Natürlich nicht ganz Schweden, aber immerhin ein Teil der Bevölkerung boykottiert die Handelskette H&M. Hier ist eine Website, auf der zum Boykott bestimmter schwedischer Unternehmen aufgerufen wird.
Das Ganze ist insofern bemerkenswert, als die Skandinavier als recht patriotisch gesehen werden können, zumal wenn es um "ihre" Unternehmen geht. H&M ist ein richtiges schwedisches Urgestein, international tätig und damit Aushängeschild des Landes.
Die genannte Website benennt auch den Grund für den Boykott. Wie nicht anders zu erwarten, will H&M auch die streng gläubige Muslimin erreichen. Ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor, nicht nur im arabisch-asiatischen Raum. Da ist es nur folgerichtig, wenn man auf modische Koptücher setzt, denn mit irgendwas muss das Haupt ja verhüllt werden, um den gesellschaftlichen Normen zu entsprechen. Die Modekette passt sich hier rasch an.
Keine Ahnung, wie viele Leute dem Boykottaufruf folgen. Bemerkenswert ist an dieser Entwicklung, dass sich die Richtung des Protests umzukehren beginnt. Man erinnere sich, dass während der aufgehetzten Krise um die Mohammed-Karikaturen etliche westliche Unternehmen negative Verkaufseffekte in muslimischen Ländern befürchteten. Eilfertige Ökonomen bezifferten umgehend den wirtschaftlichen Schaden, der aus dieser Krise zu erwarten wäre, inklusive der Arbeitsplatzverluste. Die Quintessenz daraus war: wegen der Mohammed-Karikaturen würden Leute ihren Job verlieren.
Jetzt sieht es so aus, als würde sich das alles umkehren. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Boykottbewegung auch auf andere Länder ausdehnt.
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