Das Handelsblatt berichtet über das Vertrauen der Bundesbürger zu bestimmten Branchen. Dabei ist mir eine Sache aufgefallen: Beim Abschnitt über die Lebensmittelbranche wird auf zwei Dinge Bezug genommen, die die Medien in den letzten Jahren weidlich ausgeschlachtet haben: Dioxin-Eier und skandalöses Hühnerfleisch.
Zu den Dioxin-Eiern hat der Statistiker Walter Krämer in seinem jüngsten Buch Die Angst der Woche (unbedingt lesen!) Erhellendes berichtet. Ein klassisches Beispiel, wie sensationsgeile Medien in Zusammenarbeit mit der Politik eine Mücke zum Elefanten aufblasen.
Was das skandalöse Hühnerfleisch betrifft, so kann ich relativ wenig dazu sagen, weil ich dieses "Problem" nicht im Einzelnen verfolgt habe.
Auffällig ist an der Darstellung im Handelsblatt jedoch, dass der eigentliche GAU der Lebensmittelbranche, das EHEC-Desaster vom letzten Jahr, das - im Gegensatz zu Dioxin-Eiern, Hühnerfleisch und anderen Unappetitlichkeiten - immerhin mehr als 50 (!) Menschenleben forderte und Hunderte schwer Geschädigte zurückließ, mit keinem Wort erwähnt wird.
Ob das wohl daran liegt, dass EHEC eigentlich ein Problem der ÖKO-Lebensmittelbranche ist?
Ist doch erstaunlich, dass einem Redakteur bei der Darstellung dieses Themas ausgerechnet die weitaus größte Tragödie nicht einfällt.
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