einsteigen. Noch ist es nicht soweit, denn die ankommenden Fluggäste sind einstweilen mit dem Aussteigen beschäftigt. Die Menschen strömen aus dem Flugzeug, unter ihnen eine Gruppe von vielleicht zehn US-Soldaten, darunter zwei Frauen. Plötzlich sagt eine der Wartenden deutlich hörbar Thank you in Richtung der Soldaten. Ein ruhiges, klares Thank you, ohne jegliches emotionales Begleitfeuerwerk. Die Soldaten erwidern die Dankesworte der Frau, einer Mutter zweier Kinder, vielleicht sieben und acht Jahre alt.

Eine Szene, die sowohl trivial als auch bemerkenswert ist. Wir (Europäer) haben uns schon lange daran gewöhnt, dass andere, insbesondere Amerikaner, ihren Arsch riskieren, damit wir uns nicht selbst so anstrengen müssen bei der Bekämpfung des Terrorismus, der im Namen einer faschistoiden Weltanschauung agiert.

Dank aus dem Volk gibt´s dafür natürlich keinen. Dank gibt es nicht einmal für die eigenen, also deutschen, britischen etc. Soldaten. Würde jemand hierzulande so etwas sagen wie die zweifache Mutter, gäbe es sofort einen öffentlichen Rüffel. Deswegen macht das hierzulande auch keiner. Und deswegen nimmt auch die Bereitschaft ab, seinen Arsch für das Wohlergehen des eigenen Landes hin zu halten.

Man verstehe mich nicht falsch. Es geht hier nicht um eine Glorifizierung des Militärs, um preussischen Militarismus oder so. Es geht einfach darum, dass auch normale Bürger (wie Du und ich) dem Einsatz der eigenen Truppen die Wertschätzung entgegenbringen, die sie verdienen. Weil wir uns keinem Granatfeuer aussetzen wollen, weil wir nicht von roadside bombs behelligt werden wollen, weil wir es gerne kuschelig und gemütlich haben wollen. Das ist natürlich unser gutes Recht. Aber damit wir dieses Recht in vollen Zügen genießen können, müssen eben andere die Drecksarbeit erledigen.

Und genau deswegen verdienen nicht nur die Soldaten, sondern auch die besagte Frau unseren vollen Respekt. Weil sie etwas sagte, was wir eigentlich alle sagen sollten.

2012/06/12

Mit dem Stahlhelm auf der Autobahn zum Reichsparteitag

Hat da jemand Autobahn gesagt?
Oder Stahlhelm?
Oder Reichsparteitag?

Au weia! Jetzt ist aber eine Entschuldigung fällig!

Entschuldigung! Entschuldigung! Entschuldigung!!!

War nicht so gemeint! Ist alles nur ein Missverständnis! Wurde, ähem, falsch interpretiert!

In Wirklichkeit setze ich natürlich nur meinen Fahrradhelm auf und fahre - ökologisch korrekt - mit der Eisen (nicht Auto-)bahn zum diesjährigen

Kongress der selbsternannten Moralisten

der unter dem Titel

Deutsche Schlampe oder Schwedenhure - Wie wir uns sprachlich integrieren

in Kessmannshausen stattfindet.


PS. Bin schon gespannt, wie viele Leute diesen Beitrag anklicken....

2012/06/11

Vor 42 Jahren

...also 1970 war die Lebenserwartung der Menschen noch etwas geringer als heute. Jetzt leben wir - statistisch gesehen - ein paar Jahre länger.

Zum Ausgleich dafür gehen die Menschen in vielen (westlichen) Ländern ein paar Jahre FRÜHER in Rente.

Interessantes Phänomen. Mehr dazu hier.

Noch Fragen?

78 % der Schweden sind gegen den Euro

...nach einer Studie des nationalen Statistikamtes SCB.
Schade eigentlich. Denn in der Eurozone wird jeder Nettozahler dringend gebraucht...

Fehlallokation von Ressourcen

In der Berichterstattung über die gegenwärtige Misere der spanischen Bauwirtschaft tauchte in letzter Zeit immer wieder das Bild einer gigantischen Wohnanlage auf, die - kaum fertig gestellt - nunmehr leer steht. Diese künstlich aus dem Boden gestampfte Siedlung kann als klassisches Beispiel für die Fehlallokation von Ressourcen dienen - verursacht durch Zinsen deutlich unter dem Marktniveau.

Die Bauarbeiter sind jetzt arbeitslos, die Wohnungen unbewohnt und die Schulden auf dem Bankkonto. Diese Verbindlichkeiten gegenüber der Bank (oder den Geldgebern allgemein) repräsentieren eine Art negatives Einkommen, das in Zukunft Geld verschluckt. Geld, das ohne die günstigen Kreditzinsen gar nicht geschaffen worden wäre.

Als Folge davon stehen weniger Mittel für neue Investitionen zur Verfügung. Die Arbeitsplätze für die Bauarbeiter werden also auf sich warten lassen. Das Fiat money hat zwar auf den ersten Blick einen Boom ausgelöst, auf den zweiten hat es jedoch nicht nur zum Platzen der Blase geführt, sondern auch dazu, dass kein "gutes" Geld mehr da ist, um sinnvolle Projekte zu finanzieren.

Nun könnte man argumentieren, dass ohne die günstigen Zinsen das Bauprojekt ganz unterblieben wäre und es somit keine Arbeitsplätze gegeben hätte. Bezogen auf diesen Fall ist das richtig. Auf den ersten Blick wenigstens. Auf den zweiten relativiert sich das Ganze etwas. Denn in diesem Fall hätten die Bauherren weniger Verbindlichkeiten aufgrund fehlgeleiteter Projekte. Sie könnten also mehr Geld auf die Seite legen, um zukünftige, wirklich profitable Projekte zu finanzieren. Außerdem würden sich die Bauherren bei Zinsen auf dem "wahren" Niveau erst einmal richtig überlegen, ob sich so ein gigantisches Projekt überhaupt rechnet. Bei künstlich unter dem Marktwert gehaltenen Zinsen ist die Versuchung einfach viel größer, etwas einfach so aus dem Boden zu stampfen ("So günstiges Geld gibt´s nie wieder!").

Eines der wesentlichsten Momente des Wirtschaftslebens, die Allokation von (knappen) Ressourcen, wird also durch verzerrte Marktbedingungen fehlgeleitet. Investitionen werden getätigt, die bei näherer Betrachtung völlig unrentabel sind. Das führt zwar zu einer Scheinblüte an wirtschaftlicher Aktivität. Aber irgendwann präsentiert jemand die Rechnung, und dann ist der Spaß vorbei.

In so einem Fall ist die Versuchung groß, es nochmal mit der gleichen Masche zu versuchen, d.h. einfach noch mehr noch billigeres Geld zur Verfügung zu stellen. Der daraufhin einsetzende Mechanismus ist der gleich wie zuvor. Dieses Spielchen kann man nur solange weitertreiben, bis endgültig die Luft raus ist. Und dann kann man einpacken.

2012/06/06

Schweden raus!

In manchen Ländern können Mietverhältnisse gekündigt werden wegen "Eigenbedarf". Wenn also der Vermieter etwa Kinder hat und diese in der vermieteten Wohnung leben möchten, dann hat dieser das Recht, seinem Mieter zu kündigen.

Was theoretisch einleuchtend klingt, kann in der Praxis längere rechtliche Auseinandersetzungen nach sich ziehen. Es ist keineswegs immer leicht, einen Mieter vor die Tür zu setzen, auch wenn noch so gute Gründe dafür sprechen.

In Schweden ist der Begriff "Eigenbedarf" ganz offensichtlich sehr weit gefasst. Dort können, wenn es die kommunale Hausverwaltung will, langjährige Mieter gezwungen werden, ihre Wohnungen zu verlassen - im höheren Interesse des Staates. Ad majorem civitatis gloriam! (Anmerkung: Wenn in Zeiten, als die Kirche noch über eine gewisse Machtposition verfügte, irgend ein unsinniges Projekt gegen alle Widerstände durchgezogen werden musste, dann durfte der Hinweis nicht fehlen, dies geschehe "zur höhere Ehre Gottes" - ad majorem Dei gloriam!)

Seit Jahren wird das skandinavische Land zur Anlaufstelle sogenannter "unbegleiteter Flüchtlingskinder". Nicht nur, dass manche dieser "Kinder" sich bei näherer Untersuchung als volljährige Twens entpuppen (nur Dänemark macht solche medizinischen Tests, in Schweden sind sie verpönt - ad majorem Gutmensch gloriam). Diese "Kinder" müssen auch über einen ausgeprägten Orientierungssinn verfügen, der sie aus so unterschiedlichen Ländern wie Afghanistan, Somalia etc. direkt nach Schweden leitet.

Wie dem auch sei. Die steigende Anzahl dieser "Flüchtlingskinder" erzeugt ihrerseits einen enormen Druck auf die kommunalen Behörden, ihnen kostenlosen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. In der mittelschwedischen Gemeinde Grums  ist man mangels Alternativen auf die Idee verfallen, langjährige Mieter aus ihren Wohnungen umzusiedeln, um genau diesen Wohnraum zu schaffen.

Man kann sagen, was man will, aber Schweden gibt sich wirklich Mühe, diese "Kinder" so freundlich wie möglich zu empfangen. Man kann nur hoffen, dass sie es ihrem Aufnahmeland einmal danken werden. Aber das wird die Zukunft weisen.

Mehr zu dieser Thematik hier (in schwedischer Sprache).

2012/06/04

Relativ kühl - dieser Spätfrühling

...wenigstens in großen Teilen Mittel- und Nordeuropas.

Kein Wunder, dass es da um die Story von der menschengemachten Klimaerwärmung etwas still geworden ist.
Solche Schlagzeilen machen sich am besten, wenn´s wieder mal ein paar Grad (gefühlt oder punktuell gemessen) wärmer ist. Das wissen auch die Klimapäpste. Deshalb geben sie am liebsten dann Interviews oder Pressemeldungen raus, wenn das meteorologische Timing stimmt.

Aber keine Sorge, der nächste heiße Sommertag kommt bestimmt, und dann schlägt auch wieder die Stunde der Untergangspropheten.

2012/05/31

Pause Österreich!

Unlängst in einem BILLA-Markt irgendwo in Österreich. Es ist Samstag, kurz vor Mittag. Von drei Kassen sind nur zwei besetzt, an denen sich die Kunden stauen. Keiner meckert.

