2012/06/12

Mit dem Stahlhelm auf der Autobahn zum Reichsparteitag

Hat da jemand Autobahn gesagt?
Oder Stahlhelm?
Oder Reichsparteitag?

Au weia! Jetzt ist aber eine Entschuldigung fällig!

Entschuldigung! Entschuldigung! Entschuldigung!!!

War nicht so gemeint! Ist alles nur ein Missverständnis! Wurde, ähem, falsch interpretiert!

In Wirklichkeit setze ich natürlich nur meinen Fahrradhelm auf und fahre - ökologisch korrekt - mit der Eisen (nicht Auto-)bahn zum diesjährigen

Kongress der selbsternannten Moralisten

der unter dem Titel

Deutsche Schlampe oder Schwedenhure - Wie wir uns sprachlich integrieren

in Kessmannshausen stattfindet.


PS. Bin schon gespannt, wie viele Leute diesen Beitrag anklicken....

2012/06/11

Vor 42 Jahren

...also 1970 war die Lebenserwartung der Menschen noch etwas geringer als heute. Jetzt leben wir - statistisch gesehen - ein paar Jahre länger.

Zum Ausgleich dafür gehen die Menschen in vielen (westlichen) Ländern ein paar Jahre FRÜHER in Rente.

Interessantes Phänomen. Mehr dazu hier.

Noch Fragen?

78 % der Schweden sind gegen den Euro

...nach einer Studie des nationalen Statistikamtes SCB.
Schade eigentlich. Denn in der Eurozone wird jeder Nettozahler dringend gebraucht...

Fehlallokation von Ressourcen

In der Berichterstattung über die gegenwärtige Misere der spanischen Bauwirtschaft tauchte in letzter Zeit immer wieder das Bild einer gigantischen Wohnanlage auf, die - kaum fertig gestellt - nunmehr leer steht. Diese künstlich aus dem Boden gestampfte Siedlung kann als klassisches Beispiel für die Fehlallokation von Ressourcen dienen - verursacht durch Zinsen deutlich unter dem Marktniveau.

Die Bauarbeiter sind jetzt arbeitslos, die Wohnungen unbewohnt und die Schulden auf dem Bankkonto. Diese Verbindlichkeiten gegenüber der Bank (oder den Geldgebern allgemein) repräsentieren eine Art negatives Einkommen, das in Zukunft Geld verschluckt. Geld, das ohne die günstigen Kreditzinsen gar nicht geschaffen worden wäre.

Als Folge davon stehen weniger Mittel für neue Investitionen zur Verfügung. Die Arbeitsplätze für die Bauarbeiter werden also auf sich warten lassen. Das Fiat money hat zwar auf den ersten Blick einen Boom ausgelöst, auf den zweiten hat es jedoch nicht nur zum Platzen der Blase geführt, sondern auch dazu, dass kein "gutes" Geld mehr da ist, um sinnvolle Projekte zu finanzieren.

Nun könnte man argumentieren, dass ohne die günstigen Zinsen das Bauprojekt ganz unterblieben wäre und es somit keine Arbeitsplätze gegeben hätte. Bezogen auf diesen Fall ist das richtig. Auf den ersten Blick wenigstens. Auf den zweiten relativiert sich das Ganze etwas. Denn in diesem Fall hätten die Bauherren weniger Verbindlichkeiten aufgrund fehlgeleiteter Projekte. Sie könnten also mehr Geld auf die Seite legen, um zukünftige, wirklich profitable Projekte zu finanzieren. Außerdem würden sich die Bauherren bei Zinsen auf dem "wahren" Niveau erst einmal richtig überlegen, ob sich so ein gigantisches Projekt überhaupt rechnet. Bei künstlich unter dem Marktwert gehaltenen Zinsen ist die Versuchung einfach viel größer, etwas einfach so aus dem Boden zu stampfen ("So günstiges Geld gibt´s nie wieder!").