Als ich endlich nach etwa 15 Minuten Wartezeit in Rufweite der Kassierin bin, frage ich, ob es nicht möglich wäre, die dritte Kasse zu öffnen. Unwirsch schallt es mir entgegen: "Geht nicht. Die Kollegin hat gerade Pause!". Auf die langen Schlangen hinweisend frage ich, ob es nicht möglich sei die Pausenzeiten flexibel zu gestalten. Jetzt sei eben ein ziemlicher Andrang, und die Kollegin könne ja ihre Pause verschieben. Die Kassierin bleibt hart, an der Pause der Kollegin wird nicht gerüttelt. Ich frage, ob dieses Verhalten kundenfreundlich sei. Da dreht sich eine ältere Dame, die gerade an der Kasse fertig wurde, um und ergreift entschlossen die Partei der Pausierer. Auch eine andere, ebenfalls ältere Kundin stimmt in dieses Lied ein.

Unterstützung für meine Position gab es nicht. Offenbar hatte keiner der Wartenden das Bedürfnis, die Zeit des Schlangestehens mittels einer flexiblen Pausenregelung abkürzen zu wollen. Nun gut, vox populi, vox dei!

Offenbar ist in Österreich die Einstellung: Wenn eine Mitarbeiterin gerade Pause macht, dann warten wir doch gerne! durchaus mehrheitsfähig. Gut zu wissen.

2012/05/21

Diskussionskultur

Ich werde den Verdacht nicht los, dass es bei der gegenwärtigen Kampagne gegen Thilo Sarrazin wieder einmal darum geht, Sachargumente außen vor zu lassen, während man ad personam argumentiert. Es wird erst gar nicht der Versuch unternommen, sich mit den Inhalten des Finanzexperten auseinanderzusetzen. Vielmehr geht es in erster Linie bereits im Vorfeld seiner Buchveröffentlichung darum, dem Mann ans Bein zu pinkeln, und zwar so, dass es sich jeder Politiker verkneift, sich dessen wie auch immer begründeten Positionen zu eigen zu machen. Mit einem Schmuddelkind solidarisiert man sich nicht, nicht einmal teilweise, auch dann nicht, wenn es im Recht ist.

Natürlich darf dabei der Hinweis auf sein Erfolgsbuch Deutschland schafft sich ab nicht fehlen. Und auch hier kommen die Beckmessereien nicht zu kurz. Da wird ungeniert von "zweifelhaften Statistiken" fabuliert, die Sarrazin verwendet haben soll. Allerdings bleibt man uns die Detailinformation schuldig, was denn nun konkret an diesen Statistiken "zweifelhaft" war. Leider war es uns nicht vergönnt, die Widerlegung auch nur einer dieser Statistiken mitzuerleben. Aber das ist auch nicht das Ziel. Im Vordergrund steht die Absicht, Sarrazins Ruf anzuschwärzen, und dazu eignen sich solche Infamitäten wie die von den zweifelhaften Statistiken ausgezeichnet.

Man kann, nein man muss sich wirklich fragen, wie weit es mit der Diskussionskultur gekommen ist. Klar, Untergriffe gegenüber dem Widersacher hat es zu allen Zeiten gegeben. Aber keine Zeit war so wohlinformiert, so wohlgebildet wie unsere, um eine sachliche Debatte führen zu können. Umso trauriger ist es, wenn die Rationalität zugunsten einer unterschwelligen Hetze unterdrückt wird.

Es geht gar nicht darum, ob Sarrazin nun recht hat oder nicht. Das ließe sich mit einem sachbezogenen Diskurs schon einigermaßen erhellen. Aber von seinen Gegnern wird jeder Versuch unternommen, die Debatte auf "ihre", also von vornherein unsachliche Weise auszutragen. Das ist das eigentlich Bedenkliche.

2012/05/15

Aus der Serie "Soziale Gerechtigkeit ist"

Ich denke, diese Serie wird noch lange weitergehen.

Diesmal heißt es: Soziale Gerechtigkeit ist, wenn Messerstecher schon mal einen Hartz-IV-Vorschuss kriegen:

http://www.bild.de/news/inland/islamismus/islamist-kriegt-hartz-4-24149376.bild.html

Ein herzliches Dankeschön an die Vertreter der Menschlichkeitsindustrie. Sie meinen es nur gut!

2012/05/12

Sonderbehandlung für muslimische Kinder

Die schwedische Gemeinde Jönköping hat schon seit 1994 ein spezielles Abkommen mit muslimischen Gruppierungen über Sonderrechte für deren Kinder, schreibt The Local. Es sind die üblichen Dinge wie Regeln für den Fastenmonat Ramadan, spezielle Duschregeln für Mädchen nach dem Sportunterricht (sie dürfen ausnahmsweise in der Unterwäsche duschen), das Recht, sich von Schulveranstaltungen auszuklinken, wenn diese eine Übernachtung beinhalten, etc.

Das alles sind unverzichtbare Meilensteine für eine erfolgreiche Integration von Kindesbeinen an, wie man sich denken kann. Oder besser gesagt: wie man zu denken hat, wenn es nach dem Willen der politkorrekten Menschlichkeitsindustrie geht.

2012/05/08

So motiviert man Investoren

Der Chef der linken Syriza-Partei, Alexis Tsipras, will, sollte er griechischer Regierungschef werden,
"Wir wollen eine Regierung der linken Kräfte bilden, um den Folgen des Schuldenschnitts zu entgehen, der uns in den Bankrott führt", sagte Tsipras. Alle Verträge, die Griechenland mit den Geldgebern geschlossen habe, seien nach dem Ergebnis der Parlamentswahl null und nichtig.
In letzter Zeit schienen ohnehin nicht viele Investoren Lust auf griechischen Schuldentitel zu haben, insbesondere nach der jüngst erzielten "Übereinkunft" mit privaten Gläubigern. Nach einem (möglichen) Amtsantritt Tsipras dürfte das Investorenvertrauen die Talsohle erreichen.

Bin schon gespannt wie´s weitergeht.

2012/05/06

Soziale Gerechtigkeit ist

... wenn auch Hartz-IV-Empfänger sich einen 7-er BMW leisten können.
Mehr dazu  hier.

Was sagen eigentlich die nimmermüden Vertreter der Menschlichkeitsindustrie dazu?

2012/05/02

Die Angst der Woche - Chlorpyrifos

Eigentlich dauert es noch ein Weilchen - bis zur Sauregurkenzeit. Gleichwohl kann man vor tatsächlichen oder vermeintlichen Gefahren nicht früh genug warnen. Der Spiegel kommt dieser medialen Verpflichtung geflissentlich nach.

Da haben also Forscher der angesehenen Columbia University in New York herausgefunden, dass das Pestizid Chlorpyrifos bleibende Schäden am Gehirn von Ungeborenen hinterlässt. Bislang, so heißt es auf SpiegelOnline, habe es lediglich Hinweise darauf gegeben, dass diese Substanz schädlich sein könnte. Aber erst jetzt sei der Nachweis gelungen.

Was wurde also herausgefunden? Eine Gruppe von 40 (!) Kindern, deren Mütter stark mit dem Pestizid belastet waren, wurde eingehend untersucht. 20 dieser Kinder waren einer Dosis von 4,39 Pikogramm (pg) Chlorpyrifos pro Gramm Blutserum ausgesetzt. Die übrigen 20 Kinder waren mit deutlich geringeren Werten belastet.

Wie viel ist ein Pikogramm? Sehr wenig, sogar sehr sehr wenig. Genau genommen: ein Millionstel von einem Millionstel Gramm. Also zum Mitschreiben: Sie haben ein Gramm einer Substanz. Davon nehmen Sie den Millionsten Teil, dann haben Sie ein Mikrogramm. Wenn Sie von diesem Mikrogramm nochmals den Millionsten Teil nehmen, landen Sie beim Pikogramm. Das ist in etwa die gegenwärtige Grenze der chemischen Nachweisbarkeit einer Substanz.

Nun hätten die Nachforschungen ergeben, dass Gehirnregionen, die für Aufmerksamkeit, Emotionen, Impulskontrolle und soziale Beziehungen zuständig seien, "signifikante Anomalien" aufwiesen. Das alles sind Parameter, die sich bekanntlich immer mit enormer Präzision messen lassen. Kann sich in Zukunft jeder Schüler, der im Unterricht wenig aufmerksam ist, auf Chlorpyrifos herausreden? Oder Leute, die Schwierigkeiten mit ihrer Impulskontrolle haben, beispielsweise Amokläufer?

Inwiefern sich die gemessenen "Anomalien" tatsächlich auf diese Parameter auswirken, bleibt indes im Dunkeln. Dazu kommt noch die Größe der Gruppe, die alles andere als vertrauenerweckend ist. Dass sich daraus irgendwelche klaren statistischen Rückschlüsse ziehen lassen, möchte ich stark bezweifeln. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch eine weitere Aussage des Spiegel-Artikels: Da heißt es, die gemessenen Werte der untersuchten Gruppe seinen "eher noch unterdurchschnittlich". Proben einer Blutbank aus Cincinnati hätten einen Durchschnitt von 9,9 pg pro Gramm Serum ergeben, also mehr als das Doppelte. Warum die Forscher aus New York die Fälle aus Cincinnati keiner gründlicheren Analyse unterzogen haben, bleibt deren Geheimnis. Schließlich sollte dort noch um einiges mehr seiner Entdeckung harren.

Obwohl also die Datenbasis dünn, um nicht zu sagen: sehr dünn, ist, wird gleichwohl ein gewaltiges Bedrohungsszenario aufgebaut. So sagt Virginia Rauh, eine der Autorinnen der Studie, die Ergebnisse seien "besorgniserregend". Wenn das schon besorgniserregend ist, was war dann die EHEC-Geschichte vom letzten Jahr, die sich bekanntlich im Milieu der Bio-Landwirtschaft zugetragen hat und mehr als 50 Todesopfer forderte? Das Pestizid sei in der Landwirtschaft noch weit verbreitet, und es könne in die Nahrungskette gelangen. Deshalb habe das Ganze "große Bedeutung für die öffentliche Gesundheit".

Die öffentliche Gesundheit ist also in Gefahr wegen eines Pestizids namens Chlorpyrifos. Die Menschen werden immer älter, die Gesundheit in den jeweiligen Alterskohorten ist heute deutlich besser als vor 50 Jahren. Aber es gibt ja noch Chlorpyrifos.

Es ist die alte Pestizidleier, die hier abgespult wird. Übrigens, jedes Obst und Gemüse steckt voller Pestizide natürlichen Ursprungs, mit denen sich die Pflanzen vor ihren Feinden schützen. Mit unserer Nahrung nehmen wir ein Vielfaches (etwa 10000 mal mehr) an natürlichen Pestiziden als an künstlichen auf, sie können im Einzelfall auch eine deutlich stärkere Giftwirkung haben als die industriell gefertigten. Mehr dazu hier.

Ein völlig giftfreies Leben ist praktisch so gut wie unmöglich. Aber unser Körper ist auch darauf eingerichtet, schädliche Substanzen dingfest und nötigenfalls unschädlich zu machen.

2012/04/28

The Local - Volksverblödung einmal anders

Dass die Mainstreammedien immer nur dann die Nationalität von Kriminellen anführen, wenn es Einheimische sind, während bei Tätern mit Mihigru (und gewissen Religionen, selbstverständlich) eine derartige Information unterbleibt, daran hat man sich ja schon gewöhnt.
Die englischsprachige Zeitung The Local bringt es aber noch einen Schritt weiter. Da wird ein Vietnamese, der einem 10-jährigen Mädchen die Kehle durchschneidet, dank seines schwedischen Passes quasi zum ethnischen Schweden gemacht. Um die Leser nur ja im Dunkeln zu lassen, unterbleibt natürlich die Nennung des Namens des Täters. Zum Glück gibt es da Avpixlat (übersetzt etwa: ungepixelt), wo die fehlenden Informationen verfügbar sind. Da erfährt man dann, dass der Täter Soj Van Tran heißt und vietnamesischer Herkunft ist.

Soj Van Tran - ein echt schwedischer Name. Dort heißt doch jeder so, oder so ähnlich. Wenn man sich nur auf die Informationen von The Local verlässt, könnte man meinen, der Täter würde vielleicht Lars Johansson, Erik Gustavsson oder so ähnlich heißen.

2012/04/21

Wie ist das möglich?

Bloggerkollege Le Penseur hat mich auf einen Sachverhalt aufmerksam gemacht, der einer genaueren Analyse wert ist.
Also es geht um Folgendes: Ein 15-jähriger Schüler, dessen Herkunft medienkonform (fast) überall verschwiegen wird, hat mittels eines Feuerzeugs den Wiener Neustädter Dom in Brand gesetzt. Schaden: laut Presse etwa eine Million Euro.

Nun wirft dieser Fall eine interessante Frage auf. Nein, nicht was Sie denken. Denn dass der türkische, also mithin muslimische Hintergrund des (mutmaßlichen) Täters in den Medien tunlichst ausgeblendet wird, das darf nicht weiter hinterfragt werden. Schließlich leben wir in einem Zeitalter, wo man sich groß über die Zensur in anderen Ländern echauffiert, während man sie bei sich zu Hause dezent in fast eben solcher Weise betreibt. Und es ist auch keine Frage, dass, wäre der Täter ein Rechtsradikaler, -extremer oder auch nur -konservativer man längst schon seinen Namen mit Bild in Szene gesetzt hätte. Von Lichterketten und sonstigem Brimborium einmal abgesehen.

Nein, die eigentliche Frage ist folgende. Die Presse schreibt:

Der Jugendlich warf ein brennendes Feuerzeug in ein Seitenschiff, wo ein alter Betstuhl, eine Weihnachtskrippe und eine Erntedankkrone aufbewahrt wurden.

Wie, um alles in der Weltm kann man mit einem geworfenen Feuerzeug etwas in Brand stecken? Probieren Sie es mal selbst aus. Sobald das Feuerzeug Ihre Hand verlässt, geht die Flamme aus!!

Das passt einfach nicht zusammen! Oder hat jemand eine Erklärung dafür?

2012/04/17

Was gesagt werden müsste

Finden Sie nicht auch, dass dieser April besonders warm und sonnig ist? Wärmer als ein durchschnittlicher April auf jeden Fall. Klar es gibt ja auch den menschengemachten Klimawandel. Oder etwa nicht?

Bevor Sie jetzt meinen, ich sei bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt übergeschnappt, werde ich Ihnen erklären, was es mit den einleitenden Sätzen auf sich hat. Also wenn man die Schwankungseffekte durch ungünstige Wetterkonstellationen, Vulkanausbrüche und sonstige Unwägbarkeiten herausrechnet, dann ergibt sich immer noch eine kuschelig angenehme Apriltemperatur. Also habt Euch nicht so! Während Ihr meint, es sei viel zu kalt in diesem April, ist es - statistisch gesehen - eigentlich schön warm.

Was soll das alles? Nun ich lehne mich an eine Argumentation des berühmten Klimaforschers Stefan Rahmstorf an, der zusammen mit einem Statistiker ausgerechnet hat, dass nach Abzug aller Sondereffekte wie El Nino, Sonnenaktivität und Vulkanausbrüche die Globaltemperatur immer noch zunimmt. Die faktischen Messungen der Globaltemperatur ergeben nämlich - im Gegensatz dazu - keinen Anstieg während der letzten 12 Jahre.

Nun, ich habe selbst genug mit Statistiken gearbeitet, um zu wissen, wie man gewisse Dinge "herausrechnet", und ich möchte diese Ergebnisse - formal gesehen - gar nicht in Zweifel ziehen. Dennoch ist die Aussage Rahmstorf sowas von unwissenschaftlich, dass man sich fragen muss, ob er das wirklich ernst meint oder nicht.

Denn das, was wir gemeinhin als "Klima" bezeichnen, ist ja gerade die Gesamtheit ALLER Einflüsse auf die Erdatmosphäre. Oder gibt es irgend jemanden, der bei der Untersuchung des eiszeitlichen Klimas, um nur ein Beispiel zu nennen, die Einflüsse der damaligen vulkanischen Aktivität (soweit sie sich überhaupt eruieren lässt) herausrechnen kann? Was taugt ein Modell, dass diese "externen" Einflüsse nicht korrekt berücksichtigen kann?

Es ist so, als hätte Tiger Woods nach dem letzten Masters (bei dem er nicht gerade berauschend gespielt hat) gesagt: "Abzüglich meiner misslungenen Schläge habe ich einfach fantastisch gespielt". So einen Unsinn würde man natürlich von Tiger nicht zu hören bekommen. Aber der Herr Professor darf das sagen (und wird wahrscheinlich noch ernst genommen).

Ein anderer Vergleich gefällig? Ihr Bankberater hat Ihnen 2006 eine "absolut sichere" Anlage empfohlen, die - leider! - während der Finanzkrise zum Schrottpapier wurde. Aber abzüglich der Kriseneffekte wäre Ihr Wertpapier immer noch auf Wachstumskurs, so Ihr Anlageberater. Man kann ja auch wirklich nicht alles vorhersehen!

Das Argument der Klimaforscher lässt sich auf viele Fälle ausdehnen. Bekanntlich wurden vor zig Millionen Jahren die Dinosaurier durch einen Meteoriteneinschlag ausgelöscht. Aber wenn man den Meteoreffekt herausrechnet, dann gediehen die putzigen Saurier prächtig - bis auf den heutigen Tag!

2012/04/10

Die Ideologie der Katastrophe

Diesmal gebe ich das Wort an einen, der das besser kann als ich.
Pascal Bruckner: The Ideology of Catastrophe (auf Englisch)

MUST READ!!!

http://thegwpf.org/opinion-pros-a-cons/5417-pascal-bruckner-the-ideology-of-catastrophe.html

2012/04/09

Piratenweisheit

In den letzten Tagen wurde viel über die neuen Shooting Stars der deutschen Politik geschrieben: die Piraten.

Die Partei und ihre Anhänger bestehen im wesentlichen aus Leuten, die eine starke Affinität zum Internet und seiner Nutzung haben. Netzfreaks also.

Natürlich gäbe es eine Menge an Dingen, die man über diese etwas ungewöhnliche Partei schreiben könnte. Ich will aber nicht den allgemeinen Tenor wiederkäuen, sondern auf einen Punkt hinweisen, der meines Wissens noch nirgends in dieser Form angesprochen wurde. Es geht um die Tatsache, dass die Netzfreaks über viele Dinge einfach nicht Bescheid wissen.

Wie bitte? Im Internet zu Hause und ungenügende Kenntnisse über die Welt "da draußen"? Das macht staunen. Wurde uns nicht das Internet als die ultimative Quelle allen Wissens verkauft? Was man selbst nicht weiß, findet man bestimmt im Netz. Und dann gibt es eine Partei, die aus genau ausgewiesenen Internetkennern besteht, die jedoch von Tuten und Blasen keine Ahnung haben? Diese Leute sitzen an der Quelle - und können sie nicht anzapfen? Was tun die Leute den ganzen Tag?

Darüber kann man sich nur wundern. Bei genauerem Hinsehen wird die Sache allerdings weniger mysteriös. Zwar ist es richtig, dass das Internet ein wahrer Ozean an Informationen (qualitativ hochwertigen und - mehrheitlich - minderwertigen) ist. Wenn man allerdings keine Basis an entsprechenden Grundkenntnissen hat, dann wird man auch Schwierigkeiten haben, die Netzinformationen richtig einzuschätzen. Und genau hier könnte, so meine Vermutung, der Hase begraben liegen. Denn jede Information an sich ist völlig wertlos, wenn sie nicht in einen bestimmten gedanklichen Komplex eingeordnet wird und zu entsprechenden Schlussfolgerungen führt.

Man könnte das Spiel aber noch weiter treiben. Stellen Sie sich vor, der Staat hat beschlossen, das Studium der Medizin einzustellen, weil es völlig überflüssig sei, junge Menschen jahrelang durch die Unis zu jagen, wenn ohnehin alles, was es in der Medizin zu wissen gibt, im Internet verfügbar ist.

Plötzlich taucht da ein Wehwehchen auf, und Sie wenden sich an Ihren Netzdoktor, wo sich folgender hypothetischer Dialog entspinnt:

- Herr Doktor, ich habe Schmerzen in der Leistengegend. Können Sie mir helfen?
Arzt (wirft seinen Computer an): Lassen Sie mich mal googeln...Schmerzen in der Leistengegend...hmmm...Ja, da haben wir´s...250 000 Treffer! .... Hmmmm....Was könnte da am besten passen? ... Das hier sieht gut aus: die Therapie Facetwitt verspricht Linderung. Hat mehr als 170 000 Facebook-Freunde und über 25000 Twitter-Follower. Ich sage Ihnen: das sind Referenzen! ... Ja, und dann wird auch noch das Medikament Twittface empfohlen, das mehr als 800 000 Likes gesammelt hat. Ein absoluter Renner! In ein paar Tagen werden Ihre Schmerzen verschwunden sein!

Sieht so die Zukunft der Arztpraxis aus? Oder anders gefragt: Wäre das der Arzt Ihres Vertrauens? Nun ja, in der Politik sind wir offenbar nicht mehr weit von solchen Zuständen entfernt.

Nun wäre es allerdings unfair, die Dummheit und Inkompetenz allein auf Seiten der Piraten zu suchen. Ich selbst habe hochkarätige Politiker erlebt, deren Inkompetenz (auch auf ihrem eigenen Fachgebiet) wirklich erschreckend war. Der Unterschied dieser etablierten Politikhasen von den Piraten besteht hauptsächlich darin, dass erstere über einen (hoffentlich) gut ausgebildeten Stab von Mitarbeitern verfügen, der ihnen die Informationen nicht nur zuträgt, sondern sie auch entsprechend aufbereitet. Sobald sie jedoch von den vorgefertigten Schablonen abweichen müssen, sind viele Politiker völlig hilflos.

Übrigens: Eine Piratenpartei wurde zuerst in Schweden gegründet. Im schwedischen Parlament (Riksdagen) sitzt aber kein einziger Pirat.

2012/04/08

Es kam wie es kommen musste

Seit Jahren werden im öffentlichen Verkehr Belgiens Mitarbeiter von "Reisenden" angegriffen. Oder sollte man besser von den ominösen "Jugendlichen" sprechen, die uns die Mainstream-Medien immer als Täter präsentieren, freilich ohne zu sagen, wer sie wirklich sind oder woher sie kommen.

Seit Jahren werden regelmäßig Bus- oder Zuglinien bestreikt, weil die Mitarbeiter der Öffis gegen gewaltsame Übergriffe protestieren.

Seit Jahren sondern die verantwortlichen Politiker ihren immer gleichen Sondermüll dazu ab. Und seit Jahren geschieht nichts, um dieser Pest Herr zu werden. Es ist eben Belgien. Und die Politiker müssen auf ihre multikulturelle Wählerschaft Rücksicht nehmen. Schließlich soll niemand ausgegrenzt oder dämonisiert werden. Und manche Gruppierungen sind eben besonders schnell beleidigt. Und man will ja auf keine Stimme verzichten.

Nun ist es also geschehen. Ein Mitarbeiter des Brüsseler Nahverkehrs (Stib) wurde von einem nicht näher Bezeichneten zu Tode getreten, wie die Presse berichtet. Über den Täter, pardon: Verdächtigen, gibt es (natürlich!) nichts zu berichten. Kommt einem das bekannt vor? Bei gewissen Straftätern wird immer der lange Mantel des Schweigens ausgebreitet. Schließlich soll ja niemand diskriminiert werden.

Soweit kommt es, wenn die Furcht regiert. Die Furcht der Politiker, es sich mit bestimmten einflussreichen Wählergruppen zu verscherzen. Die Furcht der Herrschenden vor der politisch korrekten Meute, die immer dann in Aktion tritt, wenn Leute diskriminiert werden oder sich auch nur diskriminiert fühlen. Wer die politkorrekte Klasse auf seiner Seite hat, kann im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen gehen. Denn der Gutmensch registriert nur Opfer, oder soll man sagen: vermeintliche Opfer auf der einen Seite. Niemals auf der anderen Seite.

Es ist diese moralisierende Selbstgerechtigkeit der Gutmenschen, die einfach nur zum Kotzen ist. Die jeden Serienmörder zum Opfer gesellschaftlicher Umstände stilisieren, aber den eigentlichen Opfern dieser Serienmörder nichts zu sagen haben.

Es ist Zeit, diese moralinsauren Nihilisten in ihre Schranken zu weisen. Mit dem alten SS-Haudegen Günter Grass ist ein Anfang gemacht. Aber eben erst ein Anfang.

Echt GraSS - Einreiseverbot für einen Dichter!

Der Hassgesang aus Grassens Feder ist noch nicht mal eine Woche in der Welt, und schon wird ein Einreiseverbot gegen den Literaten ausgesprochen.

Diese Maßnahme ist dümmlich und erst recht dazu geeignet, aus dem Poeten und selbsternannten Weltfriedensretter einen Märtyrer zu machen. Man sollte sich mit dem alten SS-Haudegen argumentativ auseinandersetzen und ihn nicht in seiner Opferrolle bestätigen.

Grass hatte immer ein gutes Gespür dafür, woher der Wind weht. Damals, als es noch schick war, in Uniformen herumzulaufen, kroch er in das schwarze SS-Tuch. Später, als der Nazi-Spuk vorbei war, machte er - wie andere Linksintellektuelle - auf Antifaschismus. Und heute, wo der Iran kurz davor steht, seine Pläne zur Judenvernichtung endgültig umsetzen zu können, weiß Grass wieder einmal, wer der Stärkere ist.

Grass ist nichts weiter als ein schlauer Opportunist. Dieses Faktum wird von den allermeisten Kritikern des Dichters übersehen. Sie verbeißen sich in antisemitische Argumente und merken nicht, dass es dem Alten nur um sein Ego geht  und darum, rechtzeitig auf die "richtige" Seite zu wechseln.

Aber abgesehen von den Befindlichkeiten eines eitlen Schriftstellers, geht es auch um Deutungshoheit. Grassens Stimme hat, ob einem das gefällt oder nicht, Gewicht. Schon allein die Heftigkeit der gegenwärtigen Debatte belegt das. Die Auseinandersetzung um Grassens "Gedicht" erinnert mich irgendwie an den Historikerstreit, bei dem es ja weniger um Tatsachen ging, als vielmehr darum, welche Sicht der Dinge sich durchsetzen sollte. Nun, die Linken gingen siegreich aus dem Streit hervor.

Jetzt wäre eine historische Chance gegeben, Deutungshoheit gegenüber der Linken zurückzugewinnen. Genau deshalb ist es so wichtig, die besseren Argumente zu haben. Es kann doch gar keine Frage sein, welche Seite man in einem potentiellen Konflikt zwischen den iranischen Mullah-Regime und Israel unterstützen sollte. Das heißt nicht, dass Israel das Gelobte Land ist, dem man völlige Narrenfreiheit zu gewähren hat. Aber im direkten Vergleich mit dem Iran schneidet der Judenstaat einfach um Längen besser ab. Und es bedarf schon einer eigenwilligen Denke, um Sympathien mit einem Regime zu haben, das Menschenrechte mit Füßen tritt.

Ja, ich weiß, jetzt wird man sagen: aber Israel verletzt doch auch Menschenrechte. Mag sein. Nobody is perfect. Aber wenn Sie die Wahl hätten, von einem israelischen Gericht abgeurteilt zu werden oder von einem iranischen, welches würden Sie wählen?

Oder gibt es irgend jemanden, der mit Helmut Hofer tauschen möchte?

2012/04/05

Freudsche Fehlleistung?

Das Handelsblatt berichtet über das Vertrauen der Bundesbürger zu bestimmten Branchen. Dabei ist mir eine Sache aufgefallen: Beim Abschnitt über die Lebensmittelbranche wird auf zwei Dinge Bezug genommen, die die Medien in den letzten Jahren weidlich ausgeschlachtet haben: Dioxin-Eier und skandalöses Hühnerfleisch.

Zu den Dioxin-Eiern hat der Statistiker Walter Krämer in seinem jüngsten Buch Die Angst der Woche (unbedingt lesen!) Erhellendes berichtet. Ein klassisches Beispiel, wie sensationsgeile Medien in Zusammenarbeit mit der Politik eine Mücke zum Elefanten aufblasen.

Was das skandalöse Hühnerfleisch betrifft, so kann ich relativ wenig dazu sagen, weil ich dieses "Problem" nicht im Einzelnen verfolgt habe.

Auffällig ist an der Darstellung im Handelsblatt jedoch, dass der eigentliche GAU der Lebensmittelbranche, das EHEC-Desaster vom letzten Jahr, das - im Gegensatz zu Dioxin-Eiern, Hühnerfleisch und anderen Unappetitlichkeiten - immerhin mehr als 50 (!) Menschenleben forderte und Hunderte schwer Geschädigte zurückließ, mit keinem Wort erwähnt wird.

Ob das wohl daran liegt, dass EHEC eigentlich ein Problem der ÖKO-Lebensmittelbranche ist?
Ist doch erstaunlich, dass einem Redakteur bei der Darstellung dieses Themas ausgerechnet die weitaus größte Tragödie nicht einfällt.

2012/04/02

Das Bundesverdienstkreuz für Gesetzesbrecher?

Nun, da die Schweiz es gewagt hat, den Schweizer Rechtsbestimmungen gemäß zu handeln und drei deutsche Steuerfahnder mit Haftbefehl zu suchen, drehen einige Leute durch. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Schweizer Behörden nur aus Jux und Tollerei gehandelt haben. Der AusdruckTollerei passt hingegen gut auf einige SPD-Politiker, die nunmehr zu Höchstform auflaufen. Übrigens wie immer, wenn es darum geht, Neidkomplexe zu schüren. Besonders kurios ist der Vorschlag des SPD-Fraktionsgeschäftsführers T. Oppermann, die Steuerfahnder mit dem Bundesverdienstkreuz auszuzeichnen.

Die Aufgabe dieser Leute ist es, Steuerhinterzieher dingfest zu machen. Das ist ihr Job. Ob und inwieweit sie dabei gegen geltendes Recht verstoßen haben, ist eine Frage, die anderswo zu klären ist. Aber ob die einfache Ausübung ihres Amtes Grund genug liefert, diesen Steuerbeamten gleich das Bundesverdienstkreuz umzuhängen, kann wohl doch hinterfragt werden.

Natürlich geht es dabei in erster Linie um populistisches Gehabe. Hätte die Schweiz nicht Rechtsmittel gegen die deutschen Beamten ergriffen, dann wäre Oppermann nie und nimmer auf seine Bundesverdienstkreuznummer verfallen. Wenn die Steuerfahnder es - wider Erwarten - doch bekommen sollten, dann können sie sich herzlich bei den Eidgenossen bedanken.

Oder müsste der Dank etwa Steinbrücks Kavallerie gelten?

2012/03/29

Waldheim vs. Haider - ein Vergleich

1986 war ein bemerkenswertes Jahr in Österreich. Zwei politische Gestalten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, betraten die Szene.

Kurt Waldheim, ehemaliger UN-Generalsekretär und diplomatisches Aushängeschild der Alpenrepublik, bewarb sich um das Amt des Bundespräsidenten. Und seine Chancen standen gut, wesentlich besser als die seines sozialistischen Konkurrenten. Damit wurde an ein Tabu gerührt. Seit dem Ende des 2. Weltkrieges hatte es in Österreich ausschließlich "rote" Präsidenten gegeben. Diese typisch österreichische Farbenlogik stand nunmehr auf dem Spiel. Es musste etwas getan werden, um Waldheims Wahlchancen zu mindern.

Die SP hatte eine Idee: die Kriegsjahre sollten Material liefern und Waldheim als Nazi, zumindest aber als Nazisympathisant präsentieren. Was folgte, war ein unwürdiges Schauspiel, wie man es in Österreich selten zuvor gesehen hatte. Immer wieder wurde die Nazikeule geschwungen und Waldheim während seiner Militärzeit mit Kriegsverbrechen in Verbindung gebracht. Auch das Ausland wurde erfolgreich instrumentalisiert. Die USA sprachen ein Einreiseverbot gegen den ehemaligen Chefdiplomaten aus. Obwohl eine Historikerkommission eindeutig feststellte, dass Waldheim keine direkte Verwicklungen in Kriegsverbrechen auf dem Balkan hatte, war er, auch nach seinem Wahlsieg, politisch erledigt. Im Gegensatz zu allen Präsidenten vor ihm bewarb er sich kein zweites Mal um die Präsidentschaft.