Eines der wesentlichsten Momente des Wirtschaftslebens, die Allokation von (knappen) Ressourcen, wird also durch verzerrte Marktbedingungen fehlgeleitet. Investitionen werden getätigt, die bei näherer Betrachtung völlig unrentabel sind. Das führt zwar zu einer Scheinblüte an wirtschaftlicher Aktivität. Aber irgendwann präsentiert jemand die Rechnung, und dann ist der Spaß vorbei.

In so einem Fall ist die Versuchung groß, es nochmal mit der gleichen Masche zu versuchen, d.h. einfach noch mehr noch billigeres Geld zur Verfügung zu stellen. Der daraufhin einsetzende Mechanismus ist der gleich wie zuvor. Dieses Spielchen kann man nur solange weitertreiben, bis endgültig die Luft raus ist. Und dann kann man einpacken.

2012/06/06

Schweden raus!

In manchen Ländern können Mietverhältnisse gekündigt werden wegen "Eigenbedarf". Wenn also der Vermieter etwa Kinder hat und diese in der vermieteten Wohnung leben möchten, dann hat dieser das Recht, seinem Mieter zu kündigen.

Was theoretisch einleuchtend klingt, kann in der Praxis längere rechtliche Auseinandersetzungen nach sich ziehen. Es ist keineswegs immer leicht, einen Mieter vor die Tür zu setzen, auch wenn noch so gute Gründe dafür sprechen.

In Schweden ist der Begriff "Eigenbedarf" ganz offensichtlich sehr weit gefasst. Dort können, wenn es die kommunale Hausverwaltung will, langjährige Mieter gezwungen werden, ihre Wohnungen zu verlassen - im höheren Interesse des Staates. Ad majorem civitatis gloriam! (Anmerkung: Wenn in Zeiten, als die Kirche noch über eine gewisse Machtposition verfügte, irgend ein unsinniges Projekt gegen alle Widerstände durchgezogen werden musste, dann durfte der Hinweis nicht fehlen, dies geschehe "zur höhere Ehre Gottes" - ad majorem Dei gloriam!)

Seit Jahren wird das skandinavische Land zur Anlaufstelle sogenannter "unbegleiteter Flüchtlingskinder". Nicht nur, dass manche dieser "Kinder" sich bei näherer Untersuchung als volljährige Twens entpuppen (nur Dänemark macht solche medizinischen Tests, in Schweden sind sie verpönt - ad majorem Gutmensch gloriam). Diese "Kinder" müssen auch über einen ausgeprägten Orientierungssinn verfügen, der sie aus so unterschiedlichen Ländern wie Afghanistan, Somalia etc. direkt nach Schweden leitet.

Wie dem auch sei. Die steigende Anzahl dieser "Flüchtlingskinder" erzeugt ihrerseits einen enormen Druck auf die kommunalen Behörden, ihnen kostenlosen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. In der mittelschwedischen Gemeinde Grums  ist man mangels Alternativen auf die Idee verfallen, langjährige Mieter aus ihren Wohnungen umzusiedeln, um genau diesen Wohnraum zu schaffen.

Man kann sagen, was man will, aber Schweden gibt sich wirklich Mühe, diese "Kinder" so freundlich wie möglich zu empfangen. Man kann nur hoffen, dass sie es ihrem Aufnahmeland einmal danken werden. Aber das wird die Zukunft weisen.

Mehr zu dieser Thematik hier (in schwedischer Sprache).

2012/06/04

Relativ kühl - dieser Spätfrühling

...wenigstens in großen Teilen Mittel- und Nordeuropas.

Kein Wunder, dass es da um die Story von der menschengemachten Klimaerwärmung etwas still geworden ist.
Solche Schlagzeilen machen sich am besten, wenn´s wieder mal ein paar Grad (gefühlt oder punktuell gemessen) wärmer ist. Das wissen auch die Klimapäpste. Deshalb geben sie am liebsten dann Interviews oder Pressemeldungen raus, wenn das meteorologische Timing stimmt.

Aber keine Sorge, der nächste heiße Sommertag kommt bestimmt, und dann schlägt auch wieder die Stunde der Untergangspropheten.