Ich erinnere mich noch gut an die damaligen Verhältnisse. Dass Waldheim nach der vorangegangenen Schmutzkampagne überhaupt die Wahl gewinnen konnte, geht weniger auf sein persönliches Engagement zurück, als vielmehr auf den Einsatz seiner Wahlhelfer. Er selbst vermittelte während dieser ganzen Hetze einen durch und durch hilflosen Eindruck. Der altgediente Diplomat war dem politischen Ränkespiel einfach nicht gewachsen. Waldheim war pausenlos in der Defensive und hätte durch sein ungeschicktes Krisenmanagement beinahe die Träume seiner Herausforderer wahr gemacht.

Es ist sicherlich richtig, wenn hinterher gesagt wurde, die Österreicher hätten Waldheim aus Trotz (Jetzt erst recht!) gewählt. Denn der Kandidat hat selbst so gut wie nichts dazu beigetragen, die Wähler hinter sich zu scharen. Und ein Präsident, der eher aus Mitleid und Trotz denn aus Überzeugungskraft gewählt wird, ist einfach angeschlagen.

Der Zufall wollte es, dass im gleich Jahr ein anderer Politiker die Bühne betrat, der Österreichs politische Landschaft grundlegend verändern sollte: Jörg Haider. Haider war zwar, wie oft von seinen Gegner behauptet, kein Nazi, er hatte aber mit einschlägigen Kreisen auch keine Berührungsängste. Auch Haiders Aufstieg war, wie seinerzeit Waldheims Kandidatur, ein Angriff auf die rote Reichshälfte. Was wunder, dass seine (vor allem) sozialistischen Gegner alles versuchten, um ihn zu Fall zu bringen. Wie immer, wenn es um das Selbstverständnis der Österreicher geht, wurde das Ausland bemüht. Es wurde, durchaus erfolgreich, der Eindruck vermittelt, in Österreich seinen schon wieder SA-Horden auf dem Vormarsch. Österreich wurde im Ausland vielfach als ein Hort de Nazismus wahrgenommen. Nichts war weiter von der Realität entfernt als das. Aber Realitäten interessieren Medienkonsumenten in anderer Herren Länder herzlich wenig.

Gleichwohl, mit jedem Angriff gegen ihn wurde Haider stärker. Von Wahl zu Wahl wuchs seine Anhängerschaft. Er trat den Attacken seiner Gegner aktiv entgegen, ja des öfteren war er selbst der Angreifer, der das Establishment herausforderte. Haider ließ sich das Gesetz des Handelns nicht aus der Hand nehmen. Man hatte nie den Eindruck, er sei angeschlagen oder gar politisch erledigt.

Pikanterweise warf er sich auf dem Zenit seines Politikerlebens gleichsam selbst aus dem Sattel. Was seine Gegner nicht zustande brachten, war ihm selbst vorbehalten: sich ins politische Aus zu manövrieren. Aber das ist eine andere Geschichte.

Das aus meiner Sicht Entscheidende an diesen beiden Gestalten ist die Art und Weise sie sie sich einem feindlichen Umfeld gegenüber verhalten haben. Der eine passiv, hilflos, völlig überfordert, Mitleid erweckend. Der andere aggressiv, herausfordernd, das Geschehen weitgehend kontrollierend.

Und genau hier liegt der Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg.

Sozial benachteiligt

...aber ein BMW muss es schon sein.

Erinnern Sie sie noch an das Video mit Mohammed Merah und an das Auto, das er gefahren hat. Nein, es war keine alte Ente (2CV), sondern ein flotter BMW.



Auch diese beiden Herren mit Mihigru und aus einem sozial benachteiligten Viertel stammend, die ein etwas unfreundliches Gespräch mit dem Malmöer Oberbürgermeister und seinem Begleiter führen, haben ihr Geld, wie man sieht, gut angelegt. (Ab Min. 1:00)



Was sagen eigentlich die unsere moralisierenden Sozialapostel dazu? Oder gehört ein BMW inzwischen zur Grundausstattung sozial Benachteiligter?

2012/03/28

Was ist ein

...erträgliches Maß an Menschenrechten?

So fragt man sich unwillkürlich, wenn man am Ende eines SpiegelOnline-Artikels angelangt ist, der mit genau diesen Worten schließt.

Ich meine mich düster zu erinnern, dass es irgendwo heißt, die Würde des Menschen sei unantastbar. Aber das muss wohl aus einer anderen Welt (und einer anderen Zeit) stammen.

Nun ja, es geht um die Lage der Frauen in Afghanistan. Im Osten nichts Neues, könnte man sagen. Auch wenn die Taliban noch nicht (wieder) an der Macht sind, die moralische Kontrolle über die Bevölkerung haben sie längst übernommen. Der Krieg ist verloren. Und Afghanistan ist weit weg. Schon bald kann die Dschihad-Rekrutierung wieder voll anlaufen. Die Trainingscamps müssen nur noch bezogen werden.

Der Hindukusch ist weit weg. Geht uns nichts an. Augen zu und durch. Alles wäre so einfach, wenn da nicht eine kleine, aber überaus rege Gruppe von Leuten wäre, deren Lebenselixir das Weltbild der Taliban ist und die - mitten unter uns leben.

Diese Leute sind es, die uns auch nach dem Truppenabzug noch immer an den lost state am Hindukusch binden werden. Und das ist kein Problem, das man einfach so wegblenden könnte. Denn ihr Ziel ist die Talibanisierung Europas. Und wenn wir ihnen ebenso schwach und unentschlossen entgegentreten wie ihren afghanischen Brüdern im Geiste, dann haben sie gar nicht so schlechte Chancen.

Die westliche Welt hat bewiesen, dass sie bei aller militärischen und technologischen Überlegenheit zu bezwingen ist. Und zwar auf moralischem Wege, mit tatkräftiger Unterstützung ihrer politkorrekten Eliten.

Warum sollte sich eine Ideologie, deren Ziel die Weltherrschaft ist, mit einem asiatischen Gebirgsstaat zufrieden geben? Europa zeigt sichtbare Zeichen von Schwäche. Ein üppiger Pool potentieller Rekruten ist gegeben. Eine Versuchung, der kaum ein totalitäres System widerstehen kann.

Ja, Afghanistan ist weit weg. Tausende Soldaten wurden verheizt, um eine Illusion zu bedienen. Die Illusion, dass sich ein Land einem westlichen Humanitätsideal gemäß entwickeln könnte.

Varus, Varus! Gib mir meine Legionen wieder! So, heißt es, hat Kaiser Augustus auf die Nachricht von der verheerenden Niederlage der römischen Armee im Teutoburger Wald reagiert. Doch heute sitzt kein Augustus mehr auf dem Thron des mächtigsten Landes. Was wohl Obama am Ende sagen wird?

2012/03/26

Sogenannte Notwehr

Toulouse ist schon ein paar Tage her, da wird es Zeit für den nächsten Aufreger. Irgendwas mit Rassismus passt immer gut. Und was kommt da mehr gelegen, als ein Weißer, der einen schwarzen Jungen erschießt. Einen Jungen, der wie SpiegelOnline detailverliebt berichtet, "mit Eistee und Süßigkeiten" auf dem Weg zur Freundin seines Vaters war. Soviel Detailtreue muss eben sein, auch wenn wir im Gegenzug über die genauen Tatumstände überhaupt nichts erfahren.

Aber eigentlich ist es weniger die bei solchen Fällen reflexartig losgetretene Rassimusdebatte, die mich an diesem Spiegel-Auswuchs interessiert, als vielmehr der subtile Untergriff gegen "sogenannte Notwehrgesetze" und damit natürlich auch gegen die Notwehr an sich.

Nun, der gesunde Menschenverstand bietet üblicherweise einen guten Kompass dafür, wann und in welcher Form es angebracht ist, sich gegen Angriffe zur Wehr zu setzen. Und der Gesetzgeber hat diese Vorstellungen in eine entsprechende Form gegossen, die auch gerichtlich durchsetzbar ist.

Der Spiegel-Schreiber scheint allerdings zu insinuieren, dass Notwehr pauschal etwas Schlechtes sei (wahrscheinlich müsste erst mal die Unschuldsvermutung gegen den Angreifer geprüft werden). Oder meint er vielleicht, dass Notwehr auch unter rassischen Gesichtspunkten zu klären sei? Notwehr ist also nur unter entsprechenden Farbkonstellationen zulässig?

Natürlich ist das pure Spekulation. Denn wir wissen nicht, was genau der Schreiber gemeint hat. Eines ist jedoch sicher: das Wörtchen "sogenannte" hat sich nicht zufällig in den Text eingeschlichen. Es steht dort, um seinen Zweck zu erfüllen, was bei der Masse der Gutmenschen bestimmt der Fall sein wird.

Übrigens: der Literat Kurt Tucholsky hat einmal gesagt: Sprache ist eine Waffe. Haltet sie scharf!
Fragt sich nur, ob man diese Waffe auch in "sogenannter" Notwehr einsetzen darf...

2012/03/24

Kann man beim Beten über Leichen gehen?

In England ja, wie der Fall einer 89-jährigen Heiminsassin zeigt, deren blutende Wunden 10 Minuten unversorgt blieben, weil - ja weil der zuständige Krankenpfleger Wichtigeres zu tun hatte. Und was kann es für einen Rechtgläubigen Wichtigeres geben als - Beten! Was denn sonst?

Oder hat irgend jemand gedacht, es sei die Aufgabe des Pflegepersonals, den Patienten zur Seite zu stehen?

Also mal ehrlich. Warum musste die Alte auch gerade während der Gebetszeiten aus dem Bett fallen? Da kann doch der Pfleger nichts dafür.

Immerhin können wir durchatmen, dass der Sachverhalt nicht unter umgekehrten Umständen stattgefunden hat. Man stelle sich vor: Eine christliche Krankenschwester betet lieber als einen muslimischen Patenten in Not zu versorgen. Und schon würde eine politkorrekte Sau nach der anderen durchs Dorf getrieben. Lichterketten, Solidaritätsadressen mit der muslimischen Bevölkerung, Verdammung des allgegenwärtigen Rassismus und der Islamophobie, eben alles, was dazu gehört.

Trotzdem gibt auch dieser Vorfall Anlass zur Sorge. Schließlich könnte die "falsche Seite" den Vorfall nutzen, um antimuslimische Ressentiments zu schüren. Das gilt es auf jeden Fall zu verhindern! Deshalb sei hier ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Vorgefallene nichts, aber auch gar nichts mit dem Islam zu tun hat!
Wer was anders sagt, kann eigentlich nur ein Rassist sei. Oder?

2012/03/22

Rituale

Jetzt, nachdem das Drama um dem muslimischen ("mutmaßlichen") Serienmörder Mohammed Merah zu Ende gegangen ist, ist es wieder an der Zeit, altbekannte Rituale abzuspulen. Als da wären:

Diverse Fernseh- und Radiostationen werden nicht müde zu betonen, dass 99,9 % aller Muslime keine Terroristen sind. Dem ist nicht zu widersprechen. Gleichwohl könnte man fragen, wie viele Muslime eigentlich Terrorakte gut heißen (ohne jedoch selbst eine Waffe in die Hand zu nehmen). Ach ja richtig, so eine Frage liefe ja geradewegs auf Rassismus hinaus. Und das wollen wir doch nicht, oder?

Apropos Rassismus: natürlich werden jetzt auch wieder die Muslime auf der Straße interviewt. Und was bekommt man da zu hören? Richtig. Das Ganze sei schlecht für die Muslime, es werde in Zukunft noch mehr Rassismus gegen Muslime geben. Wer die Opfer sind, ist also klar. Nicht die jüdischen Schüler, sondern ...

Da liegt doch eine altbewährte Verschwörungstheorie nicht fern. Wer um alles in der Welt hat den immer nur Böses gegen die Muslime im Sinn? Genau! Mossad, bitte kommen!

Es handelt sich um einen Einzeltäter. Zumindest, soweit bisher bekannt. Aber wenn man Videos sieht, auf denen Mohammed Merah zu sehen ist, dann wird eine Attitüde offensichtlich, die man allzu oft schon bei anderen Leuten gleicher Provenienz gesehen hat. Kostprobe?




Fehlt nur noch der Blick auf die Eltern. Wetten, dass auch die ihrem Sprössling nur Gutes beigebracht haben und es somit völlig unerklärlich ist, wie er auf so dumme Gedanken kommen konnte?

Aber eines, um damit schließt sich der Kreis der rituellen Bekundungen, ist sicher und unumstößlich: Das alles hat natürlich nichts, aber auch gar nichts mit dem Islam zu tun!

2012/03/19

Arbeitsplätze schaffen - oder auch nicht

Kürzlich war ich zum Skifahren in Norwegen. Ein schönes Land, wenn auch nicht ganz billig. Man kann dort (relativ) preiswerte Unterkünfte mieten, die allerdings nur solange preiswert bleiben, wie man bereit ist, vor dem Auschecken seine Unterkunft selbst aufzuräumen und zu putzen. Zugegeben, es gibt spannendere Tätigkeiten als eine gute Stunde mit Reinemachen zuzubringen. Aber der Preis der Faulheit ist eben hoch: 70 Euro. Da ist es dann doch besser, selbst Hand anzulegen.

Und so bleibt eben eine arbeitslose Putzfrau weiterhin arbeitslos.

2012/03/17

Belgistan, geh du voran!

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen findet zwischen verschiedenen europäischen Ländern statt. Ein Rennen, bei dem es darum geht, wo als erstes flächendeckend die Scharia eingeführt wird. Es gibt eine Reihe aussichtsreicher Kandidaten: das Vereinigte Königreich, Frankreich, die Niederlande, um nur einige zu nennen. Die Nase vorn hat jedoch im Moment Belgien, wie dieses liebliche Video dokumentiert:

Zugegeben, als kleinflächiges und zugleich dicht besiedeltes Land hat Belgien es leichter eine neue "Rechtsordnung" wirklich flächendeckend einzuführen. Beneidenswert, wie zuversichtlich manche Bart tragende Herren in die Zukunft blicken. Die strahlen eine richtige Siegeszuversicht aus.

Und die anderen, weder Bart noch Kopftuch tragenden Teile der Bevölkerung? Nun ja, das eine oder andere Köfferchen wird wohl schon gepackt werden. Fragt sich nur, wohin die Reise gehen soll...

2012/03/10

Gewalt zahlt sich aus

Dies ist die knappe Botschaft in einem Artikel von Lars Vilks auf The Local. Es ist jene Gewalt, zu der von bestimmten Gruppierungen ganz unverhohlen aufgerufen wird. Von Gruppierungen, die zu kritisieren von den PC-Eliten reflexartig als rassistisch gebrandmarkt wird. Kein Wunder, dass sich diese Gewalt dann auch Bahn bricht und zum Sargnagel der freien Meinungsäußerung wird. So werden die Grundfesten unserer Gesellschaftsordnung langsam und sehenden Auges erodiert. Keiner kann sagen, er hätte es nicht bemerkt.

Es ist schon lustig. Eine Gesellschaft, die Gewaltlosigkeit als oberstes Prinzip auf ihre Fahnen geschrieben hat, muss letztlich vor der Gewalt kapitulieren. Im eigenen Land.

2012/03/05

Soziale Wärme in Belgien

Die belgische Regierung hat einen Gesetzesentwurf verabschiedet, wonach die Priese für Strom und Gas bis zum Jahresende eingefroren werden sollen.
Damit wären auch hier die Gesetzes des Marktes erfolgreich aufgehoben.
Überdies ein erstklassiger Beitrag zum Energiesparen.

2012/03/03

Vier Männer aus Schweden auf dem Weg nach Dänemark

Was wollten die dort? Ins Bordell gehen, da selbiges in Schweden unter Strafe gestellt ist? Oder die Meerjungfrau küssen?

Nein falsch geraten. Sie wollten einfach nur die Redaktion von Jyllands Posten in die Luft jagen und dabei möglichst viele Menschen umbringen. Wollen doch alle Schweden, oder?

The Local, Schwedens englischsprachige Zeitung im Dauer-PC-Modus, berichtet darüber und - man höre und staune! - nennt sogar die Namen der "Schweden". Hier sind sie:

Munir Awad, Omar Abdalla, Mounir Dhahri und Sahbi Zalouti.

Wenn das nur kein politkorrekter Lapsus war. Wenn bestimmte "Religionen" in kriminelle oder gar terroristische Aktionen involviert sind, dann wird doch normalerweise der Mantel des Schweigens über gewisse sensible Informationen gebreitet. Die Leute könnten sonst noch auf falsche Gedanken kommen.  

Die Mauer des Schweigens ist auch nicht mehr das, was sie einmal war.

We came, we saw, we left no trace

Dieses Zitat stammt aus einem denkwürdigen Artikel Mark Steyns mit dem Titel America´s longest war will leave no trace, den ich hiermit nachdrücklich empfehle.
Es geht um den Krieg in Afghanistan. Ein Krieg, der wohl keinerlei Spuren westlicher Kultur hinterlassen wird. Ein rückständiges Land lässt sich seine Rückständigkeit nicht entreißen.

2012/02/29

Hollande ist nicht glaubwürdig

...hieß es kürzlich in einem Debattenartikel in Le Figaro.
Was wird dem Präsidentschaftskandidaten der französischen Sozialisten vorgeworfen?

Zur Verdeutlichung hier ein paar Zahlen: François Hollande geht für die nächsten Jahr von einem weit überzogenen Wirtschaftswachstum aus (0,5% in 2012 und ab 2013 jeweils 2-2,5% jährlich). Das ist nicht nur wesentlich mehr als die Prognosen aller Experten sagen, sondern liegt auch deutlich über den Wirtschaftsdaten der vergangenen 10 Jahre (1,5% jährlich, ohne Krise gerechnet).

Bin schon gespannt, wer dann wieder Schuld sein wird, wenn die Rechnung nicht aufgeht.

2012/02/27

Das Einhalten von Regeln als Provokation

Stellen Sie sich Folgendes vor: Nach einem klaren Foul im Strafraum gibt der Schiedsrichter, wie nicht anders zu erwarten, einen Elfmeter. Anstatt seinen Regelverstoß einzusehen, legt sich der Schuldige mit dem Schiedsrichter an und wirft ihm Provokation vor.

Klar würde sich jeder halbwegs vernünftig denkende Mensch bei so einer Szene an den Kopf greifen. Ein klarer Bruch der Regeln, aber anstatt sein Fehlverhalten einzusehen, geht der Übeltäter in die Offensive.

Das ging mir jedenfalls durch den Kopf als ich dies hier las:
"Die Regeln müssen strenger werden", sagt er. "Und wer es nicht schafft, sie einzuhalten, gehört nicht in die Euro-Zone." Da ist er wieder: Sinn, der Provokateur.
Die Rede ist von Hans-Werner Sinn, jenem deutschen Top-Ökonomen, der nichts anderes verlangt, als dass einmal aufgestellte Regeln auch befolgt werden sollten. Dafür bekommt er vom Spiegel das Etikett Provokateur verliehen.

Ich vermag beim besten Willen nichts Provokantes an Sinns Äußerungen zu finden. Das bleibt wohl für immer das Geheimnis des Spiegel-Autors. Gleichzeitig lässt dieser Schlusssatz tief blicken. Auf eine Einstellung, die die Einhaltung von Regeln als etwas Unerhörtes, vielleicht auch Altmodisches, betrachtet.

Merkwürdig: wären im Vorfeld der gegenwärtigen Schuldenkrise die einschlägigen Regeln etwas besser eingehalten worden, müssten wir uns jetzt nicht mit ihren Folgen herumschlagen. Was ist da die größere Provokation - der bewusst eingegangene Regelverstoß oder das Verlangen nach deren Einhaltung?

2012/02/23

2 + 2 = 4 oder höhere soziale Spinnerei

Was ist daran sozial?

Nichts, aber auch gar nichts. Wer die Mathematik "sozial" machen will, der irrt (um es zurückhaltend zu formulieren). Darauf hinzuweisen ist das Verdienst Rudolf Taschners in seinem jüngsten Presse-Beitrag (übrigens seit geraumer Zeit eine erhellende Pflichtlektüre für mich). Sogar die Mathematik wird inzwischen in ein soziales Fahrwasser gerückt. Einfach zum Kotzen.

Das "soziale" Denken gerät allmählich zur Perversion. Für jemanden wie mich, der aus einfachsten sozialen Verhältnissen stammt, ist es fast zum Erbrechen, was da alles unter dem sozialen Label halluziniert wird. Da wird eine Welt herbei fantasiert, in der es von Sozialfällen nur so wimmelt.

Von sozialer Wärme ist da die Rede, Sozialfighter sollen besser sein als Eurofighter. Alles schön nebulös, sodass jeder seiner Fantasie freien Lauf lassen kann. Aber nur ja nichts Konkretes sagen. Denn Konkretes zu sagen bedeutet in erster Linie, Fakten auf den Tisch zu legen. Und Fakten sind nun einmal dünn gesät, gerade in diesem Bereich. So wird stattdessen mit anderen Begriffen hantiert, die mangels entsprechender Bildung ebenfalls viel Spielraum für die eigene Imagination lassen: Armutsrisiko, Armutsgefährdung etc. Lauter schwammiges Zeug, das nur zweierlei suggerieren soll: intellektuellen Anspruch und moralische Überlegenheit.

Wenn man diese Sozialapostel reden hört, meint man, alles wird immer schlechter. Und das ist wohl auch der Eindruck, der geschaffen werden soll. Denn je mehr von einer Sache geredet wird, umso wichtiger erscheint sie. Und damit nimmt auch die Wichtigkeit jener Menschlichkeitsindustrie zu, deren einziger Daseinsgrund es ist, uns ein schlechtes Gewissen einzureden und sich selbst unverzichtbar zu machen.

Ich sprach  vorhin von Fakten. Hier ist eines: Als meine Mutter irgendwann Ende der 1960er Jahre ins Krankenhaus musste, lag sie in einem Schlafsaal mit etwa 20 Leuten. Kleinere Betteneinheiten, Telefon im Zimmer, gar Fernseher? Fehlanzeige. Nur was für Reiche. Ganz abgesehen vom Standard der medizinischen Behandlung.

Als sie kürzlich wieder einmal im Krankenhaus war: Vierbettzimmer, Telefon, Fernseher als Standard. Nein, meine Mutter hat weder im Lotto gewonnen, noch reich geheiratet. Sie lebt von der Mindestpension.

Sorry, ihr sozialen Schwätzer, aber mir könnt ihr nichts erzählen. Bindet euren Bären jemand anderen auf. Ein paar Dumme findet man überall.

2012/02/22

Redefreiheit mit Ei

Lars Vilks wurde also bei einer Mohammed-Vorlesung mit Eiern beworfen. Mehr dazu hier. Soll man das jetzt als einen Fortschritt betrachten, weil einige Heißsporne nicht mehr die Messer zücken, sondern sich stattdessen mit Eiern bewaffnen?
Ich nehme an, dass die Messer bereits am Eingang eingesammelt wurden. Blieben also nur noch die Eier übrig.

Immerhin schön zu wissen, wer bestimmt, was hierzulande gesagt werden darf. Und das ganz ohne parlamentarische Hürden. Einfach auf dem kurzen Dienstweg. Mit dem Ei in der Hand.

2012/02/18

Sunny Islam

... war im Osten Londons aktiv. In pädagogischer Mission. Schließlich musste ja jemand den örtlichen Frauen "eine Lektion erteilen", dass sie nicht nachts auf der Straße zu sein hätten.

Got the message? 

Bestimmt nur ein Beitrag zum interreligiösen Dialog. Was sagen eigentlich die einschlägigen Verbandsvertreter dazu? Ach ja richtig. Hat natürlich nichts mit ... zu tun.

Wer weiß, vielleicht steckt ja auch der Mossad dahinter.

2012/02/15

Wissenschaft und Demokratie

Um es gleich vorweg zu nehmen: Wissenschaft als Prozess der Naturerkenntnis hat mit Demokratie nichts, aber auch gar nichts zu tun. Ob die Relativitätstheorie richtig oder falsch ist, wird nicht durch ein Mehrheitsvotum entschieden. Ob es in der Natur Quarks, Elektronen oder Einhörner gibt, ist keine Frage der Demokratie, sondern der (möglichst) zweifelsfreien Erkenntnisgewinnung.

Oder meint irgend jemand, man könnte wissenschaftliche Erkenntnisse durch demokratische Verfahren gewinnen? Ist die Erde rund? 30% ja, 70% nein - also ist sie flach!

Solche Überlegungen beschleichen einen angesichts der gegenwärtigen Diskussion um Fritz Vahrenholts neues Buch Die kalte Sonne, das wesentliche Dogmen der etablierten Klimawissenschaft in Frage stellt. Natürlich sind jene in Aufruhr, deren Weltbild an Unterstützung zu verlieren scheint. Genauso ist es zu verstehen, dass der Vorsitzende des BUND, Hubert Weiger, davon spricht, dass Vahrenholts Thesen "gefährlich" seien.

Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen. Was Vahrenholt von sich gibt, also seine Meinung, für die er eine Reihe stichhaltiger Argumente ins Feld führt, ist gefährlich. Die Wortwahl ist verräterisch. Gefährlich ist normalerweise etwas, das darauf abzielt, Schaden hervorzurufen. Nun könnte der unbedarfte Beobachter meinen, Vahrenholt wollte uns alle ins Verderben führen. Folgt mir und ihr kommt ins Paradies!

Das ist natürlich Quatsch. Nichts liegt dem Querdenker ferner, als Schaden über die Welt zu bringen. Was also ist an seinen Thesen so gefährlich? Nun, die Antwort ist ganz einfach: sein Buch könnte die Diskussion zuungunsten der Klimaendzeitpropheten wenden. Es geht also schlicht und ergreifend darum, zu verhindern, dass zu viele Menschen Kenntnis von Vahrenholts Thesen bekommen und möglicherweise seine Argumente überzeugend finden. Überzeugender vielleicht als alle jene hysterischen Warnungen vor der anstehenden Klimakatastrophe.

Ungewollt gibt uns Weiger damit Einblick in das Wesen der Klimawissenschaft. Es geht nämlich weniger darum, eine solide wissenschaftliche Diskussion zu führen, die ob ihrer Komplexitäten ohnehin für  99% (kommt einem diese Prozentzahl bekannt vor?) unverständlich wäre. Vielmehr ist die alles entscheidende Frage, eine möglichst große Unterstützung in der Bevölkerung zu haben, die sich ihrerseits wieder politisch nutzen lässt. Und da ist es natürlich gefährlich, wenn einem die Schafe davon laufen.

Die Klimawissenschaft, oder das was dafür gehalten wird, wird damit zum Opfer ihres eigenen Erfolgsmodells: nämlich die wissenschaftliche Forschung, und vor allem ihre Ergebnisse, zu politisieren. Etliche der Proponenten des vom Menschen gemachten Klimawandels haben sich wiederholt in den Medien und in politischen Gremien als Endzeitpropheten aufgespielt. Und jetzt, wo ihre Thesen an der Realität gemessen werden und sich die ersten Schwachpunkte zeigen (ausbleibende Erwärmung der Atmosphäre seit mehr als 10 Jahren), werden diejenigen, die genau auf diese Schwäche hinweisen, als gefährlich gebrandmarkt!

Ich habe die Verquickung von Wissenschaft und Politik schon immer für desaströs gehalten. Desaströs vor allem für die Wissenschaft. Wenn politische Interessen wissenschaftliches Arbeiten leiten und dazu noch das Ziel haben, Mehrheiten zu gewinnen, dann ist etwas faul mit dem zugrunde liegenden wissenschaftlichen Ethos.  Denn dann steht nicht die Erkenntnis im Vordergrund, sondern der Einfluss auf politische Entscheidungsträger. Und das ist fatal für die Wissenschaft.

2012/02/11

Burka-bla-bla in Brüssel

Diese Woche hatte es in sich. Zumindest in Brüssel. Genauer gesagt an der Universität Brüssel (ULB, Université Libre de Bruxelles). Eine Veranstaltung vom Mittwoch, bei der es eigentlich um Rechtsextremismus ging, wurde von muslimischen Agitatoren mit Rufen wie "Burka-bla-bla" gestört. Sehen Sie selbst. Hier ist das Video.

Auch für Leser, die kein Französisch verstehen, ist die Situation völlig klar. Eine Handvoll Radikaler reißt das Kommando an sich. Die Masse der übrigen Zuschauer ist völlig konsterniert und verhält sich passiv. Der Leiter der Veranstaltung und der Rektor der Universität versuchen gegenzusteuern, werden jedoch niedergebrüllt.

Übrigens der Rädelsführer der muslimischen Zwischenrufer, Souhail Chichah, ist selbst wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ULB. Inzwischen haben sich mehr als 3400 Leute (Stand: Samstag, 14:30) in einer Online-Petition für den Rauswurf Chichahs von der Universität ausgesprochen. Aktueller Zwischenstand hier.

Sieht ganz so aus, als ob Störenfriede in Belgien nicht so gerne gesehen würden.

2012/02/01

It´s the volcanoes - stupid!

Da haben wir uns schon so sehr an das Menschen gemachte Klimawandelevangelium der Klimapäpste in ihren Elfenbeintürmen, pardon: Rechenzentren, gewöhnt - und dann das: das Klima kann auch von Vulkanen beeinflusst werden! Wer hätte das gedacht!

Sauerei aber auch! Macht die ganzen Klimamodelle mit ihren anthropogenen Einflussfaktoren überflüssig, oder doch wenigstens fragwürdig. Wahrscheinlich haben Rahmstorf & Co. noch nie etwas von Vulkanausbrüchen gehört. Wer hätte aber auch ahnen können, dass Millionen Tonnen von Staub und Asche in der Atmosphäre einen Einfluss auf das Klima haben könnten?! Nie im Leben! Es ist einzig und allein der Mensch, will heißen CO2, CO2 und nochmals CO2, was das Klima beeinflusst! Basta!

Wie kann es sein, dass solche abweichenden Lehrmeinungen toleriert werden! Sofort alle Forschungsgelder streichen und die Leute, die so was publizieren, von ihren Posten entfernen! Wäre doch gelacht, wenn die Klimawissenschaft nicht mit EINER Stimme sprechen würde! Und die Wissenschaft muss doch immer einig sein, oder? Wie sonst sollte man Einfluss auf die Politik nehmen?

Viele Millionen von Forschungsgeldern stehen auf dem Spiel, wenn sich herausstellt, dass andere Faktoren wie Sonne oder Vulkanismus eine bedeutende Rolle im irdischen Klima spielen könnten. Und es gibt doch schon so viele, die an das Evangelium vom Menschen gemachten Klimawandel glauben. Und Millionen Gläubige können nicht irren!

Und vor allem: Woran sollen sie denn sonst glauben???

2012/01/31

Ein Liebling der Medien ist der nicht

...der neue, designierte Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Schwedens, Stefan Löfven. Dafür ist er wohl viel zu sehr down-to-earth. Besonders charismatisch ist er auch nicht, der Chef der Metallergewerkschaft, der nunmehr die Parteigeschicke leiten soll. Dafür kennt er - im Unterschied zu etlichen sozialdemokratischen Parteiführerkollegen (Österreich, Deutschland, ...) - das Arbeitsleben aus erster Hand. Gut, heutzutage ist das keine Referenz mehr, aber wenigstens weiß er, wovon er spricht.

Als Parteiführer war er nicht erste Wahl. Aber nach dem Abgang seines Vorgängers Håkan Juholt wollte kein anderer die Kohlen aus dem Feuer holen, zumal die einst stolze Partei in Umfragen weit hinter den regierenden Moderaten liegt. Die Medien des Landes berichten zwar pflichteifrig über das Geschehen an der Parteispitze, aber verglichen mit dem medialen Feuerwerk, mit dem Juholt auf den Thron gehievt wurde, läuft doch alles wenigstens eine, wenn nicht sogar zwei Stufen ruhiger.

Als Juholt vor knapp einem Jahr die Führung der Partei übernahm, überschlugen sich die Medien, allen voran das schwedische Fernsehen SVT, mit einer ausufernden Berichterstattung. Tagelang beherrschte Juholt die Hauptnachrichtensendung, die an einigen Tagen zu über 50% allein ihm gewidmet war, während die Regierungsarbeit nur in homöopatischen Dosen, also so gut wie gar nicht, abgehandelt wurde. Als eine seiner wesentlichen Stärken wurde damals hervorgehoben, Juholt sei ein begnadeter Debattierer, was wohl im Klartext nichts anderes heißt, als dass er gerne und zu jedem Thema heiße Luft verströmt. Und nicht nur das: er konnte auch mühelos seine Meinung um 180 Grad drehen (einmal gegen den Libyen-Einsatz der schwedischen Luftwaffe, dann wieder dafür). Als der dann auch noch "vergaß" eine Wohnungsbeihilfe von über 160000 SEK (also etwa 18000 EUR), die er unrechtmäßig erhalten haben soll, zu deklarieren, begann sein Stern zu sinken. Zwar wurde noch eine "Sorry"-Werbetour gefahren, aber irgendwann war einfach klar, dass mit Juholt die Partei nicht auf Siegeszug gehen können würde. So schmiss er eben vor ein paar Tagen alles hin, und die Partei musste sich auf die Suche nach einer neuen Leitfigur machen.

Nachdem einige andere Kandidaten keine Luft auf diesen Schleudersitz hatten, wurde relativ schnell klar, dass Löfven übernehmen würde. Warum genießt er nicht in dem Maße das Vertrauen der Medien wie sein glückloser Vorgänger? Die Antwort auf diese Fragen besteht aus zwei Teilen. Erstens ist Löfven kein erklärter Verfechter einer unbedingten Gleichstellung von Mann und Frau. Damit rührte er natürlich an ein geheiligtes Tabu, besonders unter Sozialdemokraten. Zweitens, und das ist bestimmt noch wichtiger, ist Löfven ein bekennender Befürworter der Kernenergie. Schweden bezieht etwa 30% seiner Elektrizität aus Kernkraftwerken, und es sieht nicht so aus, als würde man die so ohne weiteres abschalten können (das ist nur in Deutschland möglich). Das weiß auch Löfven, und er weiß ebenso, dass Schweden jede verfügbare Energiequelle benötigt, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Natürlich ist auch die Einstellung zur Kernkraft ein sozialdemokratisches Sakrileg, der nukleare Ausstieg einst von den Genossen beschlossen und somit unverrückbarer Bestandteil der Parteilinie. Der Vorsitzende ist also ein Abweichler, was von den Kommentatoren auch sogleich aufgegriffen wurde. Kann man so einen wirklich an die Spitze lassen? Löfven ist Politiker genug, um seinen innerparteilichen Gegner nicht noch mehr Angriffsflächen zu bieten. Also hat er, als seine Pro-Atom-Einstellung ruchbar wurde, sein Bekenntnis etwas abgeschwächt. Natürlich sei auch er für den Ausstieg aus der Atomenergie, aber nur wenn dabei keine Arbeitsplätze verloren gingen.

Das ist ein geschickter Schachzug. Denn es ist klar, dass mit jeder Abschaltung eines Reaktorblocks die Wettbewerbsfähigkeit des Landes geschwächt würde. Und ein Schweden ganz ohne Kernenergie ist auf absehbare Zeit, also in den nächsten zehn, zwanzig Jahren, so gut wie unvorstellbar. Und was dann ist, weiß ohnehin keiner.

2012/01/25

Holocaustneid

Das Ich, das Es und das Über-Ich gehören zu jenen illustren Geisteskindern von Dr. Sigmund Freud, die inzwischen unauslöschlich in das kollektive Unterbewusstsein eingegangen sind. Die Traumdeutung ist eine weitere Konstante unseres Denkens, oder vielmehr unserer Fantasien, die direkt Freudens Wirken entsprang.

Etwas weniger prominent, aber dafür umso unwiderstehlicher ist ein anderes Produkt Freudschen Denkens, das direkt auf das Verhältnis von Mann und Frau (was sonst? Gab es da noch ein anderes Thema?) abzielt: der Penisneid. Man kann es auch so ausdrücken: Männer haben etwas, das Frauen gerne hätten. Gemeint sind natürlich nicht so profane Dinge wie Geld, die mit etwas Witz, Charme und Schläue relativ leicht zu erlangen sind. Gemeint ist vielmehr eine physiologische Besonderheit, die nicht so ohne weiteres den Besitzer wechseln kann. Ja, soweit kann es kommen. Man(n) wird sogar um seinen Körper beneidet. Oder zumindest um nicht unwesentliche Teile davon.

Doch der Neid ist wie die Pest. Einmal in der Welt, lässt er sich nie mehr ausrotten. Schlimmer noch: der Neid ist nicht auf das kleine Objekt der Begierde aus dem Freudschen Wunderkabinett beschränkt. Er greift um sich. Mal ehrlich: Haben Sie nicht auch schon Ihren Nachbarn beneidet um sein neues Auto, sein übergroßes Grundstück, seine gut aussehende Frau (womit wie wieder auf der Couch angelangt wären)?

Ja, gewaltig ist die Schar der Neidobjekte. Doch in jüngster Zeit wurde sie um eine neue Variante bereichert. Und das liegt an Berlin, wo es seit einigen Jahren eine äußerst beliebte Sehenswürdigkeit gibt: das Holocaust-Mahnmal. Und was beliebt ist, weckt häufig Neidgefühle. Das ist eine Konstante menschlichen Lebens. Jedenfalls wird von einem Bloggerkollegen der deutsche Historiker Eberhard Jäckel zitiert, der dazu folgendes meinte: Es gibt Länder in Europa, die uns um dieses Denkmal beneiden. 


Abgesehen davon, welche europäischen Länder das sein könnten (darüber schwieg sich der Professor aus, und auch aus Diplomatenkreisen ist nichts darüber zu erfahren), erblickte mit diesem Satz eine neue Neidvariante das Licht der Welt. Ein klarer Fall von Holocaustneid.

2012/01/20

Der Mossad war´s - wer sonst?

Kürzlich wurde in Bangkok ein Schwede (genau genommen: ein Libanese mit schwedischem Pass, erfolgreiche Integration also) unter Terrorverdacht festgenommen.
Doch jetzt kommt die ganze Wahrheit heraus: der Ärmste mit Verbindungen zur Hisbollah ist 100% unschuldig, wie er einem schwedischen Boulevardblatt treuherzig erklärte.  Bestimmt ist er in eine Falle des Mossad gegangen.

Hätten wir uns doch gleich denken können!

2012/01/09

Berühmte Paare

Merkozy ist in aller Munde. Kein Wunder, wo das Politpaar doch über Wohl und Wehe eines ganzen Kontinents entscheidet.

Dass Paare Weltgeschichte schreiben, ist übrigens nicht erst ein Phänomen unserer Tage. Schon Caesopatra hielt die antike Welt in Atem und sorgte für reichlich Gesprächsstoff - bis heute.

Aber - wie so oft im Leben - nicht alle gemischten Führungskonstellationen sind erfolgreich. So wollte Thatcherrand partout nicht zum Erfolgsmodel werden. Zu unterschiedlich waren die ideologischen Ansätze. Dazu kommt die alte Rivalität zwischen Briten und Franzosen, die nur dann einer Entente cordiale weicht, wenn es gegen die Deutschen geht. Merkozy hingegen steht sich ideologisch wesentlich näher, kann in der Tat als Frucht der deutsch-französischen Freundschaft verstanden werden.

Doch das politische Paarlaufen ist nicht auf den alten Kontinent beschränkt. Erst vor wenigen Jahren gab Clintinsky in den USA den Ton vor, zumindest für einige Monate, dafür unüberhörbar.

Bei soviel internationalem Glamour darf Österreich nicht zurückstehen. Und in der Tat, es gibt Hoffnung. Ein wirklich blutjunges Paar beweist, dass Nachwuchsförderung in Österreich groß geschrieben wird. Zumindest im politischen Betrieb und mit dem richtigen Parteibuch. Stallgeruch ist alles.

Pelinudas heißt die österreichische Antwort auf die deutsch-französische Dominanz. Und während Merkozy langsam aber sicher auf die Politrente zuschreitet, steht Pelinudas erst am Anfang einer Bilder (oder besser: Partei-) buchkarriere. Niko Pelinka und Laura Rudas sind das neue Traumpaar der österreichischen Innenpolitik. Beide stellten bereits in jungen Jahren erfolgreich unter Beweis, dass einem - mit dem richtigen Parteibuch und den entsprechenden Beziehungen - die höchsten Karriereoptionen in Österreich offen stehen. Laura Rudas war noch deutlich unter 30, als sie SP-Bundesgeschäftsführerin wurde. Und Niko Pelinka wurde bereits im reifen Alter von 23 Jahren Leiter der Public Relations-Abteilung der Österreichischen Bundesbahnen. Dort braucht man schließlich Leute mit langjähriger Berufserfahung. Alte Profis eben, schließlich verbrät der Betrieb jährlich viele Steuermillionen.

Wie lautet einer der beliebtesten Sprüche aus sozialistischem Mund:

Die Reichen werden immer reicher! 

Genauso ist es! Pelinudas weist den Weg!

2012/01/06

Studenten gegen Strom - ein Tauschhandel

Nein. Hier ist nicht die Rede von Protesten gegen irgendwelche Kraftwerksprojekte, sondern von ganz friedlichen Dingen.
Deutschland importiert Strom aus Österreich (alte Dreckschleudern müssen wieder reaktiviert werden, damit die Kernkraftwerke vom Netz bleiben können), und Österreich importiert im Gegenzug (unwillig) deutsche Studenten. Das ist doch ein befruchtender Handel.
Zugegeben, die beiden Länder hatten immer schon einen regen kulturellen und wirtschaftlichen Austausch. Früher exportierte Österreich politisches Führungspersonal und importierte dafür musikalische Talente. Das ist heute nicht mehr der Fall. So ändern sich die Zeiten